Augusta - Die Zeit ist reif
Nach der Beinahe-Pleite blickt Augusta-Chef Axel Haas wieder optimistisch in die Zukunft. Sogar Börsengänge aus dem Portfolio sind wieder ein Thema. Risikobereiten Anlegern bietet sich ein interessantes Chance/Risiko-Verhältnis.
Genau ein Jahr ist es her, seit DER AKTIONÄR zuletzt vor einem Engagement bei der Beteiligungsgesellschaft Augusta gewarnt hatte. Angesichts der zum damaligen Zeitpunkt katastrophalen Finanzsituation der Hessen lautete das Votum bei einem Kurs von 9,40 Euro (unter Berücksichtigung der Kapitalherabsetzung): "Verkaufen".
Erfolgreiche Sanierung Doch in der Zwischenzeit ist viel passiert. Dank dem Einstieg der Deutschen Bank konnte ein Sanierungspaket geschnürt werden, das Augusta vor der Insolvenz bewahrte. Von der im Februar 2005 fälligen Wandelanleihe im Volumen von 75 Millionen Euro ist lediglich eine im November 2007 fällige Restschuld von 13 Millionen Euro verblieben. Neben der bilanziellen Restrukturierung gelang auch die Prolongation des Konsortialkredits über 46 Millionen Euro.
Bis Ende 2006 peilt Vorstandschef Axel Haas sogar die vollständige Entschuldung an. Um dies zu erreichen, sollen zwei der neun Beteiligungen veräußert werden. 35 bis 40 Millionen Euro könnte allein der Verkauf von ND Satcom in die Kassen spülen, falls der Satellitenbetreiber SES Astra seine Kaufoption zieht. Auch die Beteiligung an Pandatel steht auf dem Prüfstand. Allerdings will Haas zunächst die Restrukturierung des Glasfaser-Spezialisten vorantreiben, um einen höheren Preis erzielen zu können.
Börsengänge denkbar
Mittelfristig peilt Haas für das verbliebene operative Geschäft mit einem Umsatzvolumen von rund 125 Millionen Euro eine operative Marge von zehn Prozent an. Auf aktuellem Niveau würde dies einem KGV von unter vier entsprechen, allerdings ist dieses Szenario für 2006 noch unrealistisch. Für zusätzliche Fantasie könnte ein erster Börsengang aus dem Augusta-Portfolio im kommenden Geschäftsjahr sorgen.
Aktuell notieren die alten, konvertierten Augusta-Aktien (WKN A0D 661) bei 6,30 Euro und damit rund 33 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Aber es geht noch billiger: Unter der WKN A0D MJ1 werden die jungen Augusta-Aktien gehandelt, wobei beide Gattungen nach der diesjährigen Hauptversammlung (17. August 2005) unter der WKN A0D 661 zusammengeführt werden sollen.
Eine Spekulation wert
Nach den jüngsten Sanierungserfolgen bahnt sich bei Augusta ein spektakulärer Turnaround an, denn mit den angepeilten Beteiligungsverkäufen rückt der vollständige Schuldenabbau in greifbare Nähe. Auch wenn die Restrukturierung des Sorgenkinds Pandatel noch nicht abgeschlossen ist, bietet Augusta risikobereiten Anlegern auf aktuellem Niveau ein reizvolles Chance/Risiko-Verhältnis.
AUGUSTA steigert Segmentergebnis Das Technologieunternehmen AUGUSTA Technologie AG (Nachrichten) (ISIN DE000A0D6612/ WKN A0D661) entwickelte sich im ersten Halbjahr 2005 in der vorläufigen Betrachtung im Rahmen der Erwartungen.
Unternehmensangaben vom Mittwoch zufolge erhöhte sich das vorläufige Segmentergebnis auf rund 7 Mio. Euro, nach 0,7 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2004. Die negative Entwicklung der Pandatel AG wird seit der Entkonsolidierung der Gesellschaft im Beteiligungsergebnis abgebildet.
Der Konzernumsatz sank von 123,0 Mio. auf 97 Mio. Euro. Zum 30. Juni 2005 beläuft sich der Auftragsbestand auf insgesamt 71,1 Mio. Euro, nach 107,1 Mio. Euro per 30.06.2004. Gleichzeitig fiel der Auftragseingang von 120,5 Mio. auf 86,4 Mio. Euro.
Für das Gesamtjahr 2005 erwartet die AUGUSTA ein deutlich positives Segmentergebnis und einen Konzernumsatz in Höhe von rund 200 Mio. Euro. Gestern stiegen die Aktien um 1,32 Prozent und schlossen bei 5,37 Euro.
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