Michael Grünauer (als Analyst für The Motley Fool, Alexandria/Virginia) gibt anlässlich des bevorstehenden IPOs von Porsche eine überschlägige Einschätzung der Bewertung von Porsche ab. Zunächst vergleicht er Porsche mit dem Luxusautomobilhersteller Ferrari und stellt fest, dass dessen KGV von 40,2 "aktuell nicht realistisch" sei. Aber dann kommt es:
"Dennoch sollte ein Wert zwischen 15 bis 20 in Anbetracht steigender Umsatzerlöse und Margen aus meiner Sicht auf jeden Fall möglich sein. Das ergäbe eine MK Porsches in Höhe von 101,2 bis 135 Mrd. Euro. Zur Erinnerung: derzeit beträgt die MK inklusive Marken wie Porsche, Audi, Skoda, Seat, Lamborghini, Bentley, Ducati und Volkswagen lediglich 86 Mrd."
Grünauer stellt fest, dass das IPO eine hohe zweistellige Milliardensumme an stillen Reserven generiert, die "teilweise als Sonderdividende an die Anleger ausgeschüttet werden könnten"
Sein Fazit: "Für mich sind die Aktien von Volkswagen und der Porsche Automobil Holding die aussichtsreichsten Wertpapiere im DAX. Denn durch den Börsengang des Sportwagenherstellers Porsche sollte eine Neubewertung des gesamten Konzerns stattfinden."
Mein Fazit: Dass Porsche alleine mehr Wert hat, als der gesamte übrige VW-Konzern, habe ich schon vor Wochen mehrfach geschrieben. Vor diesem Hintergrund sind die aktuellen Kurse völlig aus dieser Welt und daher ein Geschenk des Himmels, bei dem man aller "German Angst" zum Trotz an schwächeren Tagen sofort zugreifen sollte. Wäre Porsche ein US-Unternehmen, läge der Kurs bei mehreren Hundert Dollar. Nun ja, Porsche ist nun mal kein US-Unternehmen. Aber sobald das IPO durch ist, werden sich die Amis in Scharen für Porsche begeistern. Mit entsprechenden Kursfolgen.
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