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16.08.2002 10:35
Zeitung - Vivendi-Chef will alle Verlags-Bereiche verkaufen
Paris, 16. Aug (Reuters) - Vivendi-Universal -Chef Jean-Rene Fourtou hat einem Zeitungsbericht zufolge den Verkauf aller Verlags-Aktivitäten des französisch-amerikanischen Medienkonzerns beschlossen. Daraus werde sich insgesamt ein Erlös von rund zwei Milliarden Euro ergeben, schrieb die französische Tageszeitung "Le Figaro" am Freitag. Allein die bereits angekündigte Veräußerung des US-Verlagshauses Houghton Mifflin solle 1,5 Milliarden Euro in die Kassen spülen. Weitere rund 450 Millionen Euro entfielen auf die französischen Verlagsaktivitäten, wozu auch die Magazin-Gruppe "L'Express-L'Expansion" zählt. Die Entscheidung Fourtous folge dem Rücktritt von Eric Licoys als Managing Director des weltweit zweitgrößten Medienkonzerns nach AOL Time Warner . Licoys galt als die rechte Hand des vorigen Vivendi-Chefs Jean-Marie Messier. Messiers Nachfolger Fourtou hatte bereits am Mittwoch mitgeteilt, im Laufe der nächsten zwei Jahre Vermögenswerte des Konzerns im Volumen von insgesamt zehn Milliarden Euro verkaufen zu wollen, um mit den Erlösen den immensen Schuldenberg allmählich abzubauen. Fourtou hatte damals noch gesagt, er hoffe, mit dem Verkauf von Houghton Mifflin mehr als die 2,2 Milliarden Euro zu bekommen, die Vivendi im vergangenen Jahr inklusive Schulden für den Verlag bezahlt hatte. Es gebe mehrere Interessenten für das US-Verlagshaus. Die Tageszeitung "Financial Times" berichtete am Freitag, Vivendi Universal habe acht Gebote für Houghton Mifflin bekommen. Analysten schätzten den Verkaufspreis aber lediglich auf 1,5 bis 1,8 Milliarden Euro angesichts der gesunkenen Bewertung von Medienunternehmen. Die Aktien von Vivendi Universal büßten allein in den vergangenen zwei Tagen rund ein Drittel ihres Wertes ein, nachdem der Konzern am Mittwoch für das erste Halbjahr auf Grund von hohen Abschreibungen einen Verlust von mehr als zwölf Milliarden Euro ausgewiesen hatte. Am Freitag lagen die Titel an der Pariser Börse zunächst knapp ein Prozent im Plus und damit sogar stärker als der Gesamtmarkt. Nach Herabstufungen durch die Analysten der Investmentbank UBS und der Deutschen Bank verloren die Titel jedoch mehr als sieben Prozent auf 9,90 Euro. kes/mer
Quelle: REUTERS
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