nicht, dass der französische Staat die in privaten Einrichtungen beschäftigten Fachkräfte direkt bezahlt, da verstehst du imho was gewaltig falsch. (Lasse mich aber gerne vom Sonderweg Frankreichs überzeugen - verstehe halt die Sprache nicht).
Bei Orpea scheint einiges sehr schief gelaufen zu sein, insofern kann ich Abneigung verstehen. Allerdings sind staatliche oder kirchliche Einrichtungen im Schnitt weder effizienter noch besser. Pflegeeinrichtungen unter kommunaler Trägerschaft schneiden bei der Qualität jedenfalls hierzulande nicht oder nicht wesentlich besser ab als Private. Insofern wird das nicht geschehen, 100% nicht. Die demografische Entwicklung lässt wesentliche Verschärfungen der Anforderungen an Personalquoten (Personal welches schon jetzt nahezu nicht zu bekommen ist) o.ä. gar nicht zu. Machbare Qualitätssteigerungen am System (Ich betone: Orpea-spezifisches, kriminelles Fehlverhalten außen vor) sind Kostensteigerungen und die bezahlen die Kunden direkt oder über Steuern und Sozialabgaben. Das ist wiederum politisch unglaublich schwer verkäuflich.
Jetzt gibt's viel aufgeregtes Getue. Der Ruf der Gesellschaft ist sicherlich angeschlagen, die Verfahren kosten Geld. Es rollen ein paar Köpfe, die Aufsicht wird angehalten, bei Orpea ein paar Jahre besonders genau hinzuschauen. Langfristig / systemisch passieren wird: Nix!
Und deshalb wird auch der Kurs meiner Meinung nach wieder zurück kommen, wenn sich der Rauch gelegt hat. Es gibt halt wirklich keine Alternativen.
|