(habe meine vor einiger Zeit gekauften in der Zwischenzeit wieder veräußert). Im Prinzip bin ich an einem längerfristigen Investment in VW interessiert. Unabdingbare Vorausetzung dafür ist, dass ich mich zuvor genauestens mit der fundamentalen Situation des Unternehmens befasse.
Dazu zählen:
1) Marktstellung und Konkurrenzsituation 2) Erwartung und Treand zukünftiger Erträge 3) Verschuldungsgrad (!) des Unternehmens 4) Bürokratische "Wasserköpfe", die die Marge drücken
Ich kann daher mit den vielen Postings hier, die nur neue VW-Modelle verlinken und lobhudeln, herzlich wenig anfangen. So funktioniert "Investieren" nicht!
Insbesondere Punkt 3) ist mir wichtig, weil überschuldete Firmen im Prinzip entweder pleite gehen können (bei VW unwahrscheinlich), kursverwässernde Kapitalerhöhungen vornehmen könnten, um fehlendes Kapital (auf Kosten der verwässerten Aktionäre) zu beschaffen, ODER günstigstenfalls die Dividende kürzen oder streichen müssen. Dass VW die letzten 24 Jahre Dividenden gezahlt hat, ist kein Garant dafür, dass es auch in Zukunft so weiter laufen wird. Denn die E-Auto-Konkurrenz von Tesla und aus China (BYD) sind ja ein ganz neues Phänomen. Neu ist auch die kostensteigernde Energieverteuerung in D. und die irrlichternde Ampelpolitik, die erst gnadenlos E-Autos hypt (und VW in die Produktion drängt, auch mit CO2-Abgaben), um dann über Nacht urplötzlich die Förderung einzustellen, was die Nachfrage nach E-Autos in D. stark einbrechen ließ.
Last not least ist ist der Bereich größter Wertschöpfung bei E-Autos die Batterie (bei Verbrennern war es der Motor). Und da stehen die Chinesen ganz klar an erster Stelle. Es sieht so aus, als ob sich im Batterie-Sektor wiederholt, was wir zuvor im Solarsektor gesehen haben.
Mit dem Abschied vom Verbrenner-Motor als zentralem Glied der Wertschöpfungskette werden die Karten neu gemischt. Verbrenner-Know-How wurde in D. über viele Jahrzehnte Praxis erworben, und VW war in dem Bereich ausgezeichnet. Da konnten die Chinesen einfach nicht mithalten (Patentschutz usw.). Bei E-Motoren und Batterien hingegen ändern sich die Marktbedingungen fundamental, radikal - und niemand kann mit Gewissheit die Zukunft vorhersagen.
Eine Firma, die eine neue Marschrichtung rechtzeitig erkennt und entsprechend umdisponiert, garantiert damit keinesfalls, dass sie ihre gewohnt hohen Marktanteile erhalten kann.
So hat etwa die Firma Kodak in USA sehr früh den Trend zur digitalen Fotografie erkennt und entsprechend investiert. Trotzdem waren die "Winner" der Digitalfotografie Firmen wie Nikon und Sony. Kodak ging pleite, trotz anfänglicher Weitsicht.
Mit den Smartphones, die im Hobbybereich die Kameras weitgehend ersetzt haben, wurden die Karten abermals neu gemischt. Kameras von Nikon sind nur noch für Profis und sehr ambitionierte Amateure interessant. D.h. Kameras wurden zu einem Nischenmarkt.
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