Solarbranche steht vor PleitewelleErschienen am 27. April 2009 | Financial Times Deutschland Macht der Solar-Boom erstmal Pause? (Bild: Imago) Der Chef des Bonner Solarunternehmens SolarWorld, Frank Asbeck, erwartet für die kommenden Monate eine Welle von Insolvenzen in der Fotovoltaikbranche. Grund ist der Preisverfall bei Solaranlagen.
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Deutsche Hersteller gefährdet "Wir erleben eine Zeitenwende. Bei vielen Solarunternehmen stimmen die Kostenstrukturen nicht, und wer zurzeit mit den Kosten nicht zurechtkommt, den frisst der Markt", sagte Asbeck der "Financial Times Deutschland" (FTD). "Auch einige deutsche Hersteller wird es wohl erwischen, womöglich sogar einen der fünf oder sechs größten."
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Wirtschaftskrise belastet Branche Die Solarbranche ist im Zuge der Wirtschaftskrise in Bedrängnis geraten. Ein weltweites Überangebot an Solarfabriken und eine sinkende Nachfrage lassen die Preise rasant fallen. Käufer kleiner Fotovoltaikmodule müssten etwa heute pro Watt Spitzenleistung nur noch 2,65 Euro bezahlen; vor ein paar Monaten waren es noch drei Euro oder mehr, sagte Martina Ecker, Cleantech-Expertin der Investmentbank Jefferies.
Finanzierung von Investitionen schwieriger geworden Beschleunigt wird der Nachfrageverfall durch die Finanzkrise, weil Solarprojekte in der Regel auf eine Fremdfinanzierung angewiesen sind, Banken sich allerdings mit der Vergabe von Krediten zurückhalten. Viele Anlagenbetreiber, die Kunden der Solarhersteller, müssten wegen der Finanzkrise erheblich höhere Anforderungen erfüllen, um an Kredite für ihre Projekte zu kommen, sagte Ecker. "20 Prozent Eigenkapital muss man heute schon bei den Banken vorlegen. Früher war es vielleicht die Hälfte."
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