RichyBerlin (laufen mit Ball ständig auf den Gegner auf etc.) und verdi (Fehlpässe und techn. Defizite) haben ganz recht mit ihren Kurzanalysen!
Mein #426 + #428 = leider lag ich mit meinen Befürchtungen für den BVB nicht so sehr daneben. Arsenal war ja nun auch kein Überflieger, nur auf 2 - 3 wichtigen Pos. (van Persie, Songh und Cervinho) aus meiner Sicht ganz klar spieltechnisch individuell überlegen. BVB und Arsenal mit fast identischem Rezept, was "Draufgehen" (Doppeln oder sogar 3-fach absichern) anging. Für mich jetzt der entscheidende Unterschied: BVB hat sich durch sein aggressives Spiel (genauso wie Arsenal!) aufgrund des langsameren Lösens bei Ballbesitz die Räume immer wieder selbst zugestellt und dabei sind eben oft Fehlpässe vorprogrammiert!! Arsenal hat nach Balleroberung das Spiel schneller wieder geöffnet (vor allem durch teilweise schnelles individ. Umspielen und Lösen vom BVB-Gegner!). Arsenal-Spieler haben sich oft viel mehr im "freien Raum" angeboten (und auf engem Raum waren sie technisch meißtens überlegen und ballsicherer!).
Es ist kein Unvermögen des BVB aus meiner Sicht. Denn, daß sie ES können, haben sie mehrfach bewiesen - allerdings (fast) nur national. International verlangt es nicht nur Erfahrung, sondern vor allem Spieleinteilung über 90 Minuten, den Gegner erst mal richtig ausgucken (so macht es i.d.R. der FCB!) und Cleverness. "Aufwendiger Hauruck-Fußball" und "wildes Anrennen" mit zu wenig geschlossenem technischen Background des ganzen Teams (nicht nur 2, 3 Leute!) geht vielleicht national (in allen europ. Ligen), aber international gegen Spitzenteams in die Hose. Für mich auch: das immer so gelobte Tempospiel des BVB; was soll das, wenn dabei das eigens angeschlagene Tempo einen selbst einholt... in Form von Fehlpässen, Ballannahmen, Ballmitnahmen etc., weil man technisch bei dem Tempo eben diese Art des Spieles nicht so beherrscht, um gegen Spitzenteams damit erfolgreich zu sein (geht fast auch nur bei wenigen Teams in Beständigkeit wirklich: Barcelona, bedingt bei ManU, Real). Außerdem, das Spiel des BVB schaut oft nur "so schnell" aus -vor allem in der BuLiga!-, weil der Gegner eben spiel-technisch gar nicht mithalten kann. Auf internationalem Parkett relativiert sich diese "Schnelligkeit" im Spiel des BVB ganz fix... Übrigens, weil das der FCB eben auch nur situationsbedingt und nicht über 90 Min. beherrscht, legt der FCB eben seine Taktik zum Gegner entsprechend aus. Also, und das hat nichts mit dieser vergangenen Woche zu tun (BVB-Sieg -was ohnehin ein eigentliches "Unentschieden-Spiel" war-, gegen den FCB und jetzt die Ergebnisse aus der CL-Woche!), die junge BVB-Truppe wird sich noch mindestens 2-3 Jahre vor allem taktisch (Spieler und Trainer!) weiterentwickeln müssen, um eine nationale und vor allem internationale Beständigkeit eines FCB zu erlangen. Daß das möglich ist - keine Frage! Man muß eben das spielen, was man KANN und nicht, was man MÖCHTE... Zaubern überlassen wir dem FC Barcelona und Harry Potter. Wir wollen/müssen SO spielen, daß wir siegen können. Beispiele dafür gibt's genug - nicht nur die Spanier, so auch die Maurer des Fußballes aus Italien oder die schnellen und kampfstarken Briten --- und nicht überall wird ne feine Klinge geschlagen... Gesiegt wird oftmals in erster Linie (neben spielerischen Mitteln!) über die Taktik... Deshalb gewinnt auch Barcelona nicht JEDES Jahr die CL....
Schade für den BVB und für D. Aber keine Panik - weitermachen. Aber neben dem "frischen Jugendstil" auch mal nach nebenan schauen, wie und warum dort Erfolge eingefahren werden! 3 Punkte gegen den FCB sind gut für die Seele für ne Woche, bringen aber keine 10 oder mehr Millionen (die man auch dringend bräuchte für das Konzert der Zukunft!) in den nächsten 2 Wochen...
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