Du schreibst: ?Die PSPA-Vereinbarung aus Herbst 2008, die die Zwangsverwaltung rechtlich regelt, basiert auf dem HERA-Gesetz, das der Kongress bereits 2007 verabschiedet hatte.?
In diesem Satz sind leider so viele Fehler enthalten, dass es mir weh tut, ihn zu lesen. Auch wenn es Dir unwichtig erscheint, so bitte ich Dich, in Zukunft etwas genauer zu sein. Danke. Hier die Fehler: Die SPSPAs regeln nicht die Zwangsverwaltung und basieren auch nicht auf HERA, welches übrigens in 2008 verabschiedet wurde. Die SPSPAs oder von mir aus auch PSPAs sind schlicht eine Vereinbarung zwischen FHFA und Finanzministerium, die den Rettungsschirm und die daraus resultierenden Bedingungen regelt. Diese Vereinbarung hätte auch getroffen werden können, ohne die Firmen in conservatorship stecken zu müssen. Den rechtlichen Rahmen für die Zwangsverwaltung liefert HERA. Hier werden die Befugnisse und auch Pflichten der FHFA als Regulator, Konservator und Receiver ausgewiesen. Die Umsetzung dieser allgemein formulierten Befugnisse und Pflichten obliegt der FHFA. Allerdings hat sich diese mit dem Finanzministerium darauf geeinigt, dass letzteres in bestimmten Fragen ein Vetorecht hat. Dieses Vetorecht wurde in den SPSPAs niedergeschrieben und hat mit HERA nichts zu tun.
Und weiter: Du schreibst, dass Trump aufgrund des SCOTUS-Urteils die Hände gebunden sind. Das ist falsch. Nur den Klägern sind die Hände gebunden.
Inhaltlich falsch und somit bedeutungslos in seiner Aussage wird Dein Beitrag ab hier: Es ist zwar richtig, dass HERA das Beenden der Conservatorships an Bedingungen knüpft. Diese sind aber allesamt erfüllt. Gemäß HERA hätte man die Firmen nie in Conservatorship stecken müssen. Die gesetzlichen Kapitalanforderungen, auf die Du Dich beziehst, stehen nicht in HERA, sondern im Safety And Soundness Act drin. Dort ist auch nicht die Rede von CET1. Du hast ja selbst schon geschrieben, dass CET1 erst später mit Basel 3 eingeführt wurde. Daher verstehe ich nicht, wie Du das trotzdem weiter schreibst. Ein bisschen Anpassung der Fakten Deinerseits fände ich super, damit ich nicht das Gefühl habe, dass ich gegen eine Wand schreibe. Der Safety And Soundness Act, das zugrundeliegende Gesetz für die Kapitalanforderungen, sieht ein Minimum-Kapital von 2,5% der total assets vor, welche bei Fannie 4,4 Billionen Dollar sind. Das sind 110 Milliarden Dollar. Die gesetzliche Kapitallücke beträgt also 30 Milliarden Dollar, da Fannie bereits 80 Milliarden angespart hat. Die SPS müssten allerdings entweder umgewandelt oder gelöscht werden, damit deren 188 Milliarden ins core capital übergehen. Es würde sogar genügen, die SPS als non cumulative zu deklarieren, damit sie zum core capital zählen. Dies nur am Rande.
30 Milliarden versus Deinen 340 Milliarden ist ein gewaltiger Unterschied, nicht wahr?!
Ackman schreibt auf X, dass Fannie Ende 2026 überhaupt kein Kapital und somit auch keine Kapitalerhöhung benötigt, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. Und recht hat er, da Fannie über 16 Milliarden pro Jahr verdient. Und statt 80 hat Fannie vermutlich aktuell schon 84 Milliarden, das wird der Jahresbericht zeigen.
Zum Schluss will ich Dir noch einmal kurz etwas über Consent Decree sagen: Ein Consent Decree wäre eine Vereinbarung zwischen der FHFA und Fannie. Darin würden verschiedene Bedingungen niedergeschrieben werden, die Fannie erfüllen muss, damit das Consent Decree erfüllt und erledigt ist. Die Hauptbedingung wäre das Erreichen eines bestimmten Kapitals. Im Rahmen eines Consent Decrees könnte Fannie sofort aus dem Conservatorship entlassen werden. Und falls die darin verankerten Bedingungen nicht erfüllt würden, würde sie wieder im Conservatorship landen, sonst nicht. Allerdings müssten die SPSPAs daran angepasst werden. Das geht in 5 Minuten, wenn der Chef der FHFA und der Finanzminister das wollen. Calabria wollte die Firmen per Consent Decree entlassen, als Biden gewonnen hatte. Das hätte zur Folge gehabt, dass Biden Recap and Release nicht hätte stoppen können. Aber Mnuchin hat nicht mitgemacht. Und jetzt kommst Du und behauptest unermüdlich, dass das alles nicht geht. Überdenke doch mal Deinen Standpunkt. Danke.
P.S.: Das alles heißt ja nicht, dass die Stammaktien nicht dennoch immens verwässert werden könnten. Das ist eine ganz andere Frage. Du kannst getrost mit Deinen Warnungen fortfahren, alles okay. Aber bitte beachte die Fakten, die ich gerade dargelegt habe. Danke.
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