Ich bin erstaunt, wieviel Nichtwissen einige Leute über die LENZING AG besitzen. Der Standort LENZING in Oberösterreich ist vollintegriert, das heißt, daß der Rohstoff Zellstoff dort aus Holz eigenproduziert wird. Die bei der Zellstoffproduktion anfallenden anderen Stoffe werden zu verkaufbaren Chemikalien (Holzzucker, Essig, Furfural...) aufgearbeitet und der Rest wird zur Feuerung von Hochdruckdampfkesseln verwendet. Zusammen mit der Rinden- und Müllverbrennung (Plastikmüll aus Italien etc.) und der Überschußenergie aus der Schwefelsäure-Eigenerzeugung ist man hochgradig energieautark und hat am Standort Ö interne Preise für Dampf und Strom, die vergleichbar zu Billiglohnländern sind. Dasselbe gilt für das Zellstoffwerk in Paskov/Slowakei und in Brasilien, wo man sogar den Überschußstrom zu Billigpreisen an den lokalen Stromversorger abgibt. Im Werk in Burgenland hat man ein Biomassekraftwerk gekauft, um sich von Gas unabhängig zu machen. Die Werke in Indonesien, China und den USA haben noch immer viel niedrigere Energiepreise als in Europa. Insgesamt produziert man jetzt mit dem Werk in Brasilien mehr Zellstoff, als die Firma global benötigt. Damit ist man für die Zukunft super aufgestellt. Vor LENZING werden (fast) alle anderen Konkurrenten pleite gehen. Es ist dies eine vorübergehende Krise und mit den bereits wieder nach oben gehenden Faserpreisen wird dies auch der Aktienkurs tun.
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