Intel - ein kurzfristiger Trade?

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neuester Beitrag: 05.09.24 09:49
eröffnet am: 28.09.04 20:27 von: Anti Lemmin. Anzahl Beiträge: 5588
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28.09.04 20:27
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80400 Postings, 7428 Tage Anti LemmingIntel - ein kurzfristiger Trade?

In jüngster Zeit häufen sich bei INTEL die negativen Nachrichten:

- zunehmende Lagerbestände bei den Händlern (Intel begründet dies mit höherer Produktivität in der Herstellung)

- leicht gesenkter Ausblick für das laufende Quartal

- thermische Probleme bei den neuen P4 (Prescott) in 90-nm-Technik

- wachsende Konkurrenz durch AMDs 64-bit Prozessoren

- seit heute verwendet HP in Servern keine Intel-Itanium-Prozessoren (64-bit) mehr.

Doch all dies scheint mir inzwischen eingepreist. Insgesamt haben sich die Geschäftszahlen gegenüber dem Vorjahr - als Intel zwischen 28 und 32 USD notierte - kaum verschlechtert.

Intel ist Weltmarktführer bei Prozessoren (Marktanteil 82,7 % gegenüber 15,5 % bei AMD laut Mercury Research, Aug. 2004), hat immer noch 32 Mrd. USD Umsatz pro Jahr, einen Nettogewinn von 1,8 Mrd. USD im letzten Quartal und eine konkurrenzlose Bruttomarge von 59,2 Prozent. Damit ist Intel im Vergleich zu AMD (Bruttomarge: 37,8 Prozent) eine Cash-Kuh. Intels KGV liegt derzeit bei 17,8.

AMD hingegen (KGV: 49,6) verdient deutlich weniger (0,24 USD pro Aktie gegenüber 1,11 USD bei Intel) und droht erneut in die roten Zahlen zu rutschen, wenn Intel seine Margenmacht nutzt. Um die 64-bit-Prozessoren von AMD (Opteron und Athlon-64) ist ein regelrechter Hype entstanden, was zu einer Überbewertung der AMD-Aktie und im Gegenzug zu einer Unterbewertung von Intel geführt hat, die fundamental unbegründet ist. AMDs Opteron und Athlon-64 sind abwärtskompatibel zu 32-bit-Betriebssystemen (Windows XP), Intels Itanium (reiner 64-bit-Prozessor) hingegen nicht. Doch Intel hat reagiert und will seine 64-bit-Prozessoren nun auch abwärtskompatibel machen (hier ist David AMD dem Goliath INTEL z. Z. voraus).

Heute notiert Intel bei 19,70 USD. Damit haben wir gegenüber den Höchstkursen vom  Januar, als INTC bei 34 USD lag, einen Rückgang von über 40 Prozent. Unter 20 USD sieht die Aktie auch optisch billig aus, obwohl der Tiefstkurs im Herbst 2003 bei 15 USD lag.

Das Weihnachtsquartal ist für Intel immer eines der besten - die saisonalen Jahrestiefs finden sich fast immer Anfang Oktober. Mancher Fondmanager wirft die Aktie bereits jetzt - zum Ende des Geschäftsjahrs am 30.9.04 - aus Steuergründen auf den Markt.

Wegen des fallenden Markttrends ist Intel dennoch ein heißes Eisen. Ich habe mir daher nur ein paar Calls für Januar 2006 (Strike-Preis 22,50 USD) zugelegt. Damit hält sich das Risiko in Grenzen.

Ich rechne in den nächsten drei Monaten mit einer Markterholung bei den Halbleitern. Intel könnte bis Januar 2005 wieder auf 25 USD steigen. Mehr als ein kurzfristiger Trade scheint mir aber nicht drin zu sein.
 
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5562 Postings ausgeblendet.

03.09.24 16:26

1547 Postings, 432 Tage Frieda FriedlichNVIDIA-Chart im Vergleich

NVDA fiel heute um bislang 6%.

