MWG rechnet mit Aufschwung Thüringer Firma Aviso sichert 15 Jobs
VON BARBARA NAZAREWSKA Ebersberg - Die vergangenen Monate sind nicht einfach gewesen für Wolfgang Pieken. " Wir haben lange eine Strategie verfolgt, die für unser Unternehmen eine Spur zu groß war" , sagte gestern der MWG-Vorstandssprecher geschlaucht. Nachdem das Ebersberger Unternehmen im vergangenen Herbst sechs Standorte weltweit geschlossen und über die Hälfte seiner Gesamtbelegschaft entlassen hatte, hofft die Chefetage jetzt auf den Aufschwung. Aus diesem Grund hat MWG Biotech den Bereich Laborautomation - " Genomic Technology" - an die Aviso GmbH verkauft. Das Unternehmen für mechatronische Systeme wird fortan " Theonyx" , eine Robotplattform zur Automatisierung von biologischen Prozessen, produzieren. Reinhard Herrmann, Geschäftsführer des Mittelständlers aus Thüringen, will " dieses Geschäft weiter entwickeln und auf gesündere Beine stellen" . 15 Arbeitsplätze hat Aviso mit der Übernahme gesichert. Ein Drittel der betroffenen Mitarbeiter sitzt in Ebersberg. Das soll auch weiterhin so bleiben, bestätigte Herrmann auf Anfrage der Ebersberger Zeitung: In Thüringen seien die Bereiche Entwicklung und Produktion angesiedelt, die Service-Abteilung bleibe hingegen in Bayern. Laut MWG-Vorstandssprecher Pieken sei die Übernahme des Geschäftsbereichs durch Aviso " die bevorzugte Lösung unserer Angestellten" - " wir arbeiten bereits mit Aviso seit zwei Jahren zusammen" . Außerdem handle es sich bei dem Verkauf um eine " deutsche Lösung, die nicht so weit weg" sei. Ob die MWG nach seiner Sanierung im Oktober 2004, einem " harten Schnitt" , wie Pieken es nennt, nun aus dem Gröbsten raus sei, kann der Vorstandssprecher noch nicht sagen. " Es ist ein langer Prozess." Aktuell versucht das Ebersberger Unternehmen auf dem asiatischen Markt Fuß zu fassen - im Juli 2004 hatte es einen Standort in Bangalore (Indien) eröffnet. Nach dem massiven Standortabbau in Europa hatte die Chefetage befürchtet, dass auch die dortigen Kunden abspringen könnten. Das sei aber nicht passiert, so Pieken. Euphorisch wirkt er dabei nicht.
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