15. Mai 2016 - In Europa gibt es viel zu viel Milch. Überschüsse landen als Milchpulver in Afrika, wo die Billig-Ware lokale Betriebe zerstört.
Nach 31 Jahren hat die EU im April 2015 die einschränkende Milchquote abgeschafft. Seit die Bauern so viel Milch produzieren dürfen wie sie wollen, sind die Milchmengen in Deutschland und der EU drastisch gestiegen, der Milchpreis dramatisch gesunken. Inzwischen bekommt ein Bauer noch 28 Cent oder 31 Rappen für einen Liter Milch. Mit diesem Preis können viele Bauern ihre Kosten nicht mehr decken: «Bei jedem Liter, der vom Hof geht, gebe ich Geld mit», sagt Milchbauer Peter Habbena dem ARD-Magazin «Fakt». Obwohl im Betrieb von Peter und Wilhelm Habbena in Niedersachsen alles rund läuft, stehen die Brüder finanziell mit dem Rücken zur Wand: «Wir leben voll auf Pump. Wir haben jeden Monat etwas weniger, obwohl wir den ganzen Tag arbeiten. Das ist total bekloppt, aber es ist so.»Mitschuld an der Misere hat ihrer Meinung nach die Politik. «Exportoffensive» hiess das neue Credo aus dem Landwirtschaftsministerium, Berater ermutigten die Milchbauern dazu, ihre Betriebe zu modernisieren und zu vergrössern, sie sollten sich «fit machen für den Weltmarkt». .,.....http://www.infosperber.ch/Artikel/Wirtschaft/...hwemme-Exporte-Afrika
Milch im Überfluss 16. Januar 2015 http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/milchpreis-landwirtschaft
....Erhielten sie als Produzenten von den Molkereien vor einem Jahr Jahren noch mehr als 45 Cent für ein Kilogramm Milch (die Branche rechnet hier in Kilogramm statt in Litern), so waren es Ende vergangenen Jahres nur noch 24,7 Cent, ....Die Bauern sagen, dass sie mindestens 40 Cent benötigen, um kostendeckend zu arbeiten.Die Gründe für den Einbruch sind schnell erzählt: Nach Jahrzehnten der Regulierung fällt Ende März in der EU die Milchquote, mit der Brüssel die produzierten Mengen steuerte und damit auch den Preis indirekt festlegte. Zahlreiche Bauern haben, angelockt von hohen Preisen, investiert und gehofft, von dem Boom zu profitieren. ...Die kleinen Milchbauern, die ihre Ware regional anbieten, werfen großen Molkereien vor, den Markt zu dominieren und mit ihren großen Mengen, die sie vor allem exportieren wollen, die Preise kaputt zu machen....Jetzt hoffen die Milchbauern auf Unterstützung durch die Politik, damit sie ihre Produktionskosten decken können.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/...te-grosszuegig-13779461.html ...Das lag nicht nur am Anstieg des Angebots. Parallel dazu ging die Nachfrage wegen der schwächeren Wirtschaft in Asien und wegen des Russlands-Embargos zurück. Prompt fordern die Milchbauern neue EU-Hilfen und einige die Wiedereinführung der Milchquote......
Discounter senken Milchpreis um mehr als 20 Prozent 02.05.2016 http://www.spiegel.de/forum/wirtschaft/...rozent-thread-453664-1.html
Aldi Nord begründete die Preissenkung mit dem Überangebot auf dem weltweiten Milchmarkt. Die Molkereien hätten deshalb die Milch billiger angeboten, und die günstigeren Einkaufspreise gebe man an die Verbraucher weiter. Der Lebensmitteleinzelhandel sei nicht für das aktuelle Überangebot an Rohmilch verantwortlich....Die Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern haben bereits dazu aufgerufen, weniger Milch zu produzieren. Der Bund soll den Milchbauern dafür nach dem Willen der Länder Hilfen zahlen oder diese bei der EU "einwerben".
Man muss schon fragen,warum in der Landwirtschaft nur noch nach Gewinn produziert wird (Glyphosatanwendun,g um Arbeit zu sparen, ist ein anderes Beispiel dafür) und wenn dann zu viel produziert wird, schreit man nach Unterstützung statt weniger Schulden zu machen und nicht immer auf die landwirtschaftlichen Berater zu hören. Bei 220000 Euro Preiseinbruch und hoher Verschuldung eines Betriebes werden noch etliche agrarindustrielle Betriebe pleite gehen.Besonders wenn die Zinsen wieder steigen.
Zudem sollte man an das traurige Leben der Milchkühe denken, die ständig angebunden im Stall noch nicht mal ihre Kälber behalten dürfen https://www.tierrechte.de/themen/...ftliche-intensivtierhaltung/kuehe Damit die Kuh ständig Milch liefert, muss sie jedes Jahr ein Kalb zur Welt bringen. Die »Milchleistung« der Kuh steigert sich nach der Geburt des Kalbes in den ersten sechs Wochen und fällt dann langsam wieder ab. Diese Zeit wird als Laktation bezeichnet. Schon wenige Wochen nach der Geburt des Kalbes wird das Muttertier erneut trächtig - fast immer durch künstliche Besamung.Die Trächtigkeit dauert neun Monate. In dieser Zeit wird die Kuh weiter gemolken. Erst sechs bis acht Wochen vor der Geburt wird sie - oft mit Medikamenten - »trockengestellt«, also nicht mehr gemolken, damit sich das Euter etwas erholen kann und Entzündungen ausheilen. Das Kalb wird der Mutter in der Regel gleich nach der Geburt weggenommen. Nur in den ersten Tagen bekommt das Kalb die Milch seiner Mutter .....
Es ist ein Skandal und die Politiker tuen nichts dagegen. Die Landwirtschaftslobby ist zu mächtig und die Kunden dämliche Schafe , die überwiegend Billigprodukte kaufen. Täglich Fleisch aus Massentierhaltung und Brot von Glyphosat-gesprühten Flächen- das führt natürlich zu Gesundheitsproblemen, über die man sich dann im Alter wundert
|