Halbleiteraktien werden in USA offenbar "über einen Kamm geschoren", vielleicht auch, weil vielr Anleger keine Einzelaktien, sondern ein ETF auf den Halbleiterindex SOX im Depot haben.

 
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03.09.24 16:34
1

1547 Postings, 432 Tage Frieda FriedlichIch hatte zuvor etwas zu Intel gepostet,

dass die Ariva-Webseite aber offensichtlich verschluckt hat.

Hier dieses Post von 16:00 Uhr (sinngemäß) noch einmal

https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/...rticle25199983.html

Nvidia-Aktien fallen deutlich

Die Aktien des Chip-Produzenten Nvidia sorgen für jede Menge Gesprächsstoff ? denn sie fallen um rund 5 Prozent. Das dürfte in den Portfolios vieler Anleger zu spüren sein.

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FF:

Intel fällt mit. Von 22 Dollar (SK am Freitag) auf aktuell 20,92 Dollar.

Es ist erstaunlich, wie stark die Kurse von Nvidia und Intel korrelieren. Ich dachte, der Intelkurs wäre nach der starken 28-%-Korrektur nach den letzten Zahlen "ausgebombt", aber er reagiert immer noch empfindlich auf Kursveränderungen bei Nvidia.

Wenn die KI-Blase platzt und Nvidia um 20 bis 30 % (oder mehr) korrigiert, dürfte auch Intel in den Kursbereich von 15 bis 17 Dollar zurückfallen. Auf dem Preisniveau würde ich allerdings wieder (mit kleiner Posi) zulangen, sofern dann nicht bereits die Pleitegeier kreisen.
 
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03.09.24 16:35

1547 Postings, 432 Tage Frieda FriedlichInzwischen sind es auch bei Intel -6%

 
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03.09.24 21:10

1547 Postings, 432 Tage Frieda FriedlichAMD sinkt mit (-7,28%)

Intel ist inzwischen bei 20,20 $ (-8,37%) angekommen.

 
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03.09.24 21:22

1547 Postings, 432 Tage Frieda FriedlichLöschung


Moderation
Zeitpunkt: 06.09.24 13:43
Aktion: Löschung des Beitrages
Kommentar: Moderation auf Wunsch des Verfassers

 

 

03.09.24 21:29

1547 Postings, 432 Tage Frieda FriedlichHier ein US-ETF auf Halbleiter...

Mich würde nicht wundern, wenn sich die absurd überbewerten Halbleiter inkl. Nvidia ab jetzigen Kursen halbieren.

Spannende Frage: Wenn Nvidia sich im Kurs halbiert, würde Intel dann ähnlich stark mit runtergezogen werden?

Pro: Bislang korrelieren die Kurse von Nvidia und Intel relativ stark.

Contra: Intel hat schon extrem korrigiert (mehr als -60% in diesem Jahr), so dass bei Intel bereits mehr Shit eingepreist ist.

Contra-Contra: Nvidia verdient viel Geld, Intel macht horrende Verluste.

 
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03.09.24 22:41

32 Postings, 183 Tage PharaoGIntel ist teurer als NVIDIA

Wenn ich bei ing das aktuelle kgv vergleiche, steht Intel bei 80 und NVIDIA bei 40. Also nix mit alles eingepreist oder NVIDIA zu teuer. Solange Intel hinsichtlich negativen Cashflow und Gewinn wieder positiven kann man noch ne Menge einpreisen.  

04.09.24 07:43
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So solltest du nicht rechnen. Demnach wäre z. B. Boeing, die seit Jahren Verluste schreiben und ein negatives KGV haben, an der Börse überhaupt nichts mehr wert.

