der Vollständigkeit halber....für den Thread.
Exklusiv Drillisch und United Internet prüfen Freenet-Bücher von Volker Müller und Astrid Maier (Hamburg) Die Telekommunikationsunternehmen Drillisch und United Internet haben nach FTD-Informationen damit begonnen, über ihr Gemeinschaftsunternehmen MSP die Bücher des Konkurrenten zu prüfen. Die Kaufinteressenten wollen zwischen 22 und 24 Euro je Freenet-Aktie zahlen.
Mit der eingeleiteten Buchprüfung wird ein Einstieg der Rivalen bei Freenet wahrscheinlicher. Drillisch und United Internet (UI) hatten vor einer Woche ihre Kräfte gebündelt und MSP gegründet mit dem Ziel, Freenet gemeinsam zu übernehmen.
Die Käufer seien nun bereit, zwischen 22 und 24 Euro je Aktie für das Unternehmen aus Büdelsdorf zu zahlen, erfuhr die FTD. Zudem suchen die beiden Unternehmen nach einem Finanzinvestor als Partner, um den Kauf zu stemmen. United Internet und Freenet wollten sich zum Thema nicht äußern, Drillisch war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
Nur sieben Monate nach der Fusion des Mobilfunkdienstleisters Mobilcom mit seiner Internet-Tochter Freenet rückt eine Wiederaufteilung des Unternehmens somit in greifbare Nähe: Denn Drillisch hat lediglich an dem Geschäft mit 5,2 Millionen Mobilfunkkunden des Konkurrenten Internesse, United Internet will sich nach zwei eher schwachen Quartalen mit den 1,2 Millionen DSL-Kunden stärken. Organisatorisch sei die Trennung noch problemlos möglich, hatte Freenet-Vorstandschef Eckhard Spoerr noch Ende August eingeräumt: ?Die Integration beider Firmenteile ist noch nicht so weit fortgeschritten.?
Aus der Verbindung von Drillisch und Mobilcom entstünde mit 7,3 Millionen Kunden der nach Debitel zweitgrößte Mobilfunk-Provider. Für Drillisch-Chef Paschalis Choulidis hatte sich bereits im Sommer 2006 abgezeichnet, dass er mit seinem Unternehmen mangels Größe ins Hintertreffen zu gelangen droht. Seither kauft Drillisch Freenet-Anteile, um die Fusion zu erzwingen.
Gemeinschaftsunternehmen alleine überfordert
Das Geschäft der Mobilfunkdienstleister ohne eigene Netze schrumpft beständig und wird aufgrund der fallenden Preise immer unprofitabler. Deshalb hatte Choulidis sich um einen Zusammenschluss mit Mobilcom bemüht. Freenet-Chef Eckhard Spoerr hatte sich dagegen zunächst strikt gewehrt, gab den Widerstand jedoch auf. Zuletzt hielt Drillisch knapp 29 Prozent der Freenet-Anteile.
Drillisch hat in das Joint Venture mit UI 24,5 Prozent der Anteile eingebracht, UI zahlt 151 Mio. Euro ein. Mit einem Gesamtaufwand von 445 Mio. Euro, die MSP mindestens aufwenden müsste, um den Freenet-Anteil von 29 auf über 50 Prozent zu steigern, gilt das Gemeinschaftsunternehmen indes als finanziell überfordert. Choulidis und United-Internet-Chef Ralph Dommermuth bemühen sich daher um Unterstützung weiterer Investoren.
Ob dazu auch der Finanzinvestor Sapinda des Südafrikaners Rob Hersov gehört, blieb zunächst unklar. Die Deutschland-Tochter von Sapinda hatte erst Ende August 18,5 Prozent der Freenet-Anteile an Drillisch verkauft. Zudem stehen die Kaufinteressenten unter Zeitdruck: Die milliardenschweren Verlustvorträge aus dem gescheiterten UMTS-Engagement von Freenets Mobilfunksparte Mobilcom können nur noch bis Ende 2007 geltend gemacht werden.
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