jumptec & congatec - kommt da noch mehr

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eröffnet am: 14.05.25 08:28 von: Crine Anzahl Beiträge: 162
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07.08.25 12:31
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205 Postings, 3143 Tage JohannesWildMein Take zu den Halbjahrezahlen und dem Call

Folgenden Beitrag habe habe ich auf WO eingestellt und kopiere ihn auch hier ins Forum

Hallo,

Ich war gestern auch im Call, habe danach aber etwas mit meiner Familie unternommen und komme daher jetzt erst dazu, etwas zu dem Call zu schreiben.
Imperatom hat gut beschrieben warum die Aktie gestern auf gute Zahlen negativ reagiert hat.

Zitat von imperatom:Ich war in der Konferenz, aber geholfen hat das auch nur begrenzt. Den 96 Mio Einmalerträgen (im sontigen Einkommen) sollen laut Call 47 Mio Einmalausgaben entgegenstehen, so dass der Einmalgewinn 48 Mio betrage. In Sachen Goodwill und Steuen behält man sich Korrekturen dieser Werte im Jahresbericht vor.

Die 47 Mio Einmalkosten sind in der Bilanz nicht zu identifizieren, das ist ein kommunikatives Problem. Im Call wurde eine Aufschlüsselung genannt, die ihrerseits aber auch nicht wirklich nachvollziehbar war, da Bilanz und GuV m.E. wild durcheinanderkommuniziert wurden und es den Anschein machte, dass der englischsprachige Call auch den Vorstand an dieser Stelle überforderte. Zudem rechnet angesichts der GuV-Darstellung jeder Beobachter die Einmalerträge schnell aus der GuV heraus und sieht zunächst überhaupt keine Einmalkosten. Das dann nicht ordentlich zu erklären, ist schon recht fahrlässig. Das war gar nicht gut kommunikativ, zeigt sich dann ja auch am Kurs.
Ich habe nach dem Kursrückgang dennoch einige Stücke nachgekauft. Das beruht erstens auf dem manuell um die 48 Mio Einmaleffekte bereinigtem EPS von 41 Cent im Q2 nach meiner Rechnung - und damit etwa 25% besser als im Q1. Aber es beruht auch auf dem Eindruck, dass heute morgen vor allem die Kommunikation das große Problem war - und nicht die Zahlen.


Ich will hier nochmals kurz das Jumptec Thema erörtern, aber vor allem auch weitere interessante Punkte erläutern die Im Call von der Jumptec-Thematik überlagert wurden und leider etwas zu kurz kamen:

Kontron Earnings-Call: ? Fünf Kernbotschaften für Investoren

Der Kapitalmarkt reagierte irritiert auf die Halbjahreszahlen der Kontron AG. Ein hoher Sonderertrag und eine auf den ersten Blick komplexe Prognoseanpassung sorgten für Unsicherheit. Für Investoren, die mit dem Unternehmen vertraut sind, lohnt sich jedoch ein tieferer Blick in den Halbjahresbericht, die Präsentation und die Aussagen des Managements. Abseits der bilanziellen Komplexität sendete der Vorstand fünf klare Signale, die die konsequente Transformation des Konzerns unterstreichen.



1. Strategischer Meilenstein COM-Geschäft:
Die Logik hinter dem Einmalertrag



Die zentrale Nachricht des zweiten Quartals war die Dekonsolidierung des Computer-on-Module (COM)-Geschäfts. Hierbei handelt es sich nicht um einen Verkauf, sondern um eine strategische Partnerschaft. Der Weltmarktführer congatec hat im Rahmen einer Kapitalerhöhung die Kontrolle (96 %) über das in die JUMPtec GmbH ausgegliederte Geschäft übernommen. Kontron bleibt mit 4 % beteiligt. CEO Hannes Niederhauser nannte die Transaktion eine ?Dekonsolidierung durch Verwässerung? und betonte die Logik dahinter: ?Als Mitgesellschafter hat Kontron weiterhin Zugang zur COM-Technologie/zu den Produkten ? wir müssen Produkte nicht mehr zweimal entwickeln?.

