?uro am Sonntag: Herr Moelker, Sie streben an, Enzyme verstärkt selbst zu produzieren und so Wachstum zu generieren. Was hat B.R.A.I.N. da den Marktführern wie DSM oder Novozymes entgegenzusetzen? Adriaan Moelker: Das sind ganz andere Unternehmen, die eher miteinander im Wettbewerb stehen als mit uns. B.R.A.I.N. ist nicht auf Massenmärkte, sondern auf stark wachsende Nischen fokussiert. Mit unserer vergleichsweise kleinen Produktionsanlage in Cardiff können wir diese Nischen wirklich gut bedienen, zum Beispiel in Bereichen wie Milchprodukte, Fruchtsaft, Brauerei oder Mayonnaise. An solchen Projekten haben die Großen oft kein Interesse, weil sie ihre Fermenter damit gar nicht auslasten können.
Aber ist es für einen Kunden nicht einfacher, alle Produkte aus einer Hand bei einem der großen Hersteller zu beziehen? Wodurch hebt B.R.A.I.N. sich ab? Wir differenzieren uns dadurch, dass wir schneller sind. Das Unternehmen ist viel agiler, die Kommunikation direkter.
Sie haben seit Jahren spannende Entwicklungsprojekte wie pflanzenbasierte Süßstoffe oder biologische Wundversorgung. Wann wird damit endlich Geld verdient? Diese Frage stellen alle Investoren. Deshalb haben wir bei unserem Kapitalmarkttag im September kommuniziert, welche Projekte Priorität haben und wie lange es noch dauert. Bei der Wundheilung rechnen wir etwa mit einem Launch in rund vier Jahren. Das liegt an der Dauer der klinischen Tests. Beim Dolce-Süßstoff-Projekt sind wir an der Registrierung und Zulassung dran. Mein Fokus liegt darauf, Klarheit zu bringen und dann auch zu liefern.
Soll die Firma unabhängig bleiben? Ja, definitiv. Wachstum und Gewinne erzielen, unabhängig bleiben, das ist unser Ziel. Wir streben auch ergänzende Akquisitionen im Produktbereich an.
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