Deutsche Bank - EZB-Anleihen-Käufe werden Gewinn-Margen drücken
Davos, 21. Jan (Reuters) - Das erwartete Anleihen-Kaufprogramm der EZB wird nach Ansicht der Deutschen Bank tiefgreifende Auswirkungen für die europäischen Geldhäuser mit sich bringen. Ein breit angelegter Kauf von Staatsanleihen und anderen Bonds (QE) werde die Stabilität in Europa erhöhen, sagte Deutsche-Bank-Co-Chef Anshu Jain am Mittwoch beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Es werde weniger Insolvenzen geben, die Geldhäuser müssten weniger Geld für ausfallgefährdete Kredite zurücklegen. "Das sollte positiv für die Banken sein", erklärte Jain. Auf der anderen Seite bedeutete QE aber auch sehr niedrige Zinsen. Die Zinsmargen der Banken würden deshalb weiter "zerstört, was natürlich eine große Herausforderung sein wird", sagte Jain. "Die besten Teile unseres Geschäfts, das Einlagengeschäft und der Handel, werden alle in Mitleidenschaft gezogen."
Die EZB entscheidet am Donnerstag auf ihrer Zinssitzung über den massenhaften Kauf von Staatsanleihen und anderen Bonds. Damit soll ein Abgleiten der Wirtschaft der Euro-Zone in eine langanhaltende Schwächephase verhindert werden. Der Markt erwarte ein Ankaufprogramm mit einem Volumen von 750 Milliarden Euro, sagte Jain. 500 Milliarden Euro wäre für den Markt eine Enttäuschung, eine Milliarde wäre eine positive Überraschung.
(Reporter: Steve Slater; geschrieben von Andreas Kröner; redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern 069-7565 1312 oder 030-2888 5168) Hinsichtlich weiterer Informationen und einer gegebenenfalls erforderlichen Offenlegung potenzieller Interessenkonflikte nach § 34b WpHG der für die Erstellung der zugrunde liegenden Finanzinformationen oder Analysen verantwortlichen Unternehmen wird auf das Informationsangebot dieser Unternehmen (Internetseite und andere Informationskanäle) verwiesen.
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