BASF kann Gewinnprognose nicht halten
Die lahmende Weltkonjunktur und die Verunsicherung durch die Folgen der Terroranschläge auf die USA sind nicht ohne Folgen für die erwartete Geschäftsentwicklung der BASF AG. Die Voraussetzungen, die an die bisherige Ergebnisprognose geknüpft wurden, seien derzeit nicht erfüllt.
ddp.vwd NANJING. Wie der Vorstandsvorsitzende Jürgen Strube am Donnerstag in Nanjing sagte, sei im Konzern davon ausgegangen worden, dass das Ergebnis aus dem fortgeführten Geschäft vor Sondereinflüssen in den Jahren 2000 bis 2002 um durchschnittlich zehn Prozent steigt. Diese Prognose hatte das Unternehmen zudem an einen deutlichen Wirtschaftsaufschwung in der Mehrheit der OECD-Staaten bis zur Jahreswende geknüpft.
Diesen Aufschwung sehe das Unternehmen derzeit nicht, sagte Strube. Konkrete Zahlen über reduzierte Erwartungen gab es zunächst nicht. Analysten bewerteten in ersten Reaktionen die Äußerungen Strubes aber als Gewinnwarnung. Im elektronischen Handel verloren BASF am Donnerstag um 10.15 Uhr 2,8 Prozent auf 35,55 Euro.
Nach den Terroranschlägen in den USA sei es auch für die führenden Wirtschaftsexperten noch schwieriger, die weitere wirtschaftliche Entwicklung vorherzusagen, räumte der BASF-Chef ein. Das sensible Gleichgewicht der globalen Finanz- und Wirtschaftsabläufe wurde erschüttert und müsse sich offensichtlich neu finden. Prognosen für die kommenden Monate seien daher mit hoher Unsicherheit behaftet. Mit einer wirtschaftlichen Erholung sei daher frühestens im Jahr 2002 zu rechnen.
Unsicherheit über die Entwicklung der Weltwirtschaft
Strube hält für die künftige Entwicklung der Weltwirtschaft zwei Szenarien für denkbar. Variante eins sei, dass es den USA und ihren Verbündeten gelinge, die wirtschaftliche Situation zu stabilisieren, das Käufervertrauen zu erhöhen, die Weltwirtschaft vor dem Abgleiten in eine anhaltende Rezession zu bewahren und den Ölpreis auf heutigem Niveau nahezu stabil oder darunter zu halten. In diesem Fall, so Strube, könnte der wirtschaftliche Aufschwung im Jahr 2002 schon früh einsetzen.
Ein alternatives Szenario bestehe aus einer zunehmend unsicheren weltwirtschaftlichen Lage, einer sinkenden Konsumnachfrage in den Industrieländern sowie besonders stark schwankenden Öl- und Rohstoffpreisen. In diesem Fall, so Strube, "müssten wir uns darauf einstellen, dass es 2002 einen sehr späten oder möglicherweise sogar gar keinen Konjunkturaufschwung geben" werde.
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