Bei Intel rühren die 1,6 Mrd. Verlust im letzten Quartal aus der missratenen Fab-Strategie, mit der wohl vor allem die üppigen Regierungsgelder ("Chips Act" in USA; in D. 10 Mrd. für die Fab in Magdeburg) abgegriffen werden sollen. Unterm Strich läuft die Fab-Strategie noch nicht. Es gibt milliardenschwere Kosten für die Investitionen, aber bislang wenig Erträge. Und ob die Konkurrenz (z. B. Nvidia, AMD) überhaupt bei Intel fertigen lässt und damit ungewollt Betriebs- und Fertigungsgeheimnisse an Intel weitergibt, ist ebenfalls fraglich. Bei TSCM, die zurzeit die Wafer-Herstellung am besten beherrschen, gibt es keine eigene Chip-Entwicklung, die neue Patente "nachahmen" könnte.

Die Verluste bei Intel wurden wohl auch geschrieben, um eine Rechtfertigung für die Massenentlassungen (15% sollen gehen) zu schaffen. Das ist im Prinzip eher bullisch. Ebenfalls bullisch wäre es, wenn die missratene Fab-Strategie tatsächlich aufgegeben würde (gibt ja schon erste Bestrebungen) und Intel die Fertigung outsourct.

In dem Punkt gibt es bislang aber viel Hin und Her. Intel würde es sicherlich auch nicht passen, wenn die Gelder aus dem Chip Act allein dafür verwendet würden, neue TSCM-Fabs in USA zu finanzieren. Hinzu kommt, dass Intel in USA als eine Art technologisches Nationalheiligtum betrachtet wird, dass die Amis unabhängig von den "bösen Chinesen" machen sollen. Wenn Politik und Wirtschaft sich zu sehr vermengen (siehe z. B. auch beim VW-Konzern), sind die Ergebnisse oft bescheiden.  

04.09.24 12:29
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1547 Postings, 432 Tage Frieda FriedlichCBS-Marketwatch zu Intels Ausblick

https://www.marketwatch.com/story/...0-years-but-is-it-a-buy-953d549b

...."Während das Szenario einer Aufspaltung eindeutig etwas ist, auf das sich Intel in Gestalt der kürzlich vorgenommenen wirtschaftlichen Trennung der Unternehmenssegmente bereits vorbereitet, sehen wir einfach nicht, wie es jetzt konkret umgesetzt werden könnte", schrieb [Bernstein-Analyst Stacy Rasgon] in einer Notiz an Kunden. "Intel ist heute im Wesentlichen der einzige Kunde von [Intel Foundry Services], und der Fertigungszweig kann angesichts der hohen Verluste und der fehlenden Größenordnung derzeit nicht auf sich allein gestellt bleiben".

Mit anderen Worten, Intel würde durch einen solchen Schritt [Aufspaltung] nur dann Wert schaffen, wenn es eine bedeutende Basis von Foundry-Kunden anziehen könnte, und das scheint laut Rasgon ?noch Jahre entfernt zu sein (wenn es überhaupt gelingt)?.

Zu dem, was nach einer Aufspaltung [an Kerngeschäft] zurückbleiben würde, schreibt Rasgon: "Das Produktgeschäft verliert strukturell Anteile, in einem möglicherweise säkular schrumpfenden Markt (x86-CPU), mit wenig oder keiner KI-Story, und es fühlt sich nicht mehr wirklich wie ein Franchise an".

Es wird zwar berichtet, dass sich Intel auf ein mögliches Engagement von aktivistischen Investoren vorbereitet, aber Rasgon ist sich nicht sicher, was Aktivisten für Intel tun könnten.

"Das größte Problem ist: Die Gesamtstrategie mag anfangs Sinn gemacht haben, aber die derzeitige Entwicklung des Unternehmens scheint nicht mehr genug Unterstützung zu geben, um dies bis zum [guten] Ende zu bringen. Dennoch sind sie vielleicht schon zu weit auf diesem Weg [FF: gemeint sind die zig Fabs, die sich bereits im Rohbau befinden], um aufzuhören?, schrieb er.

Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version), von mir edidiert  

04.09.24 13:15
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13641 Postings, 5421 Tage 1chrZunächst

muss der 18A Knoten beherrscht werden
dann muss INTEL die Prozesschritte die derzeit selbst bei TSMC liegen zurückholen und beweisen dass sie selber fertigen können (den peinlichen Zustand aktruell beenden)
Dann kann INTEL zumindest die Kapazitäten die TSMC nicht hat (dereit ist TSMC in Allokation, hat also mehr Nachfrage als es bedienen kann) mit eigenen Angeboten an die KI Führer vergeben. Eine interne Firewall die das Produkt know how der Kunden vor den INTEL PRoduktabteiulung schütze gibt es schon, wie weit dem vertraut werden kann wird sich zeigen, die TOP Produkte werden sie wohl erstmal nicht bekommen. Dann kann man mit halbwegs stabilem Geschäft den 10A Knoten holen und die Aufspaltung vorantreiben.

Jede China / Taiwan Krise oder auch ein normales Erdbeben wie es in Taiwan öfter passiert wird sich günstig für INTEL auswirken.

Bei alle dem muss unbedingt auf Cashflow und Liquidität geachtet werden, also Dividende is nicht

Also durchaus möglich, aber duraus nicht bereit sicher dass der Turnaround gelingt.
 

04.09.24 13:24

13641 Postings, 5421 Tage 1chrEin Kartellverfahren gegen NIVIDIA

könnte ebenfalls INTEL in die KArten spielen, aber dazu müsste man bessere KI Produkte entwickeln, ob dafür gerade Zeit und Geld vorhjanden ist, .... schwierig  

04.09.24 13:31

10499 Postings, 3549 Tage MM41Intel wie VW

Ich sehe hier kein bullisches Szenario. Intel ähnelt VW. Das Unternehmen hat Wachstumsprobleme, denn die Zeiten, in denen wir nur über Intel-Chips wussten, sind vorbei. Andere Player sind auf den Markt gekommen, was es für Intel immer schwieriger macht, das Wachstum aufrechtzuerhalten. Sollte es ihnen in absehbarer Zeit gelingen, einen Chip herauszubringen, der KI revolutionieren könnte, wie es Nvidia derzeit tut, dann ist aktueller Aktienkurs lächerlich.
Wer an ein solches Szenario glaubt, fängt bereits an, erste Positionen zu kaufen.
Der September war immer ein Monat voller Überraschungen, in dem jeder Aktienhändler die Angst verspürte, Geld zu verlieren. Wer Ruhe behält und nicht in Panik gerät, wird am Ende reichlich belohnt.  

04.09.24 13:39

24211 Postings, 1129 Tage Highländer49Intel

Die Intel-Aktie konnte sich am Dienstag nicht dem Blutbad der Tech-Aktien entziehen und rauschte mit fast -9% in die Tiefe. Am Mittwochmorgen zeigt sich der Halbleiterwert im europäischen Handel etwas stabilisiert. Wird Intel noch die Trendwende an der Börse gelingen oder stehen die Zeichen schon wieder auf Abschwung?
https://www.finanznachrichten.de/...-alles-auf-dem-pruefstand-486.htm  

04.09.24 14:49

13641 Postings, 5421 Tage 1chrNicht ganz wie VW

Derzeit ist fast die gesamte Chipfertigung (nur die Prozessoren, und nur die mit der höchsten Prozessdichte) weltweit in der Hand eines Taiwansesischen Unternehmens, nämlich TSMC. Alleine das ist schon so unnatürlich dass mindestens ein weitere Anbeiter gebraucht wird, das wäre dann INTEL, jedoch nur wenn sie wieder lernen zu fertigen wie ein Weltmeister, und das muss noch bewiesen werden. Dann brauchts gar keine tollen Produkte, weil diejeigen mit den tollen Produkten garnicht selber fertigen können    

04.09.24 14:51

13641 Postings, 5421 Tage 1chrIn gewisser weise

hat sich INTEL diesem Crash durchaus entzogen, nämlich durch einen vorherigen Kurssprung von +10% am Freitag der durch nichts fundamental gerechtfertigt war. Lediglich duch Aufspaltungsgerüchte, die sowieso Teil der offiziellen Strategie sind, also nichts neues  