Die Überleitung zum Sondereffekt: Die Transaktion führte zu einem Einmalertrag von vorläufig rund 48 Mio. ?, der das EBITDA im zweiten Quartal massiv erhöhte. Dieser Betrag setzt sich wie folgt zusammen:

- Sonstige betriebliche Erträge: Aus der Transaktion wurden rund 96 Mio. ? als sonstige betriebliche Erträge gebucht.

- Sonderkosten: Dem stehen Einmalkosten in Höhe von ca. 47 Mio. ? gegenüber. Diese umfassen laut Management-Aussagen primär Wertberichtigungen auf Lagerbestände (ca. 25 Mio. ?), Personalrestrukturierungen (ca. 10 Mio. ?) sowie Rückstellungen und sonstige Kosten (ca. 12 Mio. ?).

- Netto-Effekt: Daraus ergibt sich der ausgewiesene Netto-Sondereffekt von 48 Mio. ? auf EBITDA-Ebene. Das Management betonte jedoch, dass diese Zahlen noch nicht final sind und im Geschäftsbericht finalisiert werden.

- Weitere Effekte: Operativ rechnet Kontron durch den Wegfall des COM-Geschäfts 2025 mit einem Umsatzverlust von 60 Mio. ? bei einem negativen EBITDA-Beitrag von 5 Mio. ?. Schon 2026 soll sich der Effekt jedoch durch Synergien im Software-Verkauf drehen und trotz 30 Mio. ? weniger Umsatz zu einem positiven EBITDA-Beitrag von 4 Mio. ? führen.
- Liquidität: Besonders wichtig ist der erwartete Cash-Effekt. Neben bereits erhaltenen Zahlungen wird ein signifikanter Cash-Zufluss von 126 Mio. ? im Jahr 2026 erwartet.
- Darüber hinaus gibt es eine Earn-Out-Komponente, die ?je nachdem, wie gut diese Zusammenarbeit funktioniert? in den nächsten Jahren bis zu maximal 50 Mio. ? betragen könnte.


2. Die Katek-Akquisition: Ein notwendiger, aber schmerzhafter Umbau



Während die strategische Ausrichtung positive Ergebnisse liefern wird, erweist sich die Integration der Katek SE zunehmend als komplexer und kostspieliger Sanierungsfall. Die aggressive Bereinigung des von Katek übernommenen Portfolios ist einer der Hauptgründe für die Reduzierung der Umsatzprognose. Das Management trennt sich gezielt von umsatzstarkem, aber margenschwachem EMS-Geschäft (Electronic Manufacturing Services), das nicht zur strategischen Ausrichtung passt. Im Earnings Call wurde bestätigt, dass die Reduzierung der Umsatzprognose über den reinen COM-Effekt hinausgeht und direkt mit dem ?Herunterskalieren des Katek EMS-Geschäfts? zusammenhängt. CEO Niederhauser sprach von Verträgen mit ?12 % Bruttomarge?, die man aktiv beendet, sobald sich die Möglichkeit ergibt aus den jeweiligen Verträgen herauszukommen.

Dieser schmerzhafte, aber notwendige Schritt dient dazu, die Profitabilität des Konzerns nachhaltig zu steigern. Gleichzeitig wird das verbleibende ODM-Geschäft auf Profit getrimmt und neues, margenstarkes Geschäft ? etwa mit Bosch, Porsche e-bike und Einhell ? gewonnen, bei dem Kontron eine Marge von mindestens 20 % anstrebt.



3. Klarer Fokus: ?Software + Solutions? als Zukunft des Konzerns



Das Herzstück der Kontron-Strategie ist der Ausbau des hochprofitablen Segments ?Software + Solutions?. Im Vorwort des Halbjahresberichts heißt es dazu: ?Ein Drittel der Umsätze und bereits über 50% aller neuen Aufträge sowie mehr als die Hälfte der Gewinne von Kontron stammt aus diesem Bereich?. Die Fakten unterstreichen diese Aussage:

- Es erwirtschaftet rund 35 % des Konzernumsatzes.
- Die operative EBITDA-Marge liegt bei starken 17,7 % und soll im Gesamtjahr die Marke von 20 % erreichen.
- CEO Hannes Niederhauser gab im Call eine klare Marschroute vor: Der Umsatzanteil des Segments ?Software + Solutions? soll in den nächsten zwei bis drei Jahren auf 70-80 % ansteigen.
- Dieses Ziel wird durch eine massive Auftrags-Pipeline von über 7,7 Mrd. ? untermauert.
- Das eigene Betriebssystem KontronOS soll dabei eine Schlüsselrolle spielen und nach Unternehmensziel ?bis 2028 in über 30 Mio. vernetzten Anwendungen installiert sein?.


