Der niederländische Finanzkonzern, der laut "FAZ" neun Prozent der Tognum-Anteile hält, sieht den Dieselmotoren-Spezialisten mit 30 bis 32 Euro je Anteilsschein fair bewertet. "Der Preis von 24 Euro misst Tognum auf der Basis einer Bewertung als weiterhin unabhängigem Unternehmen zu wenig Wert zu", heißt es in einem Brief an den Tognum-Vorstand, der der Zeitung vorliegt. So müsse berücksichtigt werden, welche Fortschritte das Friedrichshafener Unternehmen in den vergangenen Jahren auf den Gebieten Verbrauch und Emissionen gemacht habe, bei der Verbreitung seines Produktangebots sowie der Ausweitung der Produktions- und Vertriebskapazitäten. Daimler, die bereits 28,5 Prozent an Tognum halten, sehen derzeit keinen Anlass, nachzubessern. "24 Euro ist ein guter Preis, und das wird auch so bleiben", zitierte die FAZ einen Sprecher des Stuttgarter Autobauers. Daimler bietet zusammen mit Rolls-Royce. Ein Sprecher von Tognum wollte den Brief von ING nicht kommentieren. An der Börse hatte die Tognum-Aktie den Handel am Freitag bei 25,40 Euro beendet. Vorbörslich legen die Papiere am Morgen deutlich zu. Die Aktien des Motorenbauers verteuerten sich im frühen Geschäft von Lang & Schwarz gegenüber ihrem Freitagsschluss um 5,3 Prozent. " Daimler wird bei seinem Angebotspreis noch nachlegen müssen", sagte ein Händler. "Viele Anleger spekulieren auf einen höheren Preis", ergänzte ein anderer. Gute Geschäfte der Konkurrenz Für zusätzlichen Rückenwind sorgen zudem gute Nachrichten vom Branchenkollegen Deutz. Der Kölner Motorenbauer Deutz hat nach den Worten von Finanzvorstand Margarete Haase ein "sehr gutes" erstes Quartal verzeichnet. Die Auftragseingänge seien im Vergleich zum Vorjahr erneut kräftig angestiegen, sagte sie der "Börsen-Zeitung". Im Gesamtjahr 2011 sei ein Konzerngewinn von etwa 50 Millionen Euro zu erwarten. 2010 hat das SDax-Unternehmen operativ wieder einen Gewinn geschrieben, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 46,3 Millionen Euro in den Büchern stand. Unter dem Strich konnte Deutz den Verlust auf 15,9 Millionen Euro verringern. Für Aktionäre soll es auch 2011 keine Gewinnbeteiligung geben, da erst einmal die drei jüngsten verlustreichen Jahre kompensiert werden müssten, sagte Haase.
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