04.09.24 16:22

1547 Postings, 432 Tage Frieda FriedlichSamsung (Südkorea) ist auch noch im Bunde

Das südkoreanische Unternehmen Samsung war im Januar 2024 mit einen Umsatz von 200,26 Milliarden US-Dollar weltweit das größte Chipunternehmen. Das bedeutet Rang eins der größten börsennotierten Chiphersteller der Welt nach Umsatz. 29.07.2024

https://www.google.com/...ox-b-d&q=Chiphersteller+weltweit+größte

 

04.09.24 17:48

1547 Postings, 432 Tage Frieda FriedlichUnter 18,85$ wird es charttechnisch gefährlich

Die Intel-Aktie ist mit einem RSI von 37,4 (von knapp 50 kommend) auch nicht mehr so überverkauft wie beim letzten Erreichen der Jahrestiefs Anfang August, als der RSI auf 16 gefallen war.  
Angehängte Grafik:
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04.09.24 18:27

2899 Postings, 4189 Tage LeerverkaufWenn ich erlich bin,

ich traue Intel in naher Zukunft nicht viel zu. Um TSMC die Stirn zu bieten bedarf es gewaltiger  Anstrengungen, ob Intel dazu in der Lage ist ?  Die besten Zeiten hat Intel erst mal hinter sich gelassen....  

04.09.24 19:59

13641 Postings, 5421 Tage 1chrWird nicht leicht...

.... und man wird sicher Geld brauchen (Größerer Verkauf von irgendwelchen Teilen) um bis zu einem Erfolg überleben zu können  

04.09.24 20:02
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13641 Postings, 5421 Tage 1chrSamsung

Da musst Du aber Speicher und Displays abziehen, dann ist der Umsatz nicht mehr so beindruckend.
Ausserdem versuchen sie meines Wissen ohne ASML EUV zum nächsten Knoten zu kommen, also ein Sonderweg der Technologietransfers schwieriger macht  

04.09.24 20:21
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1547 Postings, 432 Tage Frieda FriedlichFrüher war Intel sehr innovativ, brauchte

allerdings starken Konkurrenzdruck (damals von AMD), um aktiv zu werden.

Vom alten Management ist leider kaum noch etwas übrig. Was bedenklich stimmt ist, dass Intel bereits seit 2015 bei den Strukturbreiten ins Hintertreffen geraten ist. 2015 führte Intel in der 6. Generation Desktop-Prozessoren in 14nm-Strukturbreite ein. Dabei blieb es geschlagene sieben Jahre. Erst 2022 schaffte Intel mit "Alder Lake" (12.Generation) den Sprung auf 10nm. Und bei 10nm ist es bis heute (14. Core-Generation) geblieben. Nur bei Notebook-CPU hat Intel Anfang 2024 den Sprung auf 7nm geschafft (bei "Meteor Lake").

AMD hingegen konnte die Strukturen viel schneller verkleineren, weil AMD - anfangs notgedrungen - bei TSMC und Global Foundries fertigen ließ. Dank deren Know-How kam bereits 2020 mit Zen2 die erste AMD-CPU-Generation in 7nm auf den Markt. Aktuell ist AMD mit Zen4 bei Strukturbreiten von 4nm ("Phoenix") angelangt. Intel ist im Desktop-Bereich immer noch bei 10nm.

D.h. Intel hinkt AMD und Nvidia bei den Deskop- bzw. Grafik-CPUs um
zwei Shrink-Generationen hinterher.

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Warum schreib ich das alles?

Weil es zeigt, dass Intel schon seit 2015 Zeit hatte, um den Vorsprung von AMD und Nvidia auszugleichen, es aber bis heute nicht geschafft hat.In den Intel-Fabs gingen volle 9 Jahre ohne große Fortschritte bei den Strukturen ins Land.