4. Neue Prognose: Ausdruck der konsequenten Transformation




Die angepasste Prognose für das Gesamtjahr 2025 ist die logische Konsequenz der strategischen Neuausrichtung. Die Philosophie dahinter fasste Hannes Niederhauser prägnant zusammen: ?Wir haben eine Strategie, uns klar auf den Gewinn zu konzentrieren, nicht auf den Umsatz. Umsatz kostet Working Capital und Cash. Gewinn bringt Gewinn.?

- Umsatzprognose: Gesenkt von 1,9 Mrd. ? auf 1,8 Mrd. ?

- EBITDA-Prognose: Deutlich angehoben von mindestens 220 Mio. ? auf mindestens 270 Mio. ?
Die Umsatzreduktion reflektiert den Wegfall des COM-Geschäfts und die bewusste Portfoliobereinigung im Katek-Bereich. Die massive Erhöhung des EBITDA-Ziels ist primär auf den Einmalertrag aus der COM-Transaktion zurückzuführen. Bereinigt um Sondereffekte signalisiert Kontron jedoch ein starkes organisches EBITDA-Wachstum von über 14 % für 2025.


5. Zukunftstreiber: Von der Schiene bis zur globalen Industrie



Kontron ist in mehreren hochattraktiven Zukunftsmärkten hervorragend positioniert, um die strategischen Ziele zu erreichen:

- Bahntechnik: Im Bericht heißt es: ?Kontron ist der erste Anbieter des zukünftigen FRMCS-Bahnstandards und Marktführer in Europa?. Dies untermauern strategische Großaufträge, wie der dreistellige Millionen-Deal mit der französischen Staatsbahn SNCF.

- Verteidigung & Luftfahrt: Dank hoher Sicherheitszertifizierungen (z.B. ITAR für das US-Militär ) ist Kontron ein gefragter Partner für Kommunikationslösungen. Wichtige Projekte für die Bundeswehr und die Bundesdruckerei gehen in der zweiten Jahreshälfte in die Serienfertigung.
- Resilienz & globale Präsenz: Kontron sieht sich gut gegen mögliche US-Zölle aufgestellt. Mit Fabriken in Kanada und den USA könne man ?alle unsere Umsätze in den USA selbst machen? und wäre von Importen unabhängig.
- Industrielle Großprojekte: Langfristiges Wachstum wird durch Partnerschaften mit Weltkonzernen wie Caterpillar (autonome Baumaschinen), GE Vernova (Kraftwerkssteuerung) und Medtronic (Operationsroboter) getragen.


Fazit für Aktionäre



Trotz der kurzfristigen Irritation am Markt ist die strategische Entwicklung von Kontron klarer und konsequenter denn je. Der Umbau zu einem Anbieter hochmargenstarker IoT-Lösungen schreitet erfolgreich voran. Die Fokussierung auf Profitabilität, die schmerzhafte, aber notwendige Sanierung des Katek-Portfolios und die Stärkung des Kerngeschäfts ?Software + Solutions? sind die richtigen Schritte. Die verbesserte Ergebnisprognose und der prall gefüllte Auftragsbestand bestätigen diesen Kurs. Ich vermute, dass Kontron sich bei der Bildung von Rückstellungen im Zuge der Jumptec Entkonsolidierung vorsichtshalber auf die sichere Seite gelegt hat und die Kosten tendenziell etwas zu hoch angesetzt hat. Das könnte in Zukunft zu weiterem Rückenwind sorgen, wenn Rückstellungen eventuell wieder aufgelöst werden können.

