Ich hatte ja schon eingangs gepostet, daß ich einen bitterbösen Brief an IM gemailt hatte. Hier nun der Brief und die entspr. IR-Antwort:
Sehr geehrter Herr Lechner, da ich bis dato keine Rückantwort erhalten habe, wende ich mich auch an Sie.
Sehr geehrte Frau Ziegler,
nachdem ich heute Ihre Adhoc lesen konnte, bin ich ein wenig enttäuscht. Gehe ich denn hierbei richtig in der Annahme, dass wenn besagte 2 oder auch nur 1 Film ein Flop wird, die Insolvenz unweigerlich bevorsteht?
Ich danke Ihnen für Ihre schnelle Beantwortung, und verbleibe
Mit freundlichem Gruß
P.S.: Zudem finde ich es schon ein wenig beschämend, diese Aussage:
Trotz der Möglichkeit, dass die Filme MINDHUNTERS und SUSPECT ZERO noch in diesem Geschäftsjahr heraus kommen, ist es jedoch wahrscheinlicher, dass deren Kinostart in das erste Quartal 2004 verlegt wird.
Ein Widerspruch in sich: Wie wird denn jetzt geplant? Oder haben Sie keine Planung, nach dieser Aussage? Das Vertrauen der Aktionäre ist ja sowieso nicht so gut, und jetzt wird es bestimmt nicht besser sein. Ich dachte immer, ein Unternehmen im S-Dax würde seinen Aktionären reinen Wein einschenken!
Und so schreibt schon die Journalie:
Eine kräftige Gewinnwarnung hat die zuletzt positive charttechnische Ausgangslage der Aktie ad acta gelegt. Die Aktie dürfte vor einem deutlichen Kursrutsch am Mittwoch stehen.
Hintergrund der Gewinnwarnung ist eine mögliche Verschiebung der Filme ?Mindhunter? und Suspect Zero? in den Januar 2004. Dadurch dürfte der Umsatz in diesem Jahr rund 70 Mio. Dollar hinter der geplanten Marke von 330 bis 350 Mio. Dollar bleiben, teilt das Medienunternehmen in einer Ad-Hoc-Meldung mit. Vor diesem Hintergrund, soviel ist klar, lässt sich auch die Erwartung eines positiven operativen Ergebnisses nicht mehr aufrecht erhalten. Statt dessen müssen Aktionäre nun mit einem dicken Minus unter dem Strich rechnen.
Noch problematischer könnte die Umsatzverschiebung sich auf die Liquiditätssituation des Unternehmens auswirken. Ohnehin ächzt IM Internationalmedia unter hohen Bankverbindlichkeiten, denen wesentlich geringere kurzfristige Aktiva gegenüberstehen. Das fundamentale Risiko der Aktie ist daher immens: Floppen Filme, werden die Banken unruhig, sind größere Probleme zu erwarten. Abzuwarten ist, wie Terminator 3 die Liquiditätslage entspannt hat. Die nächsten Quartalszahlen veröffentlich IM allerdings erst im November.
Der Kursverlust der Aktie zu Handelsbeginn sind daher nur folgerichtig. Charttechnisch hat sich damit eine hoffnungsvolle Lage komplett zerschlagen. Der Kurs ist aus einem Dreieck klar nach unten ausgebrochen und hat daher noch Abwärtspotenzial. Je nach Stärke des Kursrückgangs auf Schlusskursbasis ist der Bestand des Aufwärtstrends klar gefährdet. Ein Rutsch darunter verschlechtert die technische Lage weiter.
Autor: 4investors.de (© 4investors.de),09:16 17.09.2003
RÜCKANTWORT: Sehr geehrter Herr,
die Verschiebung der Filmstarts bewirkt lediglich eine Verlegung des Zeitpunkts der Umsatz- und Ergebnisverbuchung von einem Quartal in das nächste Quartal. Was aus einer reinen Zeitpunktsbetrachtung schlecht für ein Quartal ist, ist wiederum gut für das nächste Quartal. Dass diese Filme ins Kino kommen, steht außer Frage. Das heißt, dass sich die Aktionäre keine Sorgen um die endgültige Realisierung des Umsatzes und des Ergebnisbeitrags machen müssen. Die wahrscheinliche Verschiebung selbst wird sich nur über ein paar Wochen erstrecken. Das bedeutet auch, dass die Verschiebung keinerlei Liquiditätsprobleme bereiten wird. Deshalb kann ich ausschließen, dass die IM Internationalmedia AG kurz vor der Insolvenz steht. Des weiteren hat die ursprüngliche Prognose darauf hingewiesen, dass die Umsatz- und Ergebnisplanung von der Annahme der sieben Kinostarts im Geschäftsjahr 2003 ausgeht. Kinostartverschiebungen kann es in diesem Business immer wieder geben. IM Internationalmedia AG hat in dieser Hinsicht auch Rücksicht auf die Studios zu nehmen, die immer darum bemüht sind, den bestmöglichen Zeitpunkt für den Kinostart zu erlangen. Falls nun ein anderes Studio einen sehr starken Film auf ein ursprünglich geplantes Wochenende legt, ist es für den Film, das Studio und in letzter Konsequenz auch für IM Internationalmedia AG weitaus besser, ein anderes Wochenende auszuwählen. Damit steigen nämlich auch die Chancen für Gewinnbeteiligungen aus dem jeweiligen Film für die IM Internationalmedia AG. Filmverschiebungen sind also an und für sich keine negativen Nachrichten. Die Börse, Fondsmanager und Privatanleger sind allerdings sehr auf die jeweiligen Quartalsergebnisse und die Einhaltung der Jahresprognosen fokussiert. Diese strafen kurzfristig solche Nachrichten ab, bis Ihnen bewusst wird, dass für die IM Internationalmedia AG gar nichts verloren geht. Natürlich wäre es schöner, wenn keine Umsatz- und Ergebnisverlagerungen notwendig wären, allerdings bewegen wir uns nun mal in diesem Geschäft. Nächste Woche wird es gute Nachrichten zur Aufnahme in den SDAX und zum Produktionsstart von ALEXANDER geben. Diese Nachrichten und die Aussichten auf das positive dritte Quartal sollten sich nach Meinung der Analysten positiv auf den Aktienkurs auswirken. Womit wir auch gleich beim Q3 und somit bei Terminator 3 angelangt wären. Da wir in diesem Jahr nur die reinen Minimumgarantien aus diesem Film verbuchen, kann dieser Film sich erst 2004 voll aufs Ergebnis niederschlagen. 2004 werden wir nämlich die auf Grund der vor allem international sehr positiven Entwicklung von T3 sehr wahrscheinlichen Gewinnbeteiligungen aus dem Video- und DVD-Geschäft verbuchen. Falls Sie weitere Fragen zu IM Internationalmedia AG haben, stehe ich Ihnen auch gerne unter 089-98107140 telephonisch zur Auskunft bereit. Mit freundlichen Grüßen Florian Lechner ----------------------------------- Dr. Florian Lechner Leiter Investor Relations IM Internationalmedia AG Cuvilliésstraße 25 D-81679 München Tel.: (+49 89) 98 107 140 Fax: (+49 89) 98 107 256
gruss christiank
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