Daimler will Allianz bei E-Auto-Batterien ausweiten
Hamburg (Reuters) - Daimler will die Zusammenarbeit mit Renault Industriekreisen zufolge auf Batterien für Elektroautos ausweiten.
Die beiden Autobauer verhandelten über eine "Batterie-Union", sagte eine mit den Vorgängen vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Der mit dem japanischen Autobauer Nissan verbundene französische Renault-Konzern wolle in die bestehende Kooperation zwischen Daimler und dem Industriekonzern Evonik einsteigen. Beide Autokonzerne erörterten derzeit technische Anforderungen. Wenn diese geklärt seien, seien Gespräche mit Evonik geplant, hieß es.
Daimler und Evonik wollten sich nicht dazu äußern. Von Renault und Nissan war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Daimler und Renault sind über eine Überkreuzbeteiligung miteinander verbunden und arbeiten bereits bei den Kleinwagen Smart und Twingo zusammen. Bei der Bekanntgabe ihrer Kooperation hatten die beiden Partner bereits angekündigt, auch die gemeinsame Entwicklung von Batterien und Elektromotoren prüfen zu wollen.
Das "Manager Magazin" berichtete am Donnerstag vorab, in die Allianz solle auch der japanische Elektronikkonzern NEC eingebunden werden. Geplant sei ein neues Gemeinschaftsunternehmen. Über die Strukturen werde derzeit verhandelt. Von NEC war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Daimler und Renault/Nissan erwägen dem Bericht zufolge, die Minderheit an der neuen Firma zu halten. So solle sichergestellt werden, dass der neue Batteriehersteller auch externe Kunden gewinnen könne. An dem im sächsischen Kamenz ansässigen Batteriehersteller Li-Tec halten Evonik 50,1 und Daimler 49,9 Prozent der Anteile.
Für den Bau von Elektromotoren und Batterien entstehen derzeit in der Automobilindustrie zahlreiche Bündnisse. Daimler und der Zulieferer Bosch hatten vor kurzem angekündigt, künftig Elektromotoren zu entwickeln und zu bauen. Weitere Bündnisse gibt es mit dem Elektro-Sportwagenbauer Tesla und dem chinesischen Autobauer und Batteriespezialisten BYD. Mit Renault haben die Stuttgarter eine Arbeitsteilung vereinbart. Die Franzosen liefern für den Smart von Daimler und den Twingo aus eigener Produktion den Elektromotor, die Stuttgarter die Batterie.
Der Münchner Rivale BMW hat sich mit dem französischen Autobauer Peugeot zusammengetan, um Teile für Hybridautos zu bauen. Weitgehend ohne Partner will dagegen Volkswagen den Umstieg in die Elektromobilität schaffen. Der Wolfsburger Konzern zählt Elektromotoren und Batterien sowie die dazugehörende Elektronik zu seiner Kernkompetenz. Lieferanten stellen die Komponenten nach den Vorgaben von VW her. Einen ähnlichen Weg geht Rivale Toyota.
http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE74I0D220110519 -----------
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