My Casino-Verantwortliche McIntosh, Reitmeier und Eckhoff im w:o-Interview
Kurzportrait: My Casino Ltd.
My Casino Ltd. (WKN 886174, Bloomberg: MYC, Options 2003: MYCOA). Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt knapp 100 Millionen Euro.
Die Aktie wird an 3 deutschen Börsenplätzen und in Australien täglich rege gehandelt.
Geschäfts-Zielsetzung: Casino-Umsätze im 1. Jahr etwa 1 Mrd. Dollar. Steigerung auf 2 bis 3 Mrd. Dollar durch Ausdehnung der Aktivitäten auf Japan und Nordeuropa in den Folgejahren.
Umsatz Mai 2000 (1. Geschäftsmonat): 22 Mio. Australische Dollar (A$) , Juni 2000 36 Mio. A$ ( + 63 %) . Das Wachstumstempo hält auch im 3. Geschäftsmonat an. Ergebnisse für Juli 2000 werden Aktionären und Börsenaufsicht Anfang August mitgeteilt. Die Bruttomargen aus dem Casino-Geschäft liegen zwischen 2 und 5%.
Für Investoren aus dem deutschsprachigen Raum ist eine Investor-Relations-Homepage unter http://www.mycasino.cc eingerichtet.
Die Antworten zu diesem Interview geben Geschäftsführer Gordon McIntosh (Australien), Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Reitmeier (Wien) und Direktor Klaus Eckhof (Deutschland/Australien)
wallstreet-online: MyCasino hat den Geschäftssitz in Australien und leitet die Spielaktivitäten vom Inselstaat Vanuatu aus (franz. Neue Hebriden). Von dort wird primär der asiatischen Markt bearbeitet. Wie passt da Deutschland ins Bild?
My Casino: Aufgrund der ehemaligen Anleger. My Casino ist Ende März 2000 in den Firmenmantel der Abador Gold geschlüpft. 75 % der Altaktionäre sind aus dem deutschsprachigen Raum, die mit ihrer Abador in Australien für fast ein Jahrzehnt (erfolglos) auf Goldexploration gingen.
Da die Deutschen diese Goldsuche auf dem fünften Kontinent finanzierten, waren sie als Direktoren natürlich auch in den Kontrollorganen vertreten. Nach 8 Jahren glückloser Suche nach Gold und Nickel drehten die deutschen Kapitalgeber den Geologen den Geldhahn zu und erzwangen einen radikalen Firmenumbau. Aus einem Goldsucher wurde ein Internet Casino.
My Casino betreibt das operative Casino- und künftige Wettengeschäft über ein 100%iges Tochterunternehmen auf Vanuatu. Die Vorteile daraus sind, dass zum einen die Körperschaftssteuer für die ersten 10 Jahre völlig entfällt und zum anderen die Casino-Profits mit nur 4% versteuert werden müssen. Mit unserem Serverraum sitzen wir direkt innerhalb des VANUATU-TELECOM-Gebäudes, welches die Haupt-Kommunikationsverbindung via Satellit mit der ganzen Welt beherbergt.
wallstreet-online: Die Aktie von MyCasino ist bei wallstreet:online ein heiß diskutiertes Thema. Ihre Informationspolitik wird dabei oft kritisiert. Wie sehen Sie das?
My Casino: Die Meinungen zu My Casino gehen von simpler Ablehnung bis hin zu starker Begeisterung. Die ablehnenden Stimmen beziehen sich meist auf den Ursprung von My Casino Ltd. und auf den optischen Penny-Stock-Charakter den die Aktie mit sich führt. Die begeisterten Stimmen sehen das Geschäftspotenzial und das erfolgreiche Marketingkonzept.
Wir freuen uns über kreativen Input der seitens der Boardteilnehmer eingebracht wird. Freilich ist es aber undenkbar, dass unsere Firmenpolitik in den Diskussionsforen gemacht wird.
Um den Anlegern die Möglichkeit zu geben, die Entwicklung des Geschäfts zu verfolgen, sind wir zu einer zeitnahen Informationspolitik übergegangen. Dazu gehört z.B. bis auf weiteres die monatliche Berichterstattung unseres Geschäftsvolumens an die ASX. Das stößt durchaus auf Zustimmung bei den Aktionären. Alle wichtigen Informationen kommen außerdem unseren Teilhabern hierzulande über die neue PR-Repräsentanz in deutscher Sprache zu.
wallstreet-online: Können Sie die größten Anteilseigner auflisten?
15 % Europäische Kleinanleger (insb. ehemals Abador Gold Aktionäre)
30 % Institutionelle
30 % Direktoren (teilweise für 2 Jahre gesperrt)
25 % Südostasien , Australien , USA
(ca. Angaben Stand Ende Juli 2000)
wallstreet:online: Was machen Sie mit Ihren alten Explorationsgebieten, die sie von Abador Gold mitgeerbt haben?
My Casino: Die Bohrgebiete werden gerade juristisch ausgekehrt. Viele Altaktionäre haben nämlich ihr Herzblut an den Explorationsgebieten der ehemaligen Abador vergossen. Es wurde also eine junge (nicht börsengelistete Firma) gegründet, die ROX Ltd. Jeder My Casino-Aktionär kann hier nicht gelistete Anteilsscheine im Verhältnis 20 : 1 zeichnen, wenn er pro Rox-Anteilsschein 20 Cent einbezahlt.
wallstreet:online: Wieso einbezahlen? Die Gebiete gehören doch den Alt-Aktionären.
