New York (vwd) - Leichter haben die US-Börsen nach der Veröffentlichung gemischt ausgefallener Konjunkturdaten am Donnerstag geschlossen. Zudem hätten Gewinnmitnahmen den Markt belastet, sagten Händler. Wegen des Feiertags am Freitag in den USA war die Sitzung verkürzt. Am "Independence Day" bleibt die Börse geschlossen. Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte verlor 0,8 Prozent oder 73 Punkte auf 9.070. Der S&P-500-Index gab um 0,8 Prozent bzw acht Zähler auf 986 nach. Der Nasdaq-Composite notierte um 0,9 Prozent oder 15 Punkte leichter bei 1.663. Umgesetzt wurden rund 1,8 (Mittwoch: 1,5) Mrd Aktien. 1.220 Kursgewinnern standen 1.866 -verlierer gegenüber. 215 Titel schlossen unverändert.
Die Konjunkturdaten am Berichtstag fielen unterschiedlich aus. Die Arbeitsmarktdaten waren deutlich schlechter als erwartet. Die Arbeitslosenquote im Juni stieg auf 6,4 von 6,1 Prozent und damit auf den höchsten Stand seit neun Jahren. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg auf 6,2 Prozent gerechnet. Andererseits übertraf der ISM-Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe im Juni die Prognosen. Er kletterte auf 60,6 Prozentpunkte von 54,5 im Vormonat. Damit hat der Index bereits den dritten Monat in Folge zugelegt und den höchsten Stand seit September 2000 erreicht.
Derzeit sei die Situation sehr schwer einzuschätzen, meinte ein Händler. Nun bleibe abzuwarten, wie die Unternehmensergebnisse im zweiten Quartal ausfallen. Die inzwischen erreichte hohe Bewertung vieler Aktien stimme aber skeptisch. "Große Enttäuschungen können sich die Unternehmen jedenfalls nicht leisten", sagte der Teilnehmer. Ein kurzes Abtauchen des Dow-Jones-Index gegen 16.40 Uhr MESZ bis auf ein Tagestief von 9.035 Punkten bewerteten Marktteilnehmer als mögliche Fehleingabe. "Das war entweder eine manuelle Fehleingabe oder ein Irrtum im Programmhandel, der den Markt runtergezogen und Sell-Stops ausgelöst hat", sagte Jeff Swensen von John Hancock Funds.
Im Dow verloren Boeing 0,6 Prozent auf 34,58 USD. Die vom Unternehmen berichtete Auslieferung von 74 Flugzeugen im zweiten Quartal hat die Prognose von Goldman Sachs von 83 Maschinen nicht erreicht. Trotz einer unerwartet guten Vorankündigung von PeopleSoft für das zweite Quartal fiel die Aktie um 1,0 Prozent auf 17,81 USD. Teilnehmer führten dies auf die wieder gesunkenen Aussichten auf eine Übernahme durch Oracle zurück.
Siebel stiegen dagegen um 3,6 Prozent auf 9,80 USD, obwohl der Softwarehersteller voraussichtlich hinter den Prognosen für das zweite Quartal zurückbleiben wird. Das Unternehmen hat nach vorläufigen Angaben im zweiten Quartal einen Gewinn je Aktie von 0,02 USD erzielt. Im April hatte Siebel für diesen Zeitraum einen Gewinn je Aktie von 0,02 bis 0,04 USD in Aussicht gestellt. Die Anleger hätten aber positiv aufgenommen, dass Siebel weiter Kosten senken und das geschäft umstrukturieren wolle, sagten Händler.
ImClone Systems verbesserten sich um 2,7 Prozent auf 32,86 USD. Die Gesellschaft hat für das erste Quartal einen Verlust von 0,47 USD je Aktie ausgewiesen nach 0,41 USD im Vorjahreszeitraum. AT&T litten unter einer Senkung des Kreditratings durch Standard & Poor's am Mittwoch auf "BBB" und sanken um 2,3 Prozent auf 19,42 USD. vwd/DJ/3.7.2003/gre
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