Die entscheidende Frage lautet: Reicht die aktuelle Not, um Intel endlich "Beine zu machen"? Und selbst wenn sie es wollten, KÖNNTEN sie es technologisch überhaupt?

Wenn sie es wrklich könnten, hätten sie es wohl längst gemacht. Stattdessen lässt Intel einige seiner neueren Notebook-CPUs nun notgedrungen bei TSMC fertigen (während eigene Fabs unausgelastet sind).

Man muss daher damit rechnen, dass Intel es wohl aus eigener Kraft nicht mehr schaffen könnte, außer ein Wunder geschieht.

Wie kommt Intel aus dem Schlamassel raus?

Intel müsste die eigenen Fabs, inkl. der vielen, die gerade in Bau sind, als separarte Einheit an die Börse bringen. Dieser Fab-Unterabteilung droht jedoch, wenn sich die Shrink-Historie fortsetzt, mittelfristig die Pleite. Die Kern-Sparte von Intel, die dann wie AMD und Nvidia nur noch Chip-Konzepte entwirft, aber bei TSCM und anderen kompetenten Herstellern (Samsung etc.) fertigen lässt, könnte überleben - sogar gut. Die Fab-Sparte hingegen würde untergehen.

Wie würde die Aufspaltung börsentechnisch laufen? Anleger würden wohl die neuen Fab-Aktien zusätzlich zu den Intel-Aktien ins Depot gebucht bekommen. Wenn die Anleger schlau sind, verkaufen sie die Fab-Aktien so schnell wie möglich. Intels Chipentwickler-Sparte könnte sich dann mittelfristig recht gut entwickeln. Anleger können im Prinzip gute Kursgewinne machen, aber nur, wenn sie das potenzielle Blei der Fab-Sparte schnell abstoßen (die Letzten beißen die Hunde).
 

05.09.24 08:22
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29027 Postings, 4136 Tage Max84Wow, das verändert wohl alles!

Intel kündigt die Stornierung des 20A-Prozessknotens für Arrow Lake an und setzt stattdessen auf externe Knoten, wahrscheinlich TSMC

In einem überraschenden Schritt gab Intel heute bekannt, dass es bei seinen kommenden Arrow-Lake-Prozessoren für den Verbrauchermarkt nicht mehr plant, seinen eigenen ?Intel 20A?-Prozessorknoten zu verwenden. Stattdessen wird es für alle Arrow-Lake-Chipkomponenten externe Knoten verwenden, wahrscheinlich vom Partner TSMC. Intels einzige Fertigungsverantwortung für die Arrow-Lake-Prozessoren besteht darin, die extern hergestellten Chiplets in den endgültigen Prozessor zu verpacken.

Die Ankündigung erfolgt, während Intel nach den beunruhigenden Finanzergebnissen des letzten Quartals eine umfassende Umstrukturierung einleitet. Das Unternehmen entlässt weiterhin 15.000 Mitarbeiter , eine der größten Personalkürzungen in seiner 56-jährigen Geschichte.

Der Knotenwechsel erfolgt, nachdem Intel auf seiner Veranstaltung Innovation 2023 erstmals einen Wafer mit Arrow Lake-Prozessoren vorgeführt hatte, die auf dem 20A-Knoten hergestellt wurden , was darauf hindeutete, dass die Chips bereits weit im Entwicklungszyklus fortgeschritten waren. Damals sagte Intel, Arrow Lake würde 2024 auf den Markt kommen. Seitdem deuteten Branchengerüchte darauf hin, dass der 20A-Knoten nur für eine Teilmenge der Arrow Lake-Familie verwendet wird , während der Rest einen TSMC-Knoten verwenden würde.

