Danke für den Link, sind wirklich viele wichtige Infos in der Präsentation:
Q4 2018: Nach der Präsentation rechne ich vorsichtig mit 315-320 mio Umsatz ex ChefsPlate und damit mit klarem Übertreffen der Range von 32-37%. Wie erwähnt, passt die genannte Range nicht zu anderen getroffenen Aussagen. So erwartet man im US-Segment eine Ausweitung der Contr Margin auf ca. 29%, das wird nur mit Skaleneffekten aufgrund von Umsatzzuwächsen möglich sein. Auch wird erwähnt, dass aufgrund der Ausweitung des saisonalen Marketings in Jan-Feb und Sep-Okt man grundsätzlich in Q2 und Q3 bei den Kundenzahlen flat ist und in Q4 und Q1 zunimmt. Also auch ein Zeichen für Umsatzwachstum von Q3 auf Q4 und damit Übertreffen der Range.
AEBITDA mittelfristiges Ziel von 10%: Halte das Ziel für realistisch erreichbar, maßgeblich dafür ist die mittelfristige Reduzierung der Marketingausgaben auf 15-17% des Umsatzes und einer weiteren Ausweitung der Contr Margin auf ca. 32%, was aufgrund der Skaleneffekte realistisch erscheint. Im US-Segment sollen EveryPlate und Greenchef im nächsten Jahr dort bereits deutlich zulegen, was darauf schließen lässt, dass die Multi-Brand-Strategie mit zentralem Fulfillment, Einkauf und zentralen Funktionen auch in der Praxis funktioniert. Das ist auch wichtig, da damit durch die Übernahme von Wettbewerbern tatsächlich reale Synergien schnell geschafft werden können und das zu geringen Preisen für die Übernahme! Dazu kann die komplette Breite des Marktes dominiert werden, was nur Vorteile hat.
Auf die Marketingausgaben kommt es aber vor allem an Die Retention Rates müssen dafür steigen:
- Daher ist die Info, dass in den USA Kunden ab Ende August wöchentlich 15 Meals auswählen können statt bisher 9 Meals und dieser Umstand sich direkt auf die pause rates auswirkt, wichtig. Zudem geringere CAC, da Kunden durch die Auswahl überzeugt werden und weil mehr Referrals von Bestandskunden verteilt werden. Diese Auswahl kann bisher kein Wettbewerber bieten. Blue Apron bietet momentan 8 Optionen. Ich denke das liegt sowohl an der Größe, die man braucht, um das profitabel zu machen und den besseren Abläufen in den Fulfillment Centern. In diesem Bereich scheint HF sehr gut aufgestellt zu sein.
- DIe Multi-Brand-Strategie funktioniert nicht nur auf der Contribution Margin-Seite sondern auch auf der Marketing-Seite. Man kann anscheinend gezielt die potenziellen Kunden clustern und bei Unterbrechung der Subscription durch ein Angebot einer anderen Brand leichter wieder zurückgewinnen (vermute vor allem von EveryPlate für Personen, die HF einfach zu teuer ist). Bereits 20% der Conversions bestehen aus früheren Kunden und diese Conversions amortisieren sich deutlich schneller.
Alles lässt daher darauf schließen, dass die Größe von HelloFresh der entscheidende Vorteil gegenüber den Wettbewerbern ist. HF kann alle Segmente mit den geringsten internen Kosten bedienen und dabei die beste Auswahl und Qualität bieten. Daher halte ich die Erreichung des Margen-Ziels für das Jahr 2021 bei einem Umsatz von 2,5 mrd für realistisch. Vor allem die Marketingausgaben in Verbindung zu den Umsätzen muss man langfristig aber im Auge haben, um zu beurteilen ob die langfristige Strategie so aufgeht, oder ob es einfach ein zu geringes Interesse an der langfristigen Nutzung des Angebots gibt.
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