Wie komme ich darauf: Kontron gab zunächst einen Ergebniseffekt von 50-70 Mio. ? EBITDA aus der Jumptec Entkonsolidierung an. Jetzt werden die Kosten so angesetzt, dass der Ergebniseffekt mit 48 Mio. ? das untere Ende des Ranges leicht unterschreitet. Wie Kontron aber selbst sagt ist das nur eine Schätzung - Ich vermute eine konservative Schätzung


Gruß,

Johannes

 

07.08.25 15:55
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427 Postings, 5693 Tage TerenceSpencerHJ-Zahlen und Ausblick

Der Beitrag von Johannes fasst es sehr gut zusammen, die Zukunft ist weiterhin sehr positiv. Letztendlich war es sell-on-good-news bei Vorlage der HJ-Zahlen, was ja immer mal wieder vorkommt, nicht nur bei Kontron. Plus, dass natürlich schon viele Wochen vorher offiziell klar war, dass es einen deutlich positiven Impact auf das EBITDA gibt. Es gab also eigentlich nicht wirklich etwas Neues mit der Vorlage der HJ-Zahlen. Der Rücksetzer von 28 auf 26 Euro im Kurs war ja nur eine kleine Korrektur. Mich hätte es allerdings schon gefreut, wenn man das frische Geld von ca. 50 Mio. EUR nach dem 1. HJ in die Hand nimmt direkt für ein Aktienrückkaufprogramm. Auch die Kommunikation einer 3-Jahres-Wachstumsstrategie ist für mich ein MUSS. Aufsichtsrat und Aktionäre müssen daran beteiligt werden kommunikativ wie die langfristige Strategie bzw. Planung ist, auch in einem volatilem Umfeld inkl. stets geopolitischer Risiken. Man kann sowas ja sehr vorsichtig kommunizieren (?vorbehaltlich weiterer potentieller Portfolio-Bereinigungen und Zukäufe? oder sowas in der Richtung). Ich bin selbst bei einer großen AG tätig - die Kommunikation einer 3- oder 5-Jahres Wachstumsstrategie, inkl. was das in Zahlen bedeuten würde, ist einfach ein Standard. Mein Vorstand bekommt sowas sogar vom Aufsichtsrat als klare Zielvorgabe und wird dann daran gemessen. Insbesondere wenn man am Kapitalmarkt notiert ist, muss man sowas als professionelles Unternehmen einfach machen. Risiken wird es immer geben - es deswegen zu lassen, ist unprofessionell. Insbesondere da es sehr wohl schon mal von Kontron angekündigt wurde (ich weiß allerdings nicht mehr im welchen Format, ich glaube es war Ende letzten Jahres, wo es hieß, dass die neue 3-Jahresstrategie in Q1 des nächsten Jahr, also 2025, kommuniziert wird nachdem die letzte 3-Jahres-Strategie 2024 ausgelaufen war). Wie auch immer - der eigentliche "Gamechanger" für den Kurs bzw. uns Aktionäre kommt aus meiner Sicht nächsten Monat. Das verfasse ich dann aber in einem separaten Post später, sonst wird das zu lang hier :)  

08.08.25 09:58
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427 Postings, 5693 Tage TerenceSpencer"Gamechanger": MDAX Aufstieg kommt im September

