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Kurz vor Börsengang
Cat Oil lüftet Geheimnis um Mister X
Von Hendrik Ankenbrand
Am Donnerstag geht der Ölförderdienstleister Cat Oil an die Frankfurter Börse. Lange hat die Firma den Namen des Mehrheitseigners geheim gehalten. Erst heute nannte sie ihn - unter dem Druck einer möglichen Klage. Trotz der Ungereimtheiten ist die Emission zehnfach überzeichnet.
Hamburg - Der Vorgang war mehr als ungewöhnlich: Ein Unternehmen strebt an die Frankfurter Börse, wirbt bei Investoren um Geld und hält gleichzeitig die vielleicht wichtigste Information über das Kaufobjekt geheim: die Identität des Haupteigentümers. Offen und mysteriös zugleich - diesen Spagat hat der österreichische Ölförderdienstleister Cat Oil in den vergangenen Wochen mit aller Gewalt versucht.
Er hat diesen Spagat nicht durchgehalten.
Cat Oil-Geräte für die Ölförderung: Angebliche Interessenkonflikte |
Indirekter Mehrheitsaktionär der der Muttergesellschaft CAT Holding mit Sitz in Zypern sei der Deutsche Walter Höft, teilte Cat Oil nun in einem Nachtrag zum Emissionsprospekt mehr oder weniger freiwillig mit - und räumte den bisherigen Zeichnern der Aktie ein Rückzugsrecht bis zum Mittwoch ein. Cat Oil tritt damit, kurz vor der für Donnerstag geplanten Erstnotiz, die Flucht nach vorn an.
Von russischen Ölmagnaten gegründet?
Das Unternehmen mit Sitz bei Wien betreibt sein Geschäft hauptsächlich in Russland. Dort stellt es den Förderunternehmen die nötige Technik bereit, um auch schwer erreichbare Quellen ausbeuten zu können. In Zeiten der Energiekrise ist das Ölgeschäft äußerst lukrativ, die Aktien von Firmen aus der Branche sind dementsprechend begehrt. Eigentlich optimale Bedingungen für den Cat-Oil-Börsengang, zumal in Deutschland bisher kein einziger reiner Öltitel gelistet ist, der von den hohen Rohstoffpreisen profitieren könnte.
Ein aktueller Bericht des "Wall Street Journals" wirft indes Fragen auf: Die Zeitung berichtet heute unter Berufung auf vertrauliche interne Unternehmensunterlagen, dass Cat Oil 1993 auf Zypern von mehreren Größen des russischen Ölbusiness gegründet worden sei. Darunter seien Wagit Alekperow, Chef des Ölkonzerns Lukoil, und Semyon Wainschtok gewesen, heute Chef des russischen Ölpipeline-Monopolisten Transneft.
Auch heute könnten die wahren Eigner von Cat Oil in den Chefetagen der russischen Ölindustrie zu finden sein, behaupten die Anwälte von Wadim Schmidt, Sohn eines ehemaligen Lukoil-Managers, gegenüber dem "WSJ". Da Cat Oil in enger Geschäftsbeziehung zu Staatsunternehmen wie Lukoil steht, könnten sich aus einer solchen Konstellation möglicherweise Interessenskonflikte ergeben.
Wadims Vater Witalij Schmidt soll 1993 zu den Gründern von Cat Oil gehört haben und Anteile an der Firma gehalten haben. 1997 kam Schmidt senior ums Leben. Jetzt behaupteten Witalijs Anwälte, Cat Oil wolle die Anleger mit falschen Informationen täuschen und ihren Mandanten und dessen Schwester Swetlana um ihr Erbe bringen.
"Darauf kann sich jeder seinen Reim machen"
Der Vorwurf sei aus der Luft gegriffen, heißt es dagegen bei Cat Oil. "Das sind alte Geschichten, die längst bekannt sind", sagt ein Sprecher zu SPIEGEL ONLINE. Dass ausgerechnet wenige Tage vor dem Börsengang ein vermeintlich übergangener Erbe aus der Deckung käme, darauf könne sich "jeder selbst seinen Reim machen".
Man habe die Identität des Großaktionärs Höft bislang allein aufgrund dessen Wunsch geheim gehalten. Nur um die Vorwürfe des angeblichen Erben Schmidt zu entkräften habe sich der Wirtschaftsprüfer Höft entschlossen, seine aus "familiären Gründen" gewählte Anonymität aufzugeben.
Auch der Aufsichtsratsvorsitzende von Cat Oil, der Hamburger Prominenten-Anwalt Gerhard Strate, beteuert laut "WSJ", dass alles mit rechten Dingen zugehe: "Dokumente über die Besitzverhältnisse aus der Mitte der neunziger Jahre sagen nicht viel aus über die Besitzverhältnisse heute", sagte Strate laut "Journal"-Bericht. Walter Höft habe die Anteile im Jahr 2000 nach zypriotischem Recht erworben und sei somit der rechtmäßige Eigentümer.
Gleichwohl weist Cat Oil in seinem Nachtrag zum Emissionsprospekt die Anleger auf das Risiko hin, dass die Holding-Besitzer Höft und Vorstandsmitglied Anna Brinkmann möglicherweise Schadensersatz leisten oder einen Teil ihrer Anteile an die Erben abtreten müssten. Ein Cat-Oil-Sprecher nennt es in "im Zuge eines Börsengangs einen völlig normalen Vorgang", dass sich das Unternehmen auch gegen äußerst unwahrscheinliche Risiken absichere.
Es geht um viel Geld
Es geht um viel Geld: 293 Millionen Euro könnte der Emissionserlös maximal betragen, davon würden 160 Millionen in diesem Fall an die Großaktionäre der Holding fließen. Das Unternehmen bietet bis Mittwoch inklusive einer Mehrzuteilungsoption bis zu 19,55 Millionen Aktien in einer Spanne von 12,50 bis 15,00 Euro zur Zeichnung an. Nach dem Börsengang, heißt es, belaufe sich der Streubesitz auf rund 40 Prozent. Cat Oil gilt aufgrund seiner Größe als Kandidat für den Börsenindex MDax.
Dass der Börsengang problemlos über die Bühne geht, daran zweifelt niemand. Die offenen Fragen um Eigentumsverhältnisse scheinen Cat Oil bislang nicht allzu sehr geschadet zu haben. Zwar hatte die Aktie im vorbörslichen Handel der letzten Tage leicht nachgegeben. Dennoch lägen sie mit 20 bis 21 Euro deutlich über der Ausgabespanne, hieß es bei Händlern. Insgesamt sei die Emission zehnfach überzeichnet.
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