Hier ein persönliches Statement: Persönlich habe ich Plaut aus geschäftlichen Gründen vor etwa 4 Jahren kennengelernt. Das Unternehmen hinterließ einen soliden Eindruck, fairer Geschäftspartner, kompetentes Management und Mitarbeiter, überzeugende Arbeitsleistung. Die Geschäftsentwicklung war bis 1998 positiv, gesunde Wachstumsraten - solides Management. Plaut darf sich wohl als einer der "Consulting-Pioniere" bezeichnen. Doch wo Licht, da auch Schatten: - 1999, der Neue Markt blühte auf und mit ihm eine Schar von IT-Dienstleistern und Consultern - der Markt wurde enger und die schöne heile "Plaut-Welt" mit garantierten Gewinnen gab es nicht mehr (siehe Bilanz 99) - Was tun? - natürlich, Börsengang am Neuen Markt ist die Lösung. Der hat wieder "Luft" verschafft. Wo steht Plaut heute?: - Plaut ist international sehr gut aufgestellt. - Die Auftragslage ist angeblich gut. (obwohl mir das Verkünden von Kundenaufträgen per ad-hoc immer Bauchschmerzen bereitet) - Das Tempo der Veränderungen und die Konkurrenz haben sich jedoch verschärft. - Die aktuelle Konjunkturschwäche und der Preisdruck sind an Plaut nicht spurlos vorbeigegangen. - Das große Manko an Plaut derzeit ist wohl das Management, die den Laden nicht (mehr) im Griff haben. Sie haben es in jüngster Zeit nicht geschafft die Basis des Unternehmens gewinnbringend zu nutzen und was für den Aktienkurs wohl noch viel schlimmer ist, die Prognosen werden regelmäßig nach unten korrigiert bzw. es werden bzgl. Gewinn keine mehr abgegeben. - Folglich ist der Kurseinbruch in den letzten 6 Monaten um 80% auf aktuell 2,80 EURO meiner Meinung nach in Ordnung. Wenn man sich die Mühe macht und verschiedene Analystenhäuser zu den Gewinnprognosen für 2001 vergleicht, so ergibt sich eine KGV-Bandbreite von 3,9 bis 2000 !!! - Das Vertrauen der Investoren (zumindest der großen) ist verspielt und muss mühsam wiedergewonnen werden. - Plaut hat nach wie vor gute Chancen. Der Aktienkurs kann sich m.E.n. bis Mitte 2002 mehr als verdoppeln, jedoch bei anhaltenden Verlusten genauso halbieren.
P.S.: Einen Großteil meines Plaut-Investments habe ich mit 50% Verlust glattgestellt,(zum Glück, derzeit liegt der Wert bei minus 85%) bin jedoch nach wie vor mit geringem Volumen dabei. Neue Investments in diesen Wert sind mir zu heiß.
Anbei noch eine "News" vom 26.03.2001: Plaut präsentiert fragliche Perspektiven Der österreichische Unternehmensberater Plaut kann nun noch nicht mal die im Februar zurückgestuften Zahlen für das Geschäftsjahr 2000 vorlegen. Immerhin hat er noch mit Gewinn abgeschlossen, was ansonsten nicht viele Unternehmen am Neuen Markt schaffen. Mit netto 5 Mio.? fällt der Plaut-Gewinn jedoch denkbar niedrig aus. Für das neue Jahr gibt der Vorstand eine mutige Umsatzprognose: 25% Zuwachs. Auf eine Vorhersage des Gewinns lässt er sich jedoch nicht ein. Das lässt bei den offensichtlich gewordenen Planungsschwächen der Salzburger Ingenieurfirma nichts Gutes erwarten. Mitte März 2001 haben die Plaut-Buchhalter nunmehr 291 Mio.? Umsatz für 2000 ausgerechnet, nachdem sie die Erwartungen von Anlegern und Aktionären schon im Februar auf 295 Mio.? reduziert hatten. Anlässlich des Börsengangs Ende 1999 hatte der Vorstand Umsätze von 360 Mio.? für 2000 in Aussicht gestellt. Allerdings hat in der Zwischenzeit die Zusammensetzung des Vorstandspersonals dreimal gewechselt. Was eigentlich schon 2000 erreicht werden sollte, steht nun für 2001 in der Plaut-Planung. Wie sicher die ist, ist eine andere Frage. Von ursprünglich für 2000 avisierten 0,63? Gewinn je Aktie sind zum Jahresende nur 0,25? übrig geblieben, ohne dass der Vorstand klare Erklärungen für die verlangsamte Entwicklung liefert. Probleme scheint es mit einer Tochtergesellschaft zu geben. Für deren Übernahme musste Plaut wegen des gesunkenen Kurses der eigenen Aktienwährung mehr Aktien ausgeben. Damit verteilt sich der Gewinn auf mehr Aktien und fällt entsprechend geringer aus (Verwässerungseffekt). Reduzierte Aktienkurse stellen sich in der Regel wegen reduzierter Geschäftserwartungen ein. Die fragliche Übernahme könnte zum falschen Zeitpunkt erfolgt sein und nun unerwartete Belastungen nach sich ziehen; weswegen sich der Vorstand schon gar nicht mehr auf eine Ertrags-Perspektive für 2001 einlässt.
in diesem Sinne good Trades
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