Leon Müller Während der Gesamtmarkt sich am Donnerstag freundlich präsentierte, konnte die Infineon-Aktie keinen Boden gut machen. Im Gegenteil. Der DAX-Titel büßte fast zwei Prozent an Wert ein, schloss unterhalb des Widerstands bei 3,25 Euro. Droht kurz vor Wochenschluss die nächste Abwärtswelle?Einen Tag vor Wochenschluss präsentierten sich die Börsen rund um den Globus von ihrer freundlichen Seite. Der DAX schloss am Donnerstag 2,3 Prozent über dem Intraday-Tief, der Dow Jones eroberte die Marke von 10.000 Punkten zurück. Infineon-Aktionäre hingegen hatten nichts zu jubeln. Als einer von nur neun Verlierern im Auswahlindex DAX büßte die Aktie des Münchener Halbleiterkonzerns rund zwei Prozent an Wert ein, war damit zweitschwächster Titel. Das gibt zu denken. Droht jetzt die nächste Abwärtswelle? Nachrichtenlage wird ignoriert Noch am Mittwoch trieben Gerüchte, der südkoreanische Konzern LG Electronics sei an einer Übernahme von Infineon interessiert, den Titel in die Höhe. Am Donnerstag wollte davon offenbar niemand mehr etwas wissen. Auch davon nicht, dass Infineon die Entwicklungs- und Produktionspartnerschaft mit dem Auftragsfertiger TSMC ausbauen wird. Die Zusammenarbeit beider Konzern begann von mehr als zehn Jahren. Kurzum: Die positive Nachrichtenlage wird wie schon in den vergangenen Wochen ignoriert, als Apple, Intel & Co mit ihren Zahlen hätten für Auftrieb sorgen sollen. Widerstand macht Erholung vorerst zunichte Nach oben hin scheint das Potenzial derzeit unter charttechnischen Gesichtspunkten im Bereich von 3,25 Euro begrenzt. Dort verläuft ein bisher schwacher horizontaler Widerstand, der allerdings mit jedem Mal stärker wird, sobald die Aktie an ihm scheitert. Zum horizontalen Widerstand gesellen sich die 100-Tage-Linie und knapp darüber die 90-Tage-Linie. Eindeutiges Kaufsignal steht aus Trotz Verlusten am Donnerstag und dem Rückfall unter die Widerstandsmarke hat die Dynamik der Abwärtsbewegung in den zurückliegenden Tagen abgenommen. Anleger legen sich mit einem Stopp-Buy-Limit bei 3,27 Euro auf die Lauer und spekulieren damit auf einen Aufwärtsimpuls als Reaktion auf den Bruch des Widerstands. Fällt die Aktie hingegen weiter zurück, besteht die Gefahr einer zweiten Abwärtswelle, die bis in den Bereich um 2,70 Euro reichen könnte, sollte das bisherige Korrektur-Tief bei 2,905 Euro unterschritten werden. Vorsicht ist demnach allemal angebracht.
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