Für die Insolvenzanmeldung muss es einen Grund geben - und da gibt es nur Überschuldung (was im übrigen durch Belegung von einer posititven Aussicht nicht zwangsläufig zur Stellung eines Insolvenzantrages führt - kann gerne ein Beispiel aufführen) und die Zahlungsunfähigkeit bzw. drohende Zahlungsunfähigkeit.
Das Beispiel einen voraussichtlichen Forderungsausfall bei einem Kreditor führt im Rahmen der Aufstellung des Jahresabschlusses zwangsläufig zu einer Wertberichtigung - was dazu führen kann, dass das Eigenkapital negativ werden kann und insofern der Insolvenzgrund vorliegt. Das Ganze kann auch über eine Wertberichtigung einer Beteiligung passieren (also GGC Energy) - es ist für die Wertberichtigung nicht erforderlich, dass diese Firma vorher "dran glauben" muss. Ich denke, dass es hier im Forum keinem zusteht dem Gf Kai Schulz zu unterstellen, dass dieser ein Abzocker sei!
Fakt ist, dass das Management durch Ausrufen der Quietperiode dem einfachen Kleinaktionär einen Blick auf dem laufenden Geschäftsbetrieb versagt hat. Das Management hatte während dieser gesamten Zeit davon Kenntnis, dass aufgrund der ausbleibenden Aufträge die Insolvenz droht - warum wurden sonst so viele Aktien auf dem Markt geworfen!
Meine Erfahrung bei Sharedeals ist, dass nach der Kapitalherabsetzung und der anschließenden Kapitalerhöhung durch einen Investor (der im Rahmen des Insolvenzverfahrens von Sachwalter und Gläubiger bestimmt wird) die bisherigen Altaktionäre nur noch mit einem Bruchteil an dem Unternehmen beteiligt sein werden. Da aber die Gefahr groß ist, dass Altaktionäre die Beschluss der Aktionärsversammlung im Klageweg torpedieren werden, wird es aller Voraussicht nach keinen Sharedeal geben - zumindestens würde ich das keinem potentiellen Käufer raten!
Vielmehr wird der neue Investor sämtliche Assets zu einem vereinbarten Preis erwerben. Von dem Verkaufserlös wird dann der Sachwalter zuerst bedient - und dann wären da ja auch noch die Forderungen, die das Arbeitsamt (3 Monate Zahlung mit Insolvenzanmeldung - siehe Schlecker) hat und die Sozialleistungen sind auch zu zahlen und sonst sind sicherlich noch weitere Forderungen vorhanden. In Summe dürfte Forderungen >1 Mio angemeldet werden - das ist aber nur eine grobe Schätzung meinerseits!
Sollte nach Befriedigung der Gläubiger dann noch etwas übrig sein, dann erst hätte die Aktionäre eine Chance Geld zu sehen - das ist unwahrscheinlich aber nicht unmöglich!
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