Roth & Rau interessant - TradeCentre.de
Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Nach Ansicht der Experten von "TradeCentre.de" ist die Aktie von Roth & Rau (ISIN DE000A0JCZ51/ WKN A0JCZ5) interessant.
Der Anlagenbauer für die Solarindustrie habe über eine Kapitalerhöhung rund 100 Millionen Euro eingesammelt. Insgesamt seien 920.000 Aktien zu einem Preis zu 110 Euro platziert worden. Wie den Experten Finanzvorstand Carsten Bovenschen im Hintergrundgespräch erläutere, sollten die Mittel einerseits für Forschung und Entwicklung verwendet werden. "Circa 30 Prozent des Erlöses aus der Kapitalerhöhung werden wir dafür verwenden, um hocheffiziente Anlagen für Solarzellenprozesse herzustellen. Parallel werden wir unsere Kapazitäten erweitern, die aufgrund einer hohen Nachfrage derzeit sehr knapp sind", sage Bovenschen.
Andererseits wolle das Unternehmen die Mittel aus der Kapitalerhöhung für Akquisitionen oder Joint Ventures verwenden. Inklusive der Barmittel Ende 2007 von rund 60 Millionen Euro stehe der Gesellschaft eine Kriegskasse nach der Emission von mehr als 150 Millionen Euro zur Verfügung. Zudem wolle sich Roth & Rau laut dem Finanzvorstand noch eine syndizierte Kreditlinie mit einem Volumen von 150 Millionen Euro sichern. "Wir haben sowohl kleinere als auch größere Übernahmen im Visier. Wir müssen uns darauf vorbereiten, mittelfristig auch Unternehmen in unserer Größenordnung zu integrieren", erkläre Bovenschen.
Operativ laufe das Geschäft aktuell wie am Schnürchen. "Wir sind sehr robust ins neue Jahr gestartet. Unser Auftragseingang hat sich in Q1 gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal nahezu verdoppelt", so der CFO. Demnach sei von einem Ordereingang im Startquartal von knapp 60 Millionen Euro auszugehen. Per Ende 2007 habe im Orderbuch ein Auftragsbestand von rund 200 Millionen Euro geschlummert. Für das Gesamtjahr 2008 kündige Bovenschen einen Umsatz von mindestens 235 Millionen Euro an. "Aufgrund der vielen Einflussfaktoren im Projektgeschäft haben wir bei solchen Umsatzprognosen durchaus noch Puffer. Ich schließe eine Konkretisierung der Guidance im Laufe des Jahres nicht aus".
In 2007 habe die in Hohenstein-Ernstthal ansässige Firma mehr als 146 Millionen Euro umgesetzt und eine EBIT-Marge von 9,5 Prozent oder ein EBIT von rund 14 Millionen Euro erzielt. Laut Bovenschen sei es das Ziel, in diesem Jahr die Marge gegenüber dem Jahr 2007 zu verbessern. Er halte einen Sprung in die Zweistelligkeit für darstellbar. "Wir arbeiten daran, dass wir die Marke von zehn Prozent in diesem Jahr knacken". Somit müsste die Firma in 2008 ein EBIT von mindestens 23,5 Millionen Euro einfahren. Mittelfristig strebe Roth & Rau mit der konsequenten Umsetzung der Wachstumsstrategie und der gezielten Verwendung der Emissionserlöse eine weitere Verbesserung der EBIT-Marge an, sage Bovenschen.
Nach Abschluss der Kapitalerhöhung sei das Grundkapital in 3,45 Millionen Aktien eingeteilt. Bei einem Kurs von 135 Euro entspreche dies einem Börsenwert von rund 480 Millionen Euro. Der Freefloat sei mit über 80 Prozent sehr hoch und der Handel in der Aktie äußerst liquide. Mit dem Wechsel in den Prime Standard dürfte Roth & Rau zeitnah in den TecDAX aufgenommen werden. Ein geplanter Aktiensplit werde die Aktie zusätzlich optisch "leichter" machen.
Der Solar-Equipment-Anbieter sei aktuell sehr gut auf Kurs. In den nächsten Wochen sei mit einem positiven Newsflow zu rechnen. Jüngst sei die Aktie wegen der Kapitalmaßnahme unter Druck gekommen, da der Abschlag des Bezugspreises deutlich unter dem Niveau des Kurses an der Börse gelegen habe.
Nach Meinung der Experten von "TradeCentre.de" ist das Papier von Roth & Rau wegen der hohen Volatilität nach der Kapitalmaßnahme unter Tradingaspekten interessant. (Analyse vom 23.04.2008) (23.04.2008/ac/a/nw)2008-04-23 08:55:14
|