+ + Wir haben ÖL Peak + +
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"Dienstag, 18. März 2008
Begrenzte Vorräte
Öl-Knappheit droht
Die weltweite Erdölproduktion könnte nach Expertenmeinung schon in drei Jahren ihren Höhepunkt erreichen. Die Fördermenge dürfte ihren Gipfelpunkt bereits 2011 oder 2012 mit rund 93 Mio. Barrel (159 Liter) pro Tag erreichen, prognostiziert Chris Skrebowski vom Britischen Energie-Institut (EI).
Zuvor werde es aber - vor allem im Winter - Lieferengpässe geben, betonte der Ölfachmann anlässlich der Konferenz "Oil Africa 2008" im südafrikanischen Kapstadt. Zur Zeit liegt die weltweite Fördermenge bei rund 86 Mio. Barrel täglich. Größter Verbraucher sind die USA mit einem Anteil von rund 25 Prozent.
Die Welt tut sich nach Ansicht des Experten bisher noch schwer mit der Erkenntnis, dass die Öl-Nachfrage zur Vermeidung einer wirtschaftlichen Katastrophe gedrosselt werden müsste. Während Ölprodukte vor allem für den Luft- und Seetransport absehbar weiter wichtig blieben, könnte der Verbrauch beim Landtransport verringert werden. Auf ihn entfällt etwa die Hälfte von jedem geförderten Barrel Öl.
Es gebe bereits die Technologie für Elektroautos - ein Konzept, das sich nach Ansicht von Skrebowski mit Beschränkungen auch für Lastwagen nutzen ließe. Die zweitägige Konferenz hatte am Montag begonnen und widmete sich vor allem den Perspektiven der Erdöl- und -gasförderung in Afrika."
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* Aktueller Ölmarkt
Die Preissprünge gehen weiter. Am Mittwoch Nachmittag sind die Ölpreise neuerlich steil zurückgefallen. Die Rohöl-Leitsorten notieren wieder unterhalb der 100 Dollar Marke.
Die Unsicherheiten an den Finanzmärkten bleiben Thema Nr. 1. Auch für die nächsten Wochen stehen sprunghafte Preisrichtungswechsel zu erwarten.
* US-Ölmarkt
Die neuen wöchentlichen US-Ölbestandszahlen wiesen folgende Veränderungen aus:
[ Stand 19-03-2008 ; Erhebung EIA / DOE ; Angaben in mio. Barrel ]
. Rohöl 311,8 ( +0,2 ) 3,7 % unter Vorjahr
. Heizöl+Diesel 113,5 ( -2,9 ) 6,7 % unter Vorjahr
. Benzin 232,5 ( -3,5 ) 11,1 % über Vorjahr
In Addition Bestandsrückgang um 6,2 mio. Barrel gegenüber Vorwoche.
* OPEC und Weltmarkt
Märzreport der IEA (Paris): Prognose für Anstieg der Weltölnachfrage wurde um 100.000 Barrel/Tag reduziert.
Mittelfristig wird man 100 Dollar für ein Fass Rohöl als preisgünstig bezeichnen müssen.
* Geopolitische Faktoren
NIGERIA: Das OPEC-Land hat weiterhin Lieferprobleme.
IRAN: Der Iran wurde im Atomkonflikt von der UN mit verschärften Sanktionen belegt.
* US-Dollar u. OPEC-Basketpreis
US-Dollar (Ölwährung): 1,556 US-Dollar / 1 ?
OPEC-Basketpreis: 100,10 Dollar/Barrel
Quelle: www.tecson.de
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"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
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Ölpreis schließt leichter - Dollar-Aufwertung belastet Markt
NEW YORK (Dow Jones)--Der Ölpreis hat am Gründonnerstag abermals nachgegeben und fiel dabei vorübergehend unter die Marke von 100 Dollar. Der marktführende Mai-Kontrakt auf Rohöl der Sorte Light, Sweet Crude fiel an der New Yorker Rohstoffbörse Nymex um 0,7% bzw 0,70 Dollar auf einen Settlement-Preis von 101,84 Dollar. Im Verlauf war er bis auf 99,60 Dollar gesunken. Ursächlich für den Preisrückgang, den Öl und andere Rohstoffe am Mittwoch und Donnerstag erlebten, sei die Erholung des Dollar gewesen, sagten Händler. Investoren, die sich an den Rohstoffmärkten gegen die Schwäche des Dollars abgesichert hätten, seien ausgestiegen.
