"Anleihekäufe der EZB: Wirken inflationär jedoch in Abhänigkeit der Verwendung d.h. wird dadurch zuvor vernichtetes Kapital "ersetzt", keine inflationäre Wirkung." Ziemlicher Unsinn und Widerspruch, den du da wieder schreibst, lieber sg., denn entweder etwas wirkt inflationär (= inflationäre Wirkung) oder eben nicht."
Leider ist es ziemlicher Unsinn, den Du da schreibst, weil es eben keine inflationäre Wirkung geben kann, obwohl die Maßnahme singulär betrachtet inflationär ist. Ja, alles a bisserl schwierig, zumindest scheinbar für dich...
Nehmen wir eine Bank, die durch Verluste aus den USA Subprimes z.B. 2 Mrd Euro Verlust ausbuchen muss. Sonst bleibt alles konstant und die Bank ist hat die volle Kreditsumme ausgegeben, die ihr mit ihrem zu unterlegenden EK möglich ist. Nun passiert folgendes: Die Notenbank ersetzt die 2 Mrd Euro komplett durch den Aufkauf einer Anleihe dieser Bank. Diese Maßnahme wirkt tendenziell inflationär, hat jedoch in der Summe keine Auswirkungen. Durch diesen Ersatz kann die Bank ihre ausgegebene Kreditsumme konstant halten, also verändert sich die Geldenge durch die inflationäre Maßnahme nicht. Es steht KEIN ZUSÄTZLICHES Geld zur Verfügung...
Anders ist es bei reinen Konsumausgaben eines Staates: Wenn alles konstant bliebe (was es nicht bleibt), dann wirkt diese inflationäre Maßnahme auch wirklich in die Realwirtschaft hinein als inflationär. Dieses neue Geld steht wirklich ZUSÄTZLICH zu bisherigen Geldmenge zur Verfügung...
Je nach Art der Verwendung, kann singulär betrachtete inflationäre Maßnahme der EZB, entweder auch real inflationär wirken oder nicht... Nur darum geht es einer Notenbank, die reale Wirtschaft zu beeinflussen, und deshalb sollte dies auch als Diskussionsgrundlage dienen. Nicht ob eine Maßnahme per se, in der Theorie oder singulär inflationär ist, sondern ob von der Maßnahme eine wirklich inflationäre (und tendenziell gefährliche, wenn diese zu massiv wäre) Wirkung ausgeht...
|