Intel sagt, dass sein entscheidender Next-Gen-Knoten ?Intel 18A? weiterhin im Zeitplan für die Markteinführung im Jahr 2025 liegt. Das Unternehmen hat seine Entwicklungsressourcen nun von 20A auf den neueren 18A-Knoten verlagert, was laut Angaben des Unternehmens durch die Stärke der Ertragsmetriken für 18A vorangetrieben wurde. Intel stellte erneut fest, dass es für 18A eine D0-Defektdichte (def/cm^2) von unter 0,40 erreicht habe , eine kritische Messung der Ertragsrate für einen Prozessknoten. Ein Prozessknoten wird normalerweise als produktionsreif und intakt angesehen, sobald D0 0,5 oder weniger erreicht.

Es sieht so aus, als würde Intel seinen 20A-Prozess nun komplett überspringen und die Kapitalausgaben vermeiden, die erforderlich sind, um den Knoten auf volle Produktion zu bringen. Die Beseitigung der immer horrenden Anlaufkosten eines neuen Knotens, insbesondere eines so fortschrittlichen wie 20A, wird sicherlich dazu beitragen, dass das Unternehmen seine Kostensenkungsziele erreicht.

Der Intel 20A-Knoten war für viele Produkte nie geplant, da das Unternehmen schnell auf den fortschrittlicheren 18A-Knoten umsteigen wollte, um sein Ziel zu erreichen, fünf Knoten in vier Jahren auszuliefern. Der Ausbau einer umfangreichen 20A-Produktion hätte also nur begrenzte Erträge gebracht. Intels 20A diente jedoch als Vehikel für mehrere neue Fortschritte, wie die ? RibbonFet Gate-All-Around (GAA )-Technologie, Intels erstes neues Transistordesign seit der Einführung von FinFET im Jahr 2011. Es war auch das Debüt der PowerVia-Rückseiten-Stromversorgungstechnologie des Unternehmens ? , die den Strom für die Transistoren durch die Rückseite des Prozessorchips leitet.  

Intel sagt, dass die Erkenntnisse, die es aus seinem 20A-Knoten gewonnen hat, zum Erfolg seines 18A-Knotens beigetragen haben, was Sinn macht, da 18A eine engere Verfeinerung der für 20A entwickelten Technologien ist. Natürlich wird es Spekulationen geben, dass Intel mit seinem 20A-Knoten auf Ertragsprobleme gestoßen ist, aber uns sind keine externen Indikatoren für den Zustand des 20A-Prozessknotens bekannt.  

05.09.24 08:26

29027 Postings, 4136 Tage Max84es liest sich aber eher positiv als negativ, was

denkt ihr?  

05.09.24 08:30
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29027 Postings, 4136 Tage Max84auch das ist höchst interessant:

Intel weist darauf hin, dass es Chips mit dem 18A-Prozess bereits im Labor gebaut hat und Betriebssysteme bootet. Außerdem hat es angekündigt, dass es nun sein wichtiges PDK 1.0 an Kunden ausgeliefert hat. Dieses wichtige Design-Framework wird es externen Kunden ermöglichen, Chips mit Intel-Prozessknoten zu bauen, eine wichtige Komponente von Intels Turnaround-Plan IDM 2.0, der darauf beruht, dass das Unternehmen zu einer externen Gießerei wird, die Chips für externe Kunden produziert.

Microsoft und das US-Verteidigungsministerium haben bereits eine Vereinbarung zur Produktion von Chips mit dem 18A-Knoten unterzeichnet, und Intel plant, bis Mitte 2025 über acht Tape-Ins zu verfügen.

 

05.09.24 09:49
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13641 Postings, 5421 Tage 1chr#5585

Naja es stört mich schon dass INTEL auch hier wieder Umsatz/Gewinn an den Konkurrenten abgibt.
Aber wenn es hilft die Ressourcen auf 18A zu bündeln und dessen Erfolg zu garantieren ist es okay.

Dass INTEL 18A schon im Labor hat ist ja gut, aber was nun zählt ist die Ausbeute hochzufahren, wir wissen nicht wieviele kaputte Chips produziert werden um einen guten zu erzeugen. Da kann noch viel schieflaufen  

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