Der Rücksetzer von 28 auf 26 EUR im Kurs war ja nur ein kleiner. Der deutliche Anstieg seit dem Jahreswechsel und damaligen Kursen bei 15-18 EUR auf das aktuelle Kursniveau wird dazu führen, dass man im September in den MDAX aufsteigt. Dies wird der "Gamechanger" für den Kurs bzw. die Aktionäre, relativ unabhängig von der kurzfristigen geschäftlichen Entwicklung des Unternehmens - es sei denn natürlich, es kommt noch etwas komplett Überraschandes bis Jahresende. Das heißt viele Institutionelle, Banken, Versicherungen etc., die ETFs und ähnliches verwalten und Kontron noch gar nicht auf dem Schirm haben, werden KONTRON erstmals kaufen MÜSSEN. Bei ETFs etc. spielen die kleinen Indices wie SDAX und TecDAX einfach gar keine Rolle, da wird "nur" großflächig in die Großen in DAX und MDAX investiert. Unternehmen aus dem SDAX und TecDAX sind da vollkommen außerhalb der Wahrnehmungsschwelle. Wenn Kontron nun im September erstmalig im MDAX auftaucht, wird das also zwangsläufig zu einem Nachfrageschub nach Kontron-Aktien führen. Habe ich selbst oft genug bei anderen Aktien erlebt. Solange eine Story dahinter steht, dass die Zukunft positiv ausschaut, kann es dann auch mal schnell zu Überbewertungen führen. Aktuell steht Kontron unter den Top3 im SDAX hinsichtlich Marktkapitalisierung mal Streubesitz (einziges Aufnahmekriterium seit der entsprechenden Börsenreform). Kontron konkurriert hier vor allem mit Fielmann, Sixt und Atoss. Mit Blick auf dem MDAX wäre man aktuell vor den dahin gelisteten HelloFresh, Gerrresheimer und Teamviewer. Sollte Kontron wieder Richtung 28 EUR im Kurs laufen, wäre man zusätzlich sogar noch vor RedCare und Lanxess im MDAX. Umso mehr finde ich es schade, dass kein Aktienrückkaufprogramm vermeldet wurde mit dem frischen Geld aus dem Verkauf von Jumptec. Wenn dem CEO wirklich am Interesse der Aktionäre bzw. steigender Kurse gelegen ist, dann sollte er alles versuchen, dass der Kurs im September irgendwie oben bleibt bzw. vielleicht noch leicht ansteigt, um den MDAX-Aufstieg nicht mehr zu gefährden. Wer wie Johannes hier Kontakte zu Kontron bzw. zum CEO hat, kann das gern mal als Gedanken hinsichtlich MDAX-Aufstieg platzieren dort. Der MDAX-Aufstieg wäre wirklich wichtig für die Zukunft des Unternehmens. Man bekommt einfach auch eine ganz andere Visibilität im Finanzmarkt, wo das Big Money sitzt und die "Großen spielen".  

08.08.25 10:55

205 Postings, 3143 Tage JohannesWildRe: MDAX Aufstieg kommt im September

Hallo TerenceSpen,

Interessanter Input.
Ja das sollte man auf dem Schirm haben.
Das Thema Aktienrückkauf muss man m.E. aber etwas vorsichtig einsetzen. Wenn man zu Höchstkursen kauft um den Kurs hoch zu halten, dann wird der Kapitalmarkt skeptisch.
Besser wäre das Abhalten eines Capital Markets Day in welchem die mittelfristigen Ziele erläutert werden. Aber den müsste man dann bald ankündigen.
Es gäbe aktuell viele spannende Fragen zu klären wie bspw. Wie will man auf 20% EBITDA-Marge kommen? Wie soll der Umsatz mit Software hochgefahren werden? Wie hoch soll der Anteil Software & Solutions in Zukunft sein? Wie hoch ist der Anteil von S&S an der Design Win Pipeline die mittelfristig zu Umsatz wird? Wie verteilt sich der Auftragsbestand auf die Themen? etc.
Gruß,
Johannes  

08.08.25 11:15
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31 Postings, 695 Tage stksat|229778598TerenceSpencer

Die Marktkapitalisierung des MDAX liegt aktuell bei 320 Mrd. (www.boerse.de/marktkapitalisierung/MDax-Aktien/DE0008467416).
Die Marktkapitalisierung der ETF auf den MDAX liegt aktuell bei 5 Mrd. € (www.justetf.com).

Das sind 1,5% und damit überschaubar. Wie viel von Institutionellen in Spezialmandaten gehalten wird, welche als Benchmark den MDAX haben, ist de facto nicht herauszufinden.  

08.08.25 12:07

427 Postings, 5693 Tage TerenceSpencer5 Mrd ETFs im MDAX

Also wenn von den 5 Mrd Euro nur an ETFs im MDAX auch nur 2% in Kontron rein gehen müssen an Kapital nach MDAX-Aufstieg, dann würde das 100 Mio EUR entsprechen, die kurzfristig in Kontron Aktien nachgefragt würden ab Ende September zusätzlich zur normalen Nachfrage. Ich denke sehr wohl, dass das nicht eine überschaubare, sondern eine eklatante Auswirkung auf den Aktienkurs haben wird. Ich denke das kann sich jeder zumindest grob selbst ausmalen. Zudem misst man ja den Freefloat beachten. Ein großer Anteil an Kapital im MDAX ist ja gar nicht im Freefloat, d.h. wird nicht gehandelt und hat daher keinen Einfluss auf Angebot/Nachfrage an Aktien eines Unternehmens.  