Marktbeobachter waren geteilter Meinung darüber, wann der Markt seinen Boden finden wird. Analysten von Goldman Sachs vermuteten, dass das Zusammenspiel fundamental schwacher Märkte mit negativen Konjunkturdaten das Risiko spekulativer Verkäufe erhöhen wird. Andere Beobachter wiesen darauf hin, dass Preisrückgänge in der jüngsten Vergangenheit in der Regel sofort von Gelegenheitskäufern genutzt wurden.
An Karfreitag bleibt die Nymex geschlossen. Der Handel wird am Montag wieder aufgenommen.
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DJG/DJN/cln
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?Die Preise bei den Rohstoffen sind in den vergangenen fünf Jahren in vielen Fällen wegen der sich verknappenden Versorgungslage und der beträchtlich gestiegenen Produktionskosten gestiegen ? also aus rein fundamentalen Gründen?, ergänzt Barclays-Experte Norrish. Ed Morse von Lehman Brothers schließt sich dieser Meinung an. In vielen Fällen habe das Angebot nicht mit der Nachfrage Schritt gehalten. Inzwischen beeinträchtige etwa Strommangel die Produktion von Gold, Platin, Kupfer und Aluminium.
Morse blickt etwa auf Öl, das von der Opec bereits seit Ende 2006 knapp gehalten werde. ?Und an dieser Hochpreispolitik wird das Kartell auch weiterhin festhalten?, meint das Zentrum für Globale Energiestudien, CGES. Die Versorgungsdauer der Weltvorräte habe den niedrigsten Stand dieses Jahrzehnts erreicht. Nur ein schwächeres Wirtschaftswachstums in China und Restasien könnte ?dem Ölpreis eine neue Richtung? geben.
Willem de Meyer, Fondsmanager der Earth Resource Investment Group (Erig), ist für Öl ebenfalls bullish: ?Die Nachfrage steigt international weiter.? Er und sein Erig-Kollege Jordaan Fouche weisen auf den starken Bedarf von Ländern wie China und Indien hin. Ein ?Preisdeckel? werde erst durch einsetzende Substitutionen des Öls gesetzt, meint de Meyer. Nach unten sieht er einen Boden bei 70 Dollar. Davon ist Rohöl ungeachtet der jüngsten Preisabschläge mit über 100 Dollar weit entfernt.
Laut OECD sind seit 2004 immerhin 90 Prozent der Zunahme des Welt-Rohstoffverbrauchs auf das Konto der Schwellenländer gegangen. Ein Abkoppeln dieser Volkswirtschaften einschließlich Chinas von einer Rezession in den USA und Wachstumseinbrüchen anderswo hält David Roche von der Beraterfirma Independent Strategy indes für ?unwahrscheinlich?. Er warnt: Schon bei einem Wachstumsrückgangs von elf auf acht Prozent könnten den Versorgungsengpässen bei den Energieträgern und vielen Metallen zum Teil beträchtliche Überschüsse folgen. ?Auf dieser Basis könnte der Ölpreis um 30 Prozent und die Metallpreise um 20 bis 30 Prozent fallen?. Sorgen vor einer solchen wirtschaftlichen Abschwächung haben auch gestern die Preise gedrückt."
Quelle: http://www.handelsblatt.com/News/Boerse/...rten-geben-entwarnung.html
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"The 'Peak Oil' Theory: Will Oil Reserves Run Dry?
Oil's recent slide and the slackening demand that an economic slowdown's expected to bring have stimulated hopes that crude could soon safely stabilize below the $100 range.
