Tote Zonen in den Weltmeeren
Wachsende tote Zonen in den Weltmeeren drohen die Lebensgrundlage von Millionen Menschen zu gefährden. Davor warnte das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, UNEP, zum Auftakt des Globalen Umweltministerforums auf der südkoreanischen Insel Jeju. Die durch Überdüngung sauerstoffarmen, meist küstennahen Gebiete könnten sich sehr schnell zu einer Bedrohung für Fischbestände ausweiten und somit für Menschen, die vom Fischfang abhingen, betonte das UNEP bei der Vorstellung des Weltumweltbuches 2003. "Wenn die dringend nötigen Maßnahmen zur Behandlung der Wurzeln des Problems nicht ergriffen werden, wird dieses wahrscheinlich schnell eskalieren", sagte UNEP-Direktor Klaus Töpfer. Jüngsten Untersuchungen zufolge gibt es derzeit nahezu 150 sauerstoffarme Gebiete in den Weltmeeren. Diese toten Zonen sind die Folge von Überdüngung und befinden sich vor allem in den Küstenregionen dicht besiedelter Gebiete. Einige dieser Zonen seien mit weniger als einem Quadratkilometer vergleichsweise klein, andere jedoch breiteten sich über eine Fläche von 70.000 Quadratkilometern aus, sagte Töpfer. Das entspricht der Fläche Bayerns. Weltweit hänge die Lebensgrundlage hunderter Millionen Menschen vom Meer ab. Vor den Auswirkungen von Düngemitteln und Nährstoffen auf die "Gesundheit" des Planeten sei bereits im Weltumweltbuch 2000 gewarnt worden, doch seitdem seien gegen diese Bedrohung nur sehr wenige Maßnahmen ergriffen worden, beklagte das UNEP.
|