Griechenland-Krise: Athen muss zerstört werden! 17. Februar 2015 / Aufrufe: 1.764 Einen Kommentar schreiben KommentareNobelpreisträger Paul Krugman lastet den Finanzministern der Eurozone an, bestenfalls Idioten zu sein, die nicht begreifen, dass Griechenland sich nicht mehr erpressen lässt.
In freier Anlehnung an Cato Censorius, der seine Reden im römischen Senat mit der Phrase beendete ?Karthago muss zerstört werden? (Carthago delenda est), kommentiert der Nobelpreisträger und Wirtschaftswissenschaftler Paul Krugman die Tagung der Eurogruppe am 16 Februar 2015 und merkt an, was die Europäer sagen, sei ?Athenae Delenda Est? (Athen muss zerstört werden).
Überraschender und schrecklicher Mangel an Vernunft Der Beitrag Paul Krugmans in der New York Times in (mehr oder weniger freier) Übersetzung:
Ok, es ist wunderbar, und nicht im positiven Sinn. Die Gespräche der Griechen mit den Finanzministern (der Eurozone) führten zu einem Bruch wegen des Entwurfs eines Kommuniqués, das die griechische Seite als ?absurd? charakterisierte. Das ist bemerkenswert. Meines Erachtens ist dies die Schlüsselphrase:
?Die griechischen Behörden verpflichteten sich, die erforderlichen primären Überschüsse und die Finanzierung sicherzustellen, damit die Tragfähigkeit der Verschuldung in Einklang mit den Zielen gewährleistet wird, die in der Bekanntmachung der Eurogruppe im Dezember 2012 vereinbart wurden. Zusätzlich müssen alle beliebigen neuen Maßnahmen eine Finanzierungsquelle haben und dürfen nicht die wirtschaftliche Stabilität gefährden.?
Übersetzung: Keinerlei Nachgeben bei den Forderungen nach einem Primärüberschuss von 4,5 Prozent des BIP. Und es gab absolut keinerlei Chance, dass Alexis Tsipras und die (griechische) Regierung ein solches Kommuniqué unterschreiben würden, womit sich die Frage stellt, was die Minister der Eurogruppe zu tun glauben.
Ich nehme an, dass sie möglicherweise einfach nur Idioten sind ? sie begreifen nicht, dass das Griechenland des Jahres 2015 nicht das Irland des Jahres 2010 ist und eine Erpressung dieser Art nicht durchkommt. Alternativ ? und wohl wahrscheinlicher ? beschlossen sie, Griechenland an die Grenzen zu drängen. Anstatt sei es auch nur ein wenig nachzugeben, ziehen sie vor, Griechenland zu einem Ausscheiden aus dem Euro gezwungen zu sehen, nebst der angeblichen wirtschaftlichen Vernichtung, die eine Lehre für jeden anderen darstellen soll, der eine Erleichterung zu fordern wagt.
Das ist es, sie versuchen, eine wirtschaftliche Variante des ?Punischen Friedens? durchzusetzen, den Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg Deutschland aufzwang. Wie auch immer, der Mangel an Vernunft ist überraschend und schrecklich.
(Quellen: To Pontiki, NYTimes)
http://www.griechenland-blog.gr/2015/02/...-zerstoert-werden/2134480/
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