Es ist nicht ausschließlich Shortsellern geschuldet.
Es ist ein Kombination aus beidem. Der ConferenceCall war vom Vorstand schlecht vorbereitet und es ist eben fraglich, ob Everke die Aufträge wie prognostiziert hereinholt.
Man konnte aber auch im Call feststellen, dass die Analysten Everke kein Wort glaubten. Die meinen tatsächlich, dass Everke die Androidaufträge nicht hereinholt und Apple sich von AMS verabschieden könnte bzw. zumindest ein Dualsourcing durchführen könnte. Mir wurde erstmals klar, dass die Analysten das Geschäft tatsächlich nicht verstehen. Die Analysten selbst waren extrem euphorisch und haben den Kurs auf 120 Euro mit ihren Prognosen hochgetrieben. Die selben Analysten sind nun extrem pessimistisch und meinen, dass AMS von Wettbewerbern "überrollt" werden könnte. Lese nur die Beiträge von" Werner01". Erst sind diese Leute begeistert und kaufen die Aktien und nun sehen sie nur noch Chaos und schimpfen über das Management und beklagen, dass es keine "Garantien" für die Umsatz und Ertragsentwicklung gibt, die es noch nie gab.
Selbst die Institutionellen verkaufen aktuell die Aktien, weil sie alles verkaufen, wo sie unsicher sind. Siehe auch Micron Technologies. Die Aktie handelt mit einem KGV von unter 4(!). Das ist nicht nachvollziehbar. Dafür kaufen solche Investoren eben Nestle & Co., weil sie auch diese Geschäftsmodelle nicht verstehen. Gerade Nestle will im höher preisigen Segment künftig ihr "Becher-Food" verkaufen, obwohl die besser Verdienenden immer mehr frische Bio.Ware kaufen. Aber es ist eben so, dass aktuell wieder "Old-Economy" angesagt ist, obwohl deren Perspektiven teilweise sehr schwach ist.
Bei AMS ist Everke das Problem. Ihm traut zurzeit kein Analyst zu, dass er die Entwicklung weiter vorantreibt und weitere Aufträge hereinholt. Für mich unverständlich, dass AMS bis zuletzt neue Kunden gewonnen hat. Zurzeit ist ein Käuferstreik. Auch ich habe gestern nicht zugekauft.
Sollte Q4 besser ausfallen als prognostiziert und weitere Aufträge gemeldet werden, dann wird bei AMS das gleich passieren wie bei AT&S aktuell. Auch hier waren die Analysten euphorisch, haben dann die Kursziele gesenkt, weil Q2 schlechter als geplant lief und nun wurde die Prognose seitens des Unternehmens erhöht und der Kurs steigt dort weiter. Auch hier werden die Analysten wieder der Kursentwicklung und den Unternehmensmeldungen hinterherlaufen.
Viele der Analysten verstehen einfach die Geschäftsmodelle nicht und laufen stets den Kursen hinterher. Auch Wirecard war in den letzten 3 Jahren wieder ein sehr schönes Beispiel hierfür.
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