But beneath seesawing supply and demand lies the deeper question of just how much oil the planet has in the first place ? and how much it will have in the future.
The answer to that question supports ? or undermines ? the theory that we are in the midst of an ever-tightening supply that will lock prices into a permanent, rising arc. That, in nutshell, is what's meant by the term "peak oil".
It?s an issue that matters, especially to major energy players who are in a race to disprove the theory and trying to bring on-stream more oil fields than are currently being depleted.
John Hofmeister, president of Royal Dutch Shell's US operations, shared his thoughts on the supply issue on CNBC?s Squawk Box on Thursday. He took aim at the peak oil theory as popularized by Matthew Simmons, the author of "Twilight in the Desert: The Coming Saudi Oil Shock and the World Economy." (See the Hofmeister interview at left.)
?The peak oil theory has really swamped the world ? God bless Matt Simmons,? Hofmeister told CNBC.
Simmons is mistaken, said Hofmeister, because he is overly focused on a single country: Saudi Arabia, the world's largest exporter and OPEC swing producer.
Although Saudi Arabia is a dominant player, the Shell executive said focusing solely on Saudi Arabia leaves out the all other places around the globe where Big Oil
and national oil companies are busy exploring for untapped oil reservoirs.
Those reservoirs could include the vast ? but currently restricted ? reserves of the US Outer Continental Shelf, which holds an estimated 100 billion barrels of oil and natural gas. Tapping into such a large supply would slash the $500 billion US sends overseas for each year for oil imports.
As things stands, however, only 15 percent of those reserves are currently exploitable, a good part of that off the coasts of Louisiana, Alabama, Mississippi and Texas.
Simmons is also off the mark, Hofmeister contends, because he excludes unconventional sources of oil such as the oil sands of Canada, where Shell is already active.
The Canadian oil sands ? a natural combination of sand, water and oil found largely in Alberta ? is believed to contain 1 trillion barrels of oil. Another 1 trillion barrels are also trapped in rocks in Colorado, Utah and Wyoming.
Given all that, we asked Simmons, who is chairman of Simmons & Co. International, a specialized energy investment-banking firm based in Houston, to respond to Hofmeister's comments and explain how his peak oil scenario can be avoided.
CNBC: What's your response to critics like Hofmeister?
Simmons: There is a kind of schizophrenia within the likes of Shell where the chairman basically says, "We think by 2012 global demand will exceed conventional supply" and yet Hofmeister basically says the idea that we are ever going to have peak oil is ridiculous.
CNBC: But he's suggesting you are leaving out unconventional sources of energy in your calculations.
Simmons: They make the distinction [between conventional and unconventional], but they don?t seem to make the connection about the vast difference of flow. They are so hung up on the total estimated volume. Once they start in a project they say, "Well, the reserves last forever so we can book a million barrels of reserves."
The energy that is consumed to get oil out of the oil sands of Canada ? in massive amounts of potable water and natural gas ? is so vast you are really turning gold into lead. What you get out is a very low quality amount of oil that has to be upgraded and diluted with high quality oil to get synthetic crude. What I can?t figure out is why the executives of these oil companies don?t understand that.
CNBC: And what about the reserves on the Outer Continental Shelf?
Simmons: That?s sort of irrelevant because we have such an unbelievable shortage of deep-water rigs. We are totally out of deep-water drilling rigs. There are about 100 that are struggling to get built. Four will ready by the end of next year.
And none of that deep-water stuff they are talking about has been properly tested to know if it is even commercial. It?s in such remote areas that we just don?t have the tool kit to realistically bring it on stream before maybe ten years from now ? maybe 6-7 years from now.
CNBC: What about other major finds such as the major off-shore discovery Brazil has made that is estimated could be the third largest oil field in the world?
Simmons: There have only been five wildcat wells drilled there. That?s like me saying I have drilled a well in Kansas, and another in Colorado and in New Mexico and in the panhandle of Texas and if they are all part of one giant oilfield, it is the biggest oil field ever in the Western Hemisphere. That?s an enormous "if."
