Gilead Sciences Inc. gab bekannt, dass neue Daten zeigen, dass die Behandlung mit Trodelvy die Lebensqualität bei metastasierendem dreifach-negativem Brustkrebs 2L+ im Vergleich zur Standardbehandlung signifikant verbessert.
" ... Trodelvy Is the First Treatment to Demonstrate Survival Benefit in Metastatic TNBC."
Im Oktober stehen weitere Studienergebnisse zu Trodelvy an, bei denen es dann um die Wirksamkeit bei anderen, festen Tumorarten geht! Fallen die auch nur halbwegs so gut aus, wie die beim mTNBC, dann haben sich die 21 Mrd. USD (für Übernahme von Immunomedics) aber sowas von gelohnt! ;-)
Scheinen wohl bisher "nur" Tierstudien zu sein, aber hört sich trotzdem interessant an, mal sehen ob langfristig etwas dabei herauskommt, wenn es wirklich die Effizienz von Rem deutlich verbessert sollte es nicht zum Schaden von Gilead sein. Die ganze Angelegenheit hört sich schon etwas Science-Fiction mäßig an (kleine antivirale Nanomaschinen).
hat gute Ergebnisse zu ihrem Corona Medikament Molnupiravir gemeldet, und da fürchtet man das Remdesivir Konkurrenz bekommt bzw weniger Leute eine Behandlung mit Rem in Zukunft bekommen werden. Trifft heute auch andere Corona Medikament Hersteller wie Regeneron, und auch die Impfstoff Firmen wie Biontech, moderna usw. .
Merck & Co. lösen heute ein "mittelschweres Erdbeben" im Biotech-Sektor aus. Man habe ein "sehr effektives Medikament gegen COVID-19" gefunden, dass "in über 50% der Fälle einen schweren Verlauf verhindern" könne ...
Daraufhin brachen vor allem die Aktien der Impfstoffproduzenten (BionTech/Pfizer , Moderna) ein ... Aber auch für Gilead bedeutet das natürlich etwas "Druck" , da es sich hier ja auch um einen "Remdesivir-Konkurrenten" handeln würde.
Als Gilead noch Milliarden mit Remdesivir verdient hat (und ja noch verdient) , hat der Markt das schulterzuckend ignoriert ... mit der Begründung: "außerordentliches Geschäft" ... Kommt aber eine Meldung über einen "Remdesivir-Konkurrenten" , wird die Aktie abgestraft ?! Der Markt dreht sich (seine) Story echt immer so, wie er sie will !! *rolleye*
Mit einem Quartalsumsatz von 7,42 Mrd. USD und einem EPS (non-GAAP) von 2,65 USD haben Gilead Sciences die Markterwartungen im Q3 (6,25 Mrd. USD ; 1,74 USD) bei weitem übertroffen ... eigentlich sogar "pulverisiert" ...
Hauptgrund dafür waren sehr, sehr hohe Umsätze mit Veklury (Remdesivir) , die widerum auf den kräftigen Anstieg der COVID-19-Fälle im Q3-Verlauf zurückzuführen sind. Andererseits belastet die neuerliche "Corona-Welle" das "Kerngeschäft" im Rest des Jahres ein wenig. Inklusive Remdesivir werden die Prognosen kräftig angehoben ... exklusive Remdesivir werden die Prognosen ("im Kerngeschäft") dagegen leicht gesenkt.
Wir sehen also wieder das "alte Spiel" ...
viele Corona-Fälle = Stärke bei Remdesivir ... dafür etwas schwächeres Kerngeschäft
wenig Corona-Fälle = Schwäche bei RDV ... dafür ein etwas stärkeres Kerngeschäft
Und natürlich wird Gilead wieder mal dafür "bestraft" , dass man (durch Remdesivir) viel mehr Geld verdient, als ursprünglich prognostiziert!? Jedes andere Unternehmen wird dafür "gefeiert" , wenn es ein Medikament oder einen Impfstoff gegen Covid-19 hat ... und zig Milliarden verdient ...
Man hat im Q3 über 1 Mrd. USD MEHR verdient, als das im Vorfeld prognostiziert wurde ... aber NUR die Aktie von Gilead Sciences wird für sowas auch noch "bestraft" !?
Das ist absolut absurd! ... zumal das Kerngeschäft ja trotzdem insgesamt robust ist (wenn auch durch viele Corona-Fälle leicht belastet) ... unterm Strich verdient das Unternehmen aber VIEL mehr, als ursprünglich geplant !!