08.08.25 12:40
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1001 Postings, 382 Tage HomeopathIndexaufnahme / -umstufung

In der Vergangenheit war es bei anderen Titeln eher so, daß eine Indexabstufung
1. von einem negativen Kursverlauf (oder arg vermindertem Freefloat nach Übernahme / Einstieg Großinvestor) herrührt
2. der negative Kursverlauf weitergeht (evtl. weil auch der negative Kursverlauf zuvor fundamentale Ursachen hat)te))
und, daß eine Indexheraufstufung zwar von einem Kursgewinn (und vorhandenem Freefloat) herrührt, aber von den "Profis" schon geahnt und weitgehend vorweggenommen wird (das geht bei ETFs theoretisch nicht, aber bei größeren gemanageten Fonds muß es wohl passieren), es im höherwertigen Index noch einen Moment bergauf gehen mag, die Lage sich dann aber "stabilisiert" (erstmal konsolidiert und dann der Geschäftsentwicklung folgt).

Äh ja, dafür habe ich keine offizielle Studie als Quelle, das ist eher so eine eigene Beobachtung und Meinungsbildung (z.B. bei: Evotec, Lufthansa, Brenntag, Symrise, LPKF, HHLA, ... also Unternehmen, die auch weiterhin im Geschäft waren, nicht die Vollaussteiger wie Varta oder Leoni).

"Interessant"? Ja. "Gamechanger"? Mal gucken.  

09.08.25 09:51

550 Postings, 1595 Tage Crinemögliche MDax Aufnahme

Gerne kann ich vorweg mitteilen, dass die IR (Hr Leon Kleiss), dass Thema MDax zu den Zeitpunkten immer am Radar hat und erinnere, dass in vergangenen Präsentationen von Kontron die MDax Aufnahme als Ziel enthalten war.
Ob es ein Gamechanger wird wage ich zu bezweifeln, glaube aber sehr wohl, dass man hier dann in einer anderen "Auslage" steht, was Investoren und Fonds betrifft, keine Frage, hier ist der Tecdax zu klein und unbedeutend (ist nur meine Einschätzung, da ich mich hier zu wenig auskenne). Langfristig sind Ergebnissteigerungen und Margenverbesserungen die Grundlage für eine gute performance der Aktie. Ich halte daher nichts von einem ARP um die Chance einer Aufnahme in den MDax zu verbessern. Vor allem nach dem Anstieg der Nettoverschuldung im Q2/25 von knapp 60 Mio (@Terence das frische Geld von 50 Mio kann ich nicht nachvollziehen, denn der Hauptteil der Cash aus dem carve-out der jumptec kommt erst September 2026!).
ad ETF und Nachbildung: anhand der dargelegten Zahlen von stksat ergibt sich für Kontron aus meiner Sicht folgender möglicher Betrag aus ETF's (soweit hier mein Verständnis richtig ist, dass die Fonds ja immer die Marktkapitalisierung der einzelnen Unternehmen im ETF nachbilden, was für mich logisch ist):
Kontron hat eine Marktkapitalisierung von rd 1,65Mrd, was an der gesamten Marktkapitalisierung des MDax von rd 320 Mrd einen Anteil von rd 0,52% ausmacht. Bei einm ETF Volumen von 5 Mrd würde der Anteil von Kontron dann rd 26 Mio (und nicht 100 Mio!?!) ausmachen (also rd 1 Mio Aktien von Kontron).
Danke für Euer Feedback zu meiner Berechnung.  