You can claim that, but the proof of that would only be after you drill about 100 wells and flow test them all. And what we know is that 99 percent of those types of reservoirs never connect.
CNBC: You still think there are production difficulties in Saudi Arabia, but what do you expect will be the impact on production worldwide?
Simmons: Yes, and it?s why we have such a hard time growing production any more, and unfortunately demand doesn?t understand that. We are basically having to run faster and faster to stay in place as too many areas go into steady and steep decline.
You look at the North Sea ? the last 7-8 years, Norway and the UK have been declining a rate of about 17-18 percent per year. And once you get a field down to its last 10 percent, then it levels out and goes into a long steady state of gentle decline ? that is the state of Prudhoe Bay today.
CNBC: So, what is your prognosis for prices?
Simmons: I think prices have to go way higher. The sooner people get used to the fact that we are still living in a fool?s paradise, the better ... you just can not argue that $100 a barrel is expensive when you realize it is 15 cents a cup ? do you know anything other than crude oil that sells for 15 cents a cup? I know wine doesn?t, bottled water doesn?t."
© 2008 CNBC.com
Quelle: http://www.cnbc.com/id/23728987
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Bei den Gold-Hyperinflations-Peakoil-Hypochondern hat Peak Oil bereits vor zig Jahren stattgefunden. Und was war...?
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Besitzer von Zinspapieren schlafen gut; Aktienbesitzer dagegen leben gut
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17:13 25.03.08
Stuttgart (aktiencheck.de AG) - Innerhalb kürzester Zeit haben die Ölpreise sehr stark nachgegeben, berichten die Analysten der Landesbank Baden-Württemberg.
Brent und WTI hätten in nur 3 Handelstagen etwa 10 US-Dollar oder rund 10% nachgegeben. Der Grund für die heftige Reaktion sei die mit der Krise bei Bear Stearns wieder deutlich ausgeprägtere Risikoaversion der Anleger und die vor diesem Hintergrund erfolgte Auflösung von Investments im Rohstoffsektor.
Dass auch die Spekulanten, die auf weiter steigende Ölpreise gesetzt hätten, Positionen glattgestellt hätten, zeige die wöchentliche CFTC-Statistik. Demnach seien in der ersten Hälfte der letzten Woche die Netto-Longpositionen der Spekulanten bereits um rund 27.000 Kontrakte auf gut 86.000 Kontrakte zurückgegangen. Dieser Trend dürfte sich zum Ende der letzten Woche noch weiter fortgesetzt haben.
Während die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich der Risikoappetit der Investoren in den nächsten Wochen wieder normalisiere, sehr hoch sei, dürften die Sorgen bezüglich der US-Konjunktur sicherlich anhalten. Allerdings dürfte sich die Nachfrageabschwächung in den USA in Grenzen halten. Das Wirtschaftswachstum in den USA habe während der letzten Wachstumsdelle vom dritten Quartal 2000 bis zum dritten Quartal 2001 in insgesamt drei Quartalen im Minus gelegen. Dennoch habe die US-Ölnachfrage im Jahr 2000 um 0,9% über dem Vorjahr gelegen.
Im Jahr 2001 habe sich das Minus mit -0,3% in Grenzen gehalten. Insofern spreche viel dafür, dass die Meinung, eine Wachstumsdelle in den USA dürfte in den nächsten Quartalen für einen deutlichen Einbruch des amerikanischen Ölhungers sorgen, sich nicht realisieren werde.
Die wöchentliche EIA-Statistik unterstreiche, dass die US-Ölnachfrage weiter stabil sei. Die Öllager hätten sich Mitte März nur leicht auf 311,8 Mio. Barrel erhöht. Sie würden damit knapp 2% über dem 10-Jahresdurchschnitt liegen. Die Benzinlager hätten sich kräftig um 3,5 Mio. Barrel ermäßigt. Auch die Lagerbestände für Heizöl und Diesel seien kräftig um 2,9 Mio. Barrel zurückgegangen. Unter dem Strich sei momentan kein gravierender Nachfrageeinbruch in den USA absehbar.