Irgendwie ist Remdesivir (Verklury) ein regelrechter "Fluch" ???
Gilead haben alleine im 3. Quartal 2,5 Mrd. USD an Schulden getilgt (durch den enormen Cash-Flow)
Die Dividende bleibt bei 0,71 USD/Aktie.
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Eigentlich läuft bei Gilead Sciences alles nach Plan ... Die Pipeline macht Fortschritte und die neuen Segmente (HBV/HDV, CAR-T, Trodelvy, etc.) wachsen kontinuierlich. Eigentlich läuft alles nach Plan.
Remdesivir spült zusätzliche Milliarden in die Kasse und das Unternehmen hat das mittelfristige Wachstum (im Kerngeschäft) weiter im Blick. Warum die Aktie dennoch (mal wieder) verliert, erschließt sich mir auch dieses mal wieder nicht ?!
Veklury Umsätze in Q3/21 bei 1,9 Mrd. $. Das ist stark. Das hatte wohl auch GILD so nicht kommen sehen. Nach 9 Monaten liegen die Veklury Umsätze bei 4,2 Mrd. $. Für FY21 rechnet Gilead mit Umsätzen für Veklury von 4,5-4,8 Mrd. $, demzufolge sind für Q4/21 "nur" 300-600 Mio. $ eingeplant. https://investors.gilead.com/news-releases/...-2021-financial-results
300-600 Millionen Dollar Umsatz mit Veklury- also das sollte man übertreffen können, wenn man sich die Umsätze für Q1 bis Q3 anschaut. Und ausserdem ist in Q4 auf der Nordhalbkugel Herbst/Winter, da werden die Corona Zahlen jahreszeitlich bedingt hoch sein.
Zelltherapie und Trodelvy können die Rückgänge bei HCV und HIV nicht auszugleichen. Einnahmen aus dem HIV-Segment enttäuschen wieder einmal. Die strukturelle Wende ist in weiter Ferne. Dividende ist sicher und freut mich als langjährigen Anleger, würde ich aber gerne für einen Aufwärtstrend eintauschen, der von einer innovativen Pipeline getrieben wird.
Gilead (NASDAQ:GILD) senkte jedoch seine Umsatzprognose für 2021 ohne die COVID-19-Therapie Veklury auf ~21,5 Mrd. US-Dollar von zuvor 21,7 Mrd. bis 21,9 Mrd. US-Dollar. Darüber hinaus verschob das Unternehmen auch den Zeitplan für zwei wichtige klinische Studien. Es rechnet nun mit der Veröffentlichung von PFS-Daten im ersten Quartal 2022 aus der Phase-3-Studie TROPiCS-02 für TRODELVY bei Patientinnen mit HR+/HER2- Brustkrebs. Für den monoklonalen Anti-CD47-Antikörper MAGROLIMAB wird nun im ersten Quartal 2022 die Veröffentlichung von Phase-1b-Daten und die Einreichung einer potenziellen BLA erwartet. Vor drei Monaten teilte Gilead (GILD) mit, dass beide Meilensteine bis zum Jahresende erreicht werden würden.
"Einnahmen aus dem HIV-Segment enttäuschen wieder einmal. Die strukturelle Wende ist in weiter Ferne."
Wie kann man nur solch ein "undifferenziertes Statement" von sich geben? *rolleye*
Das im Vorjahr bei Gilead aber auch der Patentschutz von Atripla und Truvada (in den USA) ausgelaufen ist ("Patentklippe") ... und Gilead alleine dadurch (Q3 20 vs Q3 21) im HIV-Segment "schlagartig" 528 Mio. USD an Umsatzrückgang ggü. dem Q3 2020 bei beiden Präparaten hinnehmen musste, wird bei dieser "Analyse" mal glatt GAR NICHT erwähnt! ... Was sind schon 528 Mio. USD ??
Hinzu kommen noch die Belastungen wegen der vielen COVID-Hospitalisierungen im Q3-Verlauf ... und das der Umsatz mit Gileads wichtigstem HIV-Präparat (Biktarvy) um 20% gewachsen ist ... und diesen "Patenteinbruch" zum Großteil ausgeglichen hat ... und das Lenacapavir diese "temporär verlorenen" PrEP-Umsätze (Truvada, Descovy) wieder zurückholen wird, sobald die Zulassung da ist.
Aber, hey! ... WEN interessieren schon solche "Details" ??