09.08.25 11:33

1001 Postings, 382 Tage HomeopathFeedback zur Berechnung?

Sorry, aber das möchte ich gar nicht ;-)

Wenn ich mir TECDAX und MDAX nach Marktkapitalisierung ansehe (zu der man stehen mag, wie man möchte!), dann sehe ich "Schwergewichte" und im Fall des TECDAX sind da zwei, die den gesamten Index zur Farce degradieren. Und man kann noch streiten ob die Telekom überhaupt "TEC" ist:

https://www.finanzen.net/index/tecdax/marktkapitalisierung
https://www.finanzen.net/index/mdax/marktkapitalisierung

TECDAX-Listung sorgt bestimmt für mehr Sichtbarkeit in der öffentlichen Wahrnehmung als SDAX-, und MDAX- auch, aber einen wie großen Anteil der Investoren "weltweit" betrifft das? Wer geht als Stock-Picker rum und wer geht über Index-Fonds und wer über gemanagete Fonds?

Andersrum können ein paar Millionen Investitionsvolumen in einem etwas engeren Markt schon mal ein Signal senden, das viele andere aufweckt - oder wirkungslos verpufft.  

09.08.25 12:20

715 Postings, 3910 Tage McFarlaneTerenceSpe.

Da wäre ich mir leider nicht so sicher, daß der MDax-Aufstieg im September erfolgt. Ich habe mir 2 Werte zufällig rausgegriffen und gecheckt und kam zu folgendem Ergebnis:
Gerresheimer: 34.540.000 Aktien; Freefloat 89,95; Kurs 45,95: Marktkap. nach Freefloat: 1,427.000.000
Fielmann: 83.99; 27,1; 55,9: 1.272.000.000
Kontron (nach T. Wunderlich): 61,6; 60,6; 28: 1.045.000.000
Kontron liegt demnach also nicht vor Gerresheimer und hinter Fielmann.
Insofern müßte Kontron erstmal über 30 kommen, damit es langsam mit dem MDax interessant werden könnte.
Ich kann natürlich nicht ausschließen, daß es vielleicht noch andere niedriger bewertete Mitbewerberaktien gibt.  

10.08.25 16:35
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427 Postings, 5693 Tage TerenceSpencer@all: MDAX + Unternehmensstrategie

@McFarlane: Es steigt nicht nur das erste Unternehmen gemessen an Marktkapitalisierung mal Streubesitz vom SDAX in den MDAX auf. Beim letzten Wechsel im März waren es z.B. 3 Unternehmen. Theoretisch kann auch gar kein Unternehmen aus dem SDAX in den MDAX aufsteigen, wenn in deinem Beispiel z.B. Fielmann immer noch weniger wert ist (Marktkap. x Streubesitz) als das ?schlechteste? Unternehmen aus den MDAX. Man sollte sich also immer mind. die 5 ?schwächsten? Unternehmen aus dem MDAX anschauen und mit den 5 ?stärksten? Unternehmen aus dem SDAX vergleichen. Schau dir z.B. Teamviever und HelloFresh an -> beide stehen mit Blick auf die Kennzahl Marktkapitalisierung mal Streubesitz schlechter da als Kontron. Dementsprechend würden diese beide Unternehmen absteigen in den SDAX und Fielmann und Kontron in den MDAX aufsteigen (bei Gerresheimer hatte ich mich in der Tat ?verguckt? bzgl. Streubesitz, allerdings sind dahingehend die Angaben leider auch immer sehr unterschiedlich je nach Quelle). Nichtsdestotrotz gebe ich dir recht, 100% sicher ist der MDAX-Aufstieg in einem Monat noch nicht für Kontron. Genau deswegen haben sich eben meiner Meinung nach noch nicht viele Institutionelle Kontron ins Depot gelegt bzw. wurde es nicht ?von den Profis schon geahnt und weitgehend vorweggenommen?, wie Homeopath mutmaßt. Umso wichtiger ist, dass Kontron über 26 EUR bleibt bzw. idealerweise wieder über 28 EUR bis September steigt. Und bzgl. Impact des ?Big Money?: Von mir aus nehmt die 25 Mio. EUR bzw. die 1 Mio. Aktien, die innerhalb eines Quartals von den ETFs nur auf der Nachfrageseite zusätzlich kommen würden nach dem MDAX-Aufstieg (wenngleich darüber hinaus noch dazu die zusätzliche Nachfrage von Institutionellen in Spezialmandaten kommen würde): Das ist ca. das Zehnfache nur auf der Nachfrageseite eines durchschnittlichen Tages-Börsenumsatzes bei Kontron. Auch innerhalb eines Quartals (Ende Sept. bis Ende Dezember, also ca. 60 Werktage) hätte das deutliche Auswirkungen, nämlich ca. 1/6 oder 16,7% zusätzliche Kauf-Nachfrage jeden Tag (nur durch große ETFs, ohne die zusätzliche Nachfrage von Institutionellen mit Spezialmandaten) als bisher. Also ich bin mir ziemlich sicher, dass dies Kontron bei erstmaligem MDAX-Aufstieg ziemlich pushen wird. Plus wie gesagt die grundsätzlich allgemeine Wahrnehmung/Bekanntheit am Kapitalmarkt. Ich habe einen Bekannten, der arbeitet im Investment-Banking einer großen Deutschen Landesbank. Der hatte vorher von Renk noch nie gehört vor deren MDAX-Aufstieg im März diesen Jahres. Mittlerweile ist es eine feste Größe in seinen gehaltenen Invests und Portfolios.

