Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Nach Einschätzung der Experten von "TradeCentre.de" ist die Gigaset-Aktie (Profil) kaufenswert mit einer Kurschance von 30 bis 50 Prozent auf Sicht von zwölf Monaten. Die einstige Beteiligungsgesellschaft Arques habe sich in die Gigaset AG umgewandelt. Gigaset sei ein Hersteller von schnurlosen Telefonen. Das Unternehmen habe nach vorläufigen Zahlen in 2010 einen Umsatz von circa 504 Millionen Euro und ein EBITDA von knapp 51 Millionen Euro erzielt. Die EBITDA-Marge betrage 10,1 Prozent! Die Geschäfte bei Gigaset würden sehr gut laufen. Nach Abschreibungen von circa 30 Millionen Euro, würden die Experten mit einem EBIT von mehr als 20 Millionen Euro rechnen. Wie Vorstandschef Maik Brockmann den Experten im Hintergrundgespräch mitteile, habe die Gesellschaft nur noch geringe Bankschulden. Somit sei der Zinsaufwand minimal. Dank üppig vorhandener Verlustvorträge müsse die Firma fast keine Steuern bezahlen. Ohne Berücksichtigung der Aktivitäten der Arques AG, dürfte 2010 ein kleiner zweistelliger Millionenbetrag netto in der Kasse geklingelt haben. Zudem arbeite Gigaset mit positiven freien Cashflows und verfüge über eine gesunde Bilanz. Brockmann habe in der Vergangenheit kräftig aufgeräumt und zahlreiche Beteiligungen aus der Historie der Arques verkauft. Mit der Firma Oxxynova und van Netten seien noch zwei Gesellschaften im Portfolio übrig geblieben. Diese Firmen sollten ebenfalls verkauft werden und könnten nochmals ein paar Millionen Euro in die Kassen spülen. Die alte Arques wäre somit endgültig beerdigt. Ziel von Brockmann sei Gigaset nicht nur organisch wachsen zu lassen, sondern auch über Akquisitionen. Jüngst habe der Vorstand für einen kleinen Betrag bei Skymaster zugegriffen. Die Firma sei auf den Verkauf und Vertrieb von in Asien produzierten Telekommunikations- und Multimedia-Zubehör spezialisiert. 2010 seien 26,3 Millionen Euro umgesetzt worden. Durch weitere Übernahmen wolle Brockmann das Geschäft von Gigaset internationalisieren. Im Fokus stünden ein bis zwei weitere Übernahmen. Nach eigenen Angaben schaue sich der Firmenchef nach Gesellschaften um, die zwischen 20 und 30 Millionen Euro Umsatz stemmen würden. Aber auch eine größere Übernahme mit Erlösen von 100 bis 300 Millionen Euro sei nicht ausgeschlossen, ergänze der Vorstand. "Wir schauen uns aktiv um und sind für viele Optionen offen, die uns helfen Gigaset in den nächsten zwei Jahren erheblich zu vergrößern." Nicht auszuschließen, dass Brockmann das Ziel habe in drei bis fünf Jahren einen Umsatz von eine Milliarde Euro zu erreichen. Kommentieren wollen habe der Vorstand dies jedoch nicht. Offener sei er hingegen bei der Aussage zu den Margen gewesen. "Die EBITDA-Marge sollte sich auf aktuellem Niveau stabilisieren." Kleinere Zukäufe würden aus eigenen Mitteln oder auch Fremdkapital finanziert. Bei einer sehr großen Übernahme sei eine erneute Kapitalerhöhung nicht ausgeschlossen. "Sofern wir wieder eine Kapitalmaßnahme durchführen, dann nur für einen bestimmten Zweck. Und dieser Zweck wäre eine größere Übernahme". Für das organische Wachstum benötige Gigaset kein externes Geld. Organisch setze Gigaset zudem auf neue Produkte bei schnurlosen Telefonen mit einer erhöhten Sprachqualität und besseren Bedienkomfort. "Wir haben viele spannende Produktneuheiten in der Pipeline, die wir in den nächsten Monaten präsentieren." Der Basisumsatz für 2011 für die Gigaset AG aufgrund der Übernahme von Skymaster betrage 530 Millionen Euro. Anlässlich der Hauptversammlung im Jahr 2010 habe der Vorstand für die Gigaset AG die Perspektiven aufgezeigt. Demnach solle der Umsatz die Marke von 550 Millionen Euro in 2012 übertreffen. Das dürfte nunmehr schon 2011 der Fall sein. Zudem soll das EBITDA sich im nächsten Jahr auf 63 Millionen Euro steigern. 2011 dürfte ein EBITDA von mindestens 55 Millionen Euro erzielt werden. Somit könnten netto in diesem Jahr zwischen 22 und 25 Millionen Euro verdient werden und 2012 knapp 30 Millionen Euro. Gigaset gönne sich den Luxus in Deutschland zu produzieren. "Das hat sich bewährt und wird auch so bleiben". Capex beziffere der Firmenchef jährlich auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Trotz Investitionen in das operative Geschäft, weitere Gelder für Übernahmen seien natürlich nicht berücksichtigt, solle der Free Cashflow 2011 deutlich positiv ausfallen, betone Brockmann. Das Grundkapital sei aktuell unterteilt in rund 40 Millionen Aktien. Aus einer Pflichtwandelanleihe werde sich das Grundkapital in diesem Sommer um weitere zwölf Millionen Aktien erhöhen. Auf Basis einer Vollverwässerung von 52 Millionen Aktien werde ein Börsenwert von 203 Millionen Euro repräsentiert. Das KGV 2011 betrage günstige acht. Die Aktie sei sodann sehr günstig zu haben. Um dies zu ändern, wolle Brockmann nach und nach das Vertrauen am Kapitalmarkt wieder zurückgewinnen, das die alte AG verloren habe. "Liefern wir solide Zahlen, gewinnen wir am einfachsten Vertrauen zurück. Das ist unsere Aufgabe für die Aktionäre", sage Brockmann. Nach Veröffentlichung des Zahlenwerkes für 2010 werde die inzwischen im TecDAX (Profil) notierte Gigaset auf Rodshows gehen und das Unternehmen präsentieren. Zudem dürften von Banken diverse Research-Berichte folgen. ----------- "born free"
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