My Casino: Richtig, aber die junge Rox braucht Geld, um die Gebiete weiter erforschen zu können. Nach australischem Recht fallen die Gebiete an den Staat zurück, wenn die Gebiete nicht ordentlich exploriert werden. Rox braucht etwa 2 Mio AU-Dollar, um in den nächsten 2 Jahren seinen Bohrverpflichtungen nachzukommen.
wallstreet:online: Bestehen von der Vorgängergesellschaft (Abador Gold) Altschulden oder Verpflichtungen?
My Casino: Nein. Niemand würde für Goldsuche Fremdkapital aufnehmen können. Die neue My Casino verfügt über ein eingezahltes junges Kapital von etwa 12 Mio DM, die aber im Tagesgeschäft nicht gebraucht werden. Ein Spielcasino muss immer Geld in der Hinterhand haben. Auch wenn bei My Casino das berüchtigte "Casino sprengen" nicht möglich ist, da die Maximal-Einsätze der Spieler (?table limit?) auf wenige tausend Dollar beschränkt ist.
wallstreet:online: Der Markt für Online Casinos könnte sich in den kommenden Jahren explosionsartig entwickeln. Welchen Marktanteil strebt MyCasino an?
My Casino: Man muß hier ganz deutlich zwischen einem "klassischen" Internet-Casino und unserem Online-Casino unterscheiden. Wir schaffen über unser Marketing-Netzwerk der sogenannten Junket-Operators neben den normalen Internet-Casinos einen völlig neuen Markt. Wir agieren nicht primär in Konkurrenz zu anderen Internet-Casinos . Unser Marketing läuft kaum über das Internet, sondern vor Ort durch unsere Vertriebspartner .
wallstreet:online: Was ist dann genau das Geheimnis dieses Marketings? Was kann man sich unter den sogenannten " Junket-Operators " vorstellen?
My Casino: Unsere Erfahrung im Casino-Business basiert auf einer über 20-jährigen Arbeit im Casino-Marketing für namhafte landbasierte Casinos. Unsere Zielmärkte waren damals die gleichen wie heute: also Südostasien. In diesen Gebieten haben wir mit sogenannten Junket-Operators kooperiert . Diese sind Spiele-Organisatoren vor Ort, die Kontakte zu den Spielerkreisen haben.
Wir kommen mit unserem Casino also in die Zielländer, und organisieren das Online-Glückspiel (über unseren Zentral-Rechner auf Vanuatu) quasi am Wohnort des Spielers. Früher haben die sogenannten Junket Operators eigens Flugzeuge für Spieler gechartert und sie von Hongkong, Jakarta und Tokio zu uns nach Australien geflogen.
wallstreet:online: Spielern die Flugreise und Hotel nach Australien zu zahlen, muss sich aber doch rechnen?:
My Casino: Diese Junket-Operators vermitteln traditionell nur die sog. "High Roller" , Spieler also, die das große Rad drehen und für eine Woche von 50.000 Dollars aufwärts mitbringen. Die Casinos bezahlen für diese Klientel gerne Flug nach Australien, Unterkunft, Verpflegung und Entertainment . Bei Spielern, die nur 2.000$ oder 5.000$ zur Verfügung haben, lohnt sich dieser Aufwand aber nicht.
Diese Spieler machen in Asien die interessante Masse aus. Und diesen Spielern machen wir heute das Angebot . Wir bringen Ihnen das Casino vor Ort. Der
Vorteil: Die Spieler vertrauen und kennen den Veranstalter (Junket Operator) vor Ort. Und wir kennen, vertrauen und lizenzieren diesem Spiele-Organisator exklusiv eine Region in welchem er selbständig und gegen 30 % Provision (auf unsere Bruttomarge, ca. 2 bis 5 %) die Spiele organisiert.
wallstreet:online: Können Sie das noch einmal genauer schildern. Das ist ja eigentlich kein Online-Casino, was sie da machen. Wie genau läuft das ab?
My Casino: Die Junket-Operators mit denen wir kooperieren, haben von uns eine Gebietsexklusivität, die mit gewissen Mindestumsätzen verbunden ist. In ihrem Gebiet organisieren diese sich Sub-Operatoren, die Spieler werben und Casinospiel-Terminals aufstellen, welche mit unserem Online-Casino verbunden sind. Vermittler, die den Operatoren Spieler zuführen, verzweigen das Vertriebsnetz noch weiter.
Ein wichtiger Punkt hierbei ist, dass das Casino von My Casino als Dienstleister für die Korrektheit der Zufallszahlen-Generierung steht, während der Spieler dem Junket-Operator vor Ort Vertrauen in Sachen Geld entgegenbringt, denn der größte Teil der Gelder wird in bar ein- und auch wieder ausgezahlt.
Das ist etwas ganz anderes, als wenn man, wie es bei sonstigen Internet-Casinos eventuell vorkommt, auf einen Bar-Scheck aus Guernsey oder Cook Island 4 Wochen warten muß und dann feststellt, daß auf dem Scheck von der ursprünglichen Summe gleich 25 % als "Auszahlungsgebühr" einbehalten wurden. Bargeld lacht - auch in Südostasien.
Den zweiten Teil des Interviews lesen Sie morgen bei wallstreet:online.
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