Zusammen mit der anhaltend kräftigen Nachfrage aus Asien und der Zurückhaltung der OPEC, was Fördererhöhungen anbetreffe, sollten die Ölpreise damit in den nächsten Wochen wieder nach oben tendieren. (25.03.2008/ac/a/m)
Quelle: aktiencheck.de
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"26.03.2008 - 15:54
US-Öllagerbestände unverändert
New York (BoerseGo.de) - Die US-Rohöllagerbestände notieren nach Angaben des Energieministeriums der USA in der letzten Woche unverändert auf einem Niveau von 311,8 Millionen Barrel. Die Lagerbestände im Bereich der Destillate einschließlich Diesel und Heizöl nahmen um 1,9 Millionen Barrel ab. Benzin verzeichnete einen Rückgang von 3,3 Millionen Barrel. Die Prognosen gingen bei Öl von einem Anstieg von 1,8 Millionen Barrel aus, bei Diesel und Heizöl von einer Abnahme von 1,7 Millionen Barrel und bei Benzin von einem Rückgang von 1,5 Millionen Barrel.
Der Preis für ein Barrel Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Mai steigt aktuell 1,91 Dollar auf 103,39 Dollar."
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The attack on the pipeline in southern Iraq came on the third day of an Iraqi military operation against fighters loyal to Shi'ite cleric Moqtada al-Sadr in the oil port of Basra.
"This morning saboteurs blew up the pipeline transporting crude from Zubair 1 by placing bombs beneath it. The pipeline was severely damaged," a Southern Oil Company official told Reuters.
"We will lose about a third of crude exported through Basra," he said, adding that it would take three days to repair the pipeline if the fire was brought under control.
Iraq exported 1.54 million barrels per day from Basra in February.
U.S. light, sweet crude NYMEX CRUDE OIL FUTURES for May delivery rose as high as $107.70 a barrel and was last up on the day. London Brent crude IPE BRENT CRUDE traded higher.
"We see events in Iraq as having taken a dangerous turn, with the stability of the southern oil system now starting to become a potential concern," Barclays Capital Research said in a research note.
Iraq has only recently seen its oil exports return to pre-invasion levels.
Explosions could be heard every 10 or 15 minutes in Basra, epicenter of an Iraqi government crackdown on the followers of Sadr.
Authorities imposed curfews across southern Iraq in an effort to halt the spread of violence after the largest military offensive carried out by Iraqi forces without major backing from U.S. or British combat units.
On Wednesday, U.S. crude prices had registered their biggest one day percentage gains after U.S. government data showed a larger than expected falls in fuel stockpiles.
Crude oil inventories were unchanged last week, against expectations for an increase of 1.7 million barrels."
Quelle: cnbc
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Ölpreis schließt an der Nymex fester - Heizöl auf Rekordhoch
NEW YORK (Dow Jones)--Fester hat der Ölpreis an der Nymex am Donnerstag geschlossen. Der Maikontrakt auf ein Barrel der Rohölsorte Light Sweet Crude verteuerte sich um 1,68 Dollar auf 107,58 Dollar, ein Plus von 1,6%. Vor allem die stark zulegenden Heizölfutures hätten den Rohölpreis getrieben, sagten Händler. Sie haben mit 3,1633 Dollar je Gallone ein neues Rekord-Settlement erreicht. Teilnehmer verwiesen auf die anhaltend niedrigen Temperaturen im Nordosten der USA sowie der allgemein feste Markt für Destillate. Zwischenzeitlich hatten auch Meldungen um eine Pipeline-Sabotage im Irak für eine Verteuerung des Ölpreises gesorgt. Händler gingen davon aus, dass der Preis weiter zulegen und sein jüngstes Hoch von 110,35 Dollar übertreffen wird.
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DJG/DJN/raz
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"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
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Ölpreis weiter auf Rekordjagd
Stuttgart (www.rohstoffe-go.de) Die Ölpreise haben am Donnerstag ihren Höhenflug fortgesetzt. Zeitweise kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Mai deutlich mehr als 107 US-Dollar. Im frühen Nachmittagshandel fiel der Preis wieder auf 106,75 Dollar zurück. Das sind aber immer noch 85 Cent mehr als am Vortag. Nahezu gleich stark legte auch der Preis für Rohöl der Nordseesorte Brent zu. An der Börse in London wurde das Fass bei 104,89 Dollar gehandelt und damit 81 Cent höher als am Vortag. Der Anstieg des US-Ölpreises in Richtung des Rekordwertes von knapp unter 112 Dollar habe neue Anleger an die Rohstoffbörsen gelockt, erkläre
Experte Eugen Weinberg von der Commerzbank die jüngsten Preissprünge. Der jüngste Aufwärtstrend beim Ölpreis werde allerdings auch ?durch die anhaltend
hohen geopolitischen Risiken? beeinflusst. Im Süden des Irak hatten Aufständische am Donnerstag eine der beiden wichtigsten Pipelines gesprengt.
Der Ausfall der Ölleitung dürfte sich negativ auf die irakischen Exporte auswirken, hieß es von Fachleuten. Außerdem würden auch die überraschend schwachen Ölreserven in den USA die Preise weiter beeinflussen, sagte Weinberg weiter.
Am Vortag sind die Lagerbestände an Rohöl in der größten Volkswirtschaft der Welt unverändert geblieben. Volkswirte hatten einen Anstieg
erwartet. Die Nachricht hatte die Ölpreise umgehend weiter nach oben getrieben. Unterdessen ist auch der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder kräftig gestiegen. Wie das Opec- Sekretariat am Donnerstag
in Wien mitteilte, kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch 98,42 US-Dollar und damit 2,22 Dollar mehr als am Dienstag.
Quelle: Rohstoffe-Go, Autor: (sw)
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Börse: NYMEX in USD / Kursstand: 100,90 $ pro Barrel
Anbei Informationen zur Kontraktspezifikation : Bitte hier klicken.
Rückblick: Öl befindet sich in einer langfristigen Aufwärtsbewegung, ein neues Rekordhoch bei 98,64 $ wurde nach steiler Rallye im November 2007 markiert
Es folgte eine volatile, bullische Seitwärtskorrektur in einem flachen Aufwärtstrendkanal, welche Ende Februar nach oben hin aufgelöst wurde. Die Folge war ein steiler Kursanstieg bis auf ein neues Jahreshoch bei 111,80 $ Mitte März. Dort startete ein heftiger Rücksetzer bis an den EMA50 (blau), wo sich der Future stabilisierte und wieder nach oben drehte.
Das kurzfristige Chartbild ist neutral mit bullischer Tendenz, das mittelfristige bullisch zu werten.
Charttechnischer Ausblick: Der Ölfuture hat mit der Rückkehr über 104,00 $ zunächst weitre Abgaben verhindert und den Rücksetzer der letzten Woche als bullischen Rücksetzer bestätigt.
Damit sollten nun wieder steigende Notierungen bis 111,80 und darüber 120,00 $ folgen, wobei sehr kurzfristig noch Rücksetzer bis 102,60 - 103,95 $ noch problemlos möglich wären.
Nur unter 102,60 $ sollte der Future nicht mehr signifikant zurückfallen, um nochmals Abgaben bis 98,91 und darunter ggf. 94,85 $ zu verhindern.
Kursverlauf vom 13.07.2007 bis 28.03.2008 (log. Kerzenchartdarstellung / 1 Kerze = 1 Tag)
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31.03.2008 (11:02)
Mexiko-Stadt (dpa) - Die Erdölproduktion in Mexiko hat in den vergangenen Jahren nach Angaben des Staatskonzerns Pemex (Petroleos Mexicanos) erheblich abgenommen. Obwohl im Südosten des Golfs von Mexiko neue Felder ausgebeutet würden, werde Mexiko im Jahre 2021 täglich 500 000 Barrel (ein Barrel gleich 159 Liter) weniger fördern als derzeit und pro Jahr 14 Milliarden Dollar (9 Milliarden Euro) weniger einnehmen, warnte das mexikanische Energieministerium am Sonntag in einem Bericht über die Lage von Pemex.
Seit 2005 seien Mexiko bereits Verluste in Höhe von zehn Milliarden Dollar entstanden, weil die Produktion vor allem aus dem größten mexikanischen Vorkommen, Cantarell, rückläufig sei. Es sei dringend nötig, alternative Projekte zu erschließen, um das gegenwärtige Niveau von drei Millionen Barrel täglich zu halten, hieß es. Bei der Mehrheit der Ölfelder sei der Punkt erreicht, an dem der Abschwung der Produktion begonnen habe oder eben erst beginne.
Bei der Vorstellung des Berichts forderte deshalb Energieministerin Georgina Kessel Reformen für den Staatsmonopolisten Pemex. Um das Absinken der Produktion zu verhindern, müssten Pemex die Mittel gegeben werden, die es ihm erlaubten, mit neuen Technologien Öl zu fördern. Pemex war 1938 verstaatlicht worden. Seither tragen seine Einnahmen einen großen Teil zum Staatshaushalt bei.
Die Regierung von Präsident Felipe Calderón will unter anderem mit privater Beteiligung eine Modernisierung des Erdölsektors in Mexiko erreichen. Die Gegner, vor allem der seinerzeit unterlegene Präsidentschaftskandidat der Linken, Andrés Manuel López Obrador, haben inzwischen eine Kampagne gegen die angebliche angestrebte Privatisierung von Pemex entfacht.
www.Verivox.de
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Montag, 31. März 2008, 15:21 Uhr
Frankfurt (Reuters) - Der Ölpreis ist zum Wochenbeginn weiter gesunken.
Händler führten dies auf die Beruhigung der Situation im Südirak zurück, wo es in den vergangenen Tagen zu schweren Kämpfen und zur Zerstörung einer Pipeline gekommen war. Damit habe die Angst vor Lieferschwierigkeiten aus der Region nachgelassen. Das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich am Montag um ein halbes Prozent auf 104,94 Dollar. Die in Europa führende Sorte Nordseeöl der Sorte Brent notierte nahezu unverändert bei 103,65 Dollar.
Nach einer Bombenattacke auf die Ölanlagen bei Basra war am Donnerstag vergangener Woche der Preis für ein Fass Öl auf über 108 Dollar gestiegen. "Die Wiederinbetriebnahme der Ölpipeline im Irak ist der Hauptfaktor für den sinkenden Ölpreis", sagte Rohstoffanalyst Gerard Burg von der National Bank of Australia.
Allerdings sind Marktteilnehmer skeptisch, ob der Preisrückgang von Dauer sein wird. So verweisen die Experten von Goldman Sachs darauf, dass die politischen Instabilitäten in Förderländern wie dem Irak oder Nigeria weit davon entfernt seien gelöst zu werden. In Nigeria streikten zuletzt die Arbeiter der Ölindustrie. Zudem bleibt nach Einschätzung von LBBW-Experte Frank Schallenberger das Angebot spärlich. "Die OPEC macht trotz ungebrochen dynamischer Nachfrage aus Asien unverändert keine Anzeichen, den Ölhahn weiter aufzudrehen."
INVESTOREN STEIGEN BEI GOLD WIEDER EIN
Die Verbilligung des Rohöls drückte im Handelsverlauf zunächst weiter auf den Goldpreis, da Gold traditionell als Sicherung gegen eine vom Öl ausgehende Inflation gilt. Dem wirkte Händlern zufolge allerdings bald entgegen, dass Investoren die zuletzt gesunkenen Preise für das Edelmetall zum Wiedereinstieg nutzten. Zudem profitiert Gold nach Ansicht des Metallstrategen Tom Kendall von Mitsubishi von der andauernden Unsicherheit über die wirtschaftliche Entwicklung in den USA. Die Feinunze Gold kostete mit 934,40 Dollar rund drei Dollar mehr als