Irak will seine Ölproduktion in den nächsten 7 Jahren von aktuell etwa 3 Mio Barrel auf 12 Mio Barrel / Tag vervierfachen. Wollen kann man bekanntlich viel, die Realität sieht in dem meisten Fällen anders aus.
12 Mio Barrel - das war ungefähr die maximale Öl-Produktion von Saudiarabien erzielt in Mitte 2008. Geologisch wäre es dem Irak dabei möglicherweise zuzutrauen kurzfristig für wenige Jährchen 12 Mio Barrel pro Tag zu erreichen, FALLS sich der Irak in den nächsten 10 Jahren eine ähnliche Stabilität erreicht wie Saudi-Arabien in den letzten 20 Jahren hatte. Das ist zum einen schon mal SEHR optimistisch.
Es wird natürlich davon abhängen wie die Verträge im Detail aussehen und wie der Wille der Iraktischen Politik sein wird, das vorhandene Öl, eher schnell (wie die Engländer ihren Teil der Nordsee entleert haben) oder langsamer (wie es die Norweger mit ihrem Teil tun). Will man die irakischen Ölfelder schnell ausbreuten, dann sind theoretisch 12 Mio Barrel möglich. Will man länger etwas von dem Ölreichtum haben, dann ist das nicht empfehlenswert, dann sollte der Irak bei 6 Mio Barrel Schluss machen. Die EInkünfte von 12 Mio Barrel täglich, wären für den Irak SCHÄDLICH (!) . Der Irak könnte mit diesem Geld (zuviel in zu kurzer Zeit) nicht vernünftig umgehen. Es wäre für alle beteiligten viel besser sich an der Politik von Norwegen oder Saudi-Arabiens zu orientieren. Dann würden 12 Mio Barrel zwar niemals erreicht, aber der Irak könnte dafür auf 15 Jahre oder mehr länger vom Ölreichtum leben, wenn nur max 6 Mio Barrel erreicht. Insgesamt halte ich 12 Mio für den Irak aber für unrealitisch - egal für welchen Zeitraum.
Untige Link mit der Aussage von Irak-Ölminister Hussain al-Schahristani ist aber auch interessant bezüglich PEAK OIL, wenn er zu sagt: dass in zukünftigen Jahren JEDES zusätzliches Angebot vom IRAK kommen muss. (Kleinere mögliche Zuwächse von Tiefsee-öl, Kanadische Ölsanke, finden er offenbar wenig relevant).
Damit sagt er nichts anderes: die Welt OHNE Irak befindet sich in diesen Jahren auf Peak Oil. Man mag das als "politisches Statement" abtun, wenn man will. Auch ich bin der Meinung, dass er nicht ganz korrekt war, denn die Welt befindet sich sich selbst MIT dem Irak auf Peak Oil.
Jedes Jahr wird aus allen auf der Welt in Produktion befindlichen Öl-feldern etwa 6 % weniger produziert. Das sind bei etwa 74 Mio Crude (echtes Öl) etwa 4,5 Mio Barrel pro Tag. Diese Menge Öl (etwas mehr als der Iran produziert) muss von neuen, immer teureren "Öl"quellen (Tiefsee, kanadische Ölsande, Biotreibstoff, LNG..) ersetzt werden. Das ist aber nicht nachhaltig möglich für diese "alternativen Ölquellen". Das irakische Öl wird daher nur dazu reichen, die Verringerung der globalen Ölförderraten geringgradig zu bremsen. Zu hoffen ist in jedem Fall, dass sich die Lage im Iraq weiter stabilisiert und die Menschen dort am möglichen Reichtum teilhaben werden, mit Wohlstand, Stabilität, Freiheit und Demokratie.... wäre doch einmal nett, oder (?) http://www.orf.at/?href=http%3A%2F%2Fwww.orf.at%2Fticker%2F371038.html
Irak will Ölproduktion vervierfachen
Zitat:"................Irakisches Öl wird nach Einschätzung der Regierung in den kommenden Jahren für eine Stabilisierung der Weltmarktpreise sorgen. Ölminister Hussain al-Schahristani sagte heute in Kuala Lumpur, die irakische Ölproduktion werde sich bis 2017 auf zwölf Millionen Barrel pro Tag vervierfachen. In den vergangenen Jahren seien zahlreiche Verträge mit internationalen Ölfirmen geschlossen worden.
"Unsere Vorhersage ist, dass die Nachfrage nach Öl in den kommenden zwei Jahrzehnten wachsen wird", sagte Al-Schahristani. "Es gibt keine andere Quelle, jede zusätzlich Nachfrage nach Öl besonders auf den asiatischen Märkten wird von irakischem Öl befriedigt werden müssen."
Analysten kritisieren fehlende Gesetze Analysten sehen die Lage im Irak jedoch kritischer. Sie erklärten, die Ölförderung sei noch immer nicht ausreichend gesetzlich geregelt, es komme immer wieder zu Anschlägen, und die Regierungsbildung sei noch immer nicht abgeschlossen. Die irakische Ankündigung, zwölf Millionen Barrel Öl pro Tag fördern zu wollen, sei angesichts der bestehenden Infrastruktur unrealistisch............"
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