Und nochmal bzgl. Kommunikation einer (Wachstums-)strategie: Aus meiner Sicht ist das vor allem ein Defizit des Aufsichtsrat von Kontron. Dessen Aufgabe ist neben Kontrolle hinsichtlich Compliance und ordnungsgemäßer Unternehmensführung des CEO die Sicherstellung einer langfristigen Weiterentwicklung des Unternehmens u.a. durch Besetzen und Kontrolle des Vorstands, damit zum Beispiel der CEO nicht nur von Quartal zu Quartal denkt bzw. handelt. Um zu ?kontrollieren?, dass der Vorstand den langfristigen Erfolg und Weiterentwicklung des Unternehmens im Blick hat, muss es eine strategische Zielsetzung geben und diese muss auch ?messbar? sein, damit der Aufsichtsrat dieser Kontrollfunktion nachkommen kann. Und ?messbar? heißt ?in Zahlen? und da dreht sich nun mal alles hauptsächlich um Umsatz und Gewinn. ?Normalerweise? kenne ich es so, dass der Vorstand dem Aufsichtsrat einen Vorschlag unterbreitet bzgl. strategischer Zielsetzung und Ausrichtung des Unternehmens mit Blick auf die kommenden 3 oder 5 Jahre. Dann wird ggf. noch etwas darüber ?verhandelt? bzw. gemeinsam diskutiert und dann wird das offiziell gegenüber Anteilseignern/Aktionären bzw. Kapitalmarkt kommuniziert. Und in der Regel wird die Vorstandsvergütung dann u.a. auch an dem Erreichen dieser Ziele gemessen (mit Blick auf 3 oder 5 Jahre). Also ich arbeite bei einer Big4 und so sieht zumindest der Standardprozess bei uns und den meisten unserer Mandanten am Kapitalmarkt aus. Man ist als Kontron nun mal kein Familienbetrieb und Mittelständler mehr. Vor allem wenn man in den MDAX aufsteigen und bei den Großen mitspielen möchte, dann sollte man sich solchen Standards nicht entziehen. Andernfalls kann ich absolut nachvollziehen, warum der Kapitalmarkt ggf. noch etwas ?misstrauisch? ist bei Kontron und die Aktie unterbewertet ist. Ehrlicherweise hat die fehlende Kommunikation einer messbaren strategischen Ausrichtung auch bei mir dazu geführt, dass ich den letzten Rücksetzer der Aktie nicht für Nachkäufe genutzt habe. Neben vielen positiven Punkten auf der Haben/Pro-Seite hinsichtlich Investitionsentscheidung in Kontron ist das für mich ein großes Störgefühl.
 

10.08.25 17:55

715 Postings, 3910 Tage McFarlaneTerenceSpen.

Teamviewer sehe ich vor Kontron (170.000.000 Aktien; 77,65 Streubesitz Stand 11/24), aber du hast recht,  welche abenteuerlichen Abweichungen es beim Streubesitz gibt und man diesbzgl. nicht komplett sicher sein kann.
Evotec aus dem MDax ist m.E. stark abstiegsgefährdet: 177.000.000; 75%; 6,8: 902.000.000.
Die Möglichkeit des Aufstiegs von Kontron sehe ich zwischen 30-50%, natürlich auch abhängig vom Kurs Kontrons.  

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