MÜNCHEN/BÜDELSDORF (dpa-AFX) - Freenet-Chef Eckhard Spoerr findet anscheinend
immer noch Unterstützung im eigenen Hause. 'Der Aufsichtsrat steht zu Spoerr,
und zwar einstimmig', sagte dessen Vorsitzender Helmut Thoma der 'Süddeutschen
Zeitung' ('SZ'/Mittwoch). Möglichen Versuchen von Aktionären, mit Hilfe einer
außerordentlichen Hauptversammlung die Verwaltung zu kippen, gibt Thoma keine
Chance. Die Großaktionäre United Internet und Drillisch , die beide je ein
Viertel der Freenet-Aktien halten, seien schon zwei Mal mit dem Versuch
gescheitert. Ein weiterer Versuch sei nach Rechtsauffassung ein Missbrauch von
Aktionärsrechten und unzulässig.
http://news.onvista.de/alle.html?ID_NEWS=90644032Das 'Handelsblatt' hatte am Dienstag berichtet, Großaktionär Permira suche
derzeit mit Hochdruck nach einem Ersatz für die Chefposten in Vorstand und
Aufsichtsrat. Gegenüber der 'SZ' sagte Spoerr nun: 'Ich fühle mich von Permira
unterstützt.' Es gebe sachliche und konstruktive Diskussionen mit Jörg
Rockenhäuser, dem Managing Partner von Permira. Zuletzt habe dieser ihm Anfang
November nach einem mehrstündigen Treffen bestätigt, dass er die Strategie ?
Fokussierung auf den Mobilfunk und Integration von Debitel ? unterstütze.
Die Großaktionäre stoßen sich anscheinend vor allem an dem stockenden Verkauf
der DSL-Sparte. Aufsichtsrats-Chef Thoma zeigte sich dem Bericht zufolge
zuversichtlich, dass Freenet spätestens im Januar einen Käufer für die
DSL-Sparte gefunden hat. Sollte wider Erwarten bis Mai noch immer kein Vertrag
unterzeichnet sein, müsse man sich eine alternative Strategie überlegen. Spoerr
hatte mehrfach betont, die Gespräche liefen und er lasse sich bei dem Verkauf
nicht unter Druck setzen. Analysten haben ihre Schätzungen für den Wert der
Sparte von einst 700 Millionen Euro bereits deutlich auf 300 bis 400 Millionen
Euro heruntergeschraubt./gr/edh