Die meisten Gläubiger des insolventen Bauriesen Walter Bau haben wenig Chancen, ihr Geld wiederzusehen. Ausstehenden Forderungen von 1,93 Milliarden Euro stehe eine freie Masse von knapp 139 Millionen Euro gegenüber, teilte Insolvenzverwalter Werner Schneider am Mittwoch bei der ersten Gläubigerversammlung in Augsburg mit. Möglicherweise könnte sich das freie Vermögen auch noch verringern. Genaue Aussagen über die Rückzahlung seien daher derzeit nicht möglich. Zu der Versammlung kamen 126 Gläubiger, darunter Subunternehmer, Vertreter von Banken sowie ehemalige Walter-Bau-Mitarbeiter. In dem Forderungsvolumen sind Bankbürgschaften in Höhe von 1,5 Milliarden Euro sowie 220 Millionen Euro an Schulden bei anderen Gläubigern enthalten. Hinzu kommen unter anderem Forderungen des Finanzamtes und des Pensionssicherungsfonds. Insgesamt haben 22 000 Gläubiger Ansprüche gegen das Unternehmen angemeldet. Die Walter Bau-AG hatte Anfang Februar Insolvenzantrag gestellt. Von den ursprünglich knapp 10.000 Arbeitsplätzen des Konzerns konnten rund 5.700 gerettet werden. Insolvenzverwalter Schneider hatte in einem Zeitungsbericht Hoffnungen der Gläubiger auf das freie Vermögen bereits gedämpft. Voraussichtlich werde es fast vollständig für den weiter laufenden Betrieb benötigt, sagte er dem 'Handelsblatt' (Mittwoch). 'Ich gehe davon aus, dass es keine Quote für Gläubiger ohne Pfandrechte geben wird.' Es sei ein massearmes Verfahren, weil alle Perlen des Unternehmens verpfändet gewesen seien./DP/sbi
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