VERMISCHTES: Fragen und Antworten zur Schweinegrippe BERLIN (dpa-AFX) - Nach dem ersten bestätigten Schweinegrippe-Fall in Spanien erhöht sich auch in Deutschland die Aufmerksamkeit. Viele Menschen fragen sich, wie die Situation hierzulande einzuschätzen ist. Welche Gefahr besteht aktuell für die Menschen in Deutschland? Eine unmittelbare Gefahr zur Ansteckung besteht derzeit in Deutschland nicht. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums betonte, dass Vorsichtsmaßnahmen im Rahmen des Nationalen Pandemieplanes getroffen würden. Bundes- und Landesbehörden stünden in engem Kontakt. An Flughäfen werden Informationsblätter verteilt und Passagiere auf Krankheitszeichen hin beobachtet. Wann gibt es einen Impfstoff gegen die Schweinegrippe? Die großtechnische Produktion eines neuen Impfstoffs dauert nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts (Langen) in der Regel zehn bis zwölf Wochen. Im Fall des aktuellen Schweinegrippe-Auftretens sei man aber noch längst nicht so weit, hieß es. Derzeit sei die US- Gesundheitsbehörde CDC mit der Herstellung eines sogenannten Impfstamms beschäftigt. Dabei wird das Virus so verändert, dass es sich in Hühnereiern vermehrt. Für die industrielle Impfstoffherstellung sind gewöhnlich nach wie vor Hühnereier die Basis. Wo sind Informationen zu bekommen? Umfangreiche und aktuelle Informationen sind auf den Internet- Seiten des Robert Koch-Instituts abzurufen (www.rki.de, Schweinegrippe). Auch die Gesundheitsbehörden der Länder bieten diesen Service an. Was tun, wenn Grippesymptome auftreten? Die Symptome einer Schweinegrippe unterscheiden sich kaum von denen einer saisonalen Grippe: Fieber, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Husten. Einige Menschen, die mit Schweineinfluenza infiziert waren, klagten auch über Schnupfen, Halsschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Ein Arzt kann die Symptome abklären und die Krankheit gegebenenfalls durch einen Abstrich bestätigen. Ist ein Grippeschnelltest positiv, wird eine zweite Probe entnommen und an das zuständige Landeslabor geschickt, wo der spezielle Erregertyp ermittelt wird. Dies wird dann bundesweit an das Nationale Referenzzentrum für Influenza am Berliner Robert Koch-Institut gemeldet. Wie wird die Schweinegrippe behandelt? Die Experten gehen davon aus, dass die neueren Grippemedikamente, Tamiflu (Wirkstoff Oseltamivir) und Relenza (Wirkstoff Zanamivir) auch gegen den Schweinegrippe-Erreger wirken. Diese Medikamente helfen am besten, wenn sie schon kurz nach Ausbruch der Krankheit genommen werden. Kommt es zu einem heftigeren Verlauf, etwa durch eine zusätzliche Lungenentzündung, müssen die Erkrankten ins Krankenhaus. Die Pandemiepläne sehen vor, dass sie dort unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen gegebenenfalls in einer speziellen Grippeabteilung weiter behandelt werden. Wie kann man sich vor einer möglichen Ansteckung schützen? Wie andere Grippeerreger auch wird das Schweinegrippe-Virus vorwiegend über Tröpfchen, also durch Husten oder Niesen übertragen. Darüber hinaus reichen nach Ansicht von Virologen des Paul-Ehrlich- Instituts normale Hygienemaßnahmen, wie etwa regelmäßiges Händewaschen, zur Vorbeugung aus. Gegebenenfalls werden die örtlichen Behörden jedoch dazu aufrufen, Menschenansammlungen zu meiden. Dazu gehört auch, dass unter Umständen Kindergärten und Schulen geschlossen sowie Konzerte und Großveranstaltungen eingeschränkt werden. Es kann auch zu Einreisekontrollen kommen./my/DP/zb NNNN
2009-04-27 13:25:09 2N|NEW|GER|| ----------- Es ist immer noch besser, die Wirtschaft gesundzubeten, als sie totzureden. (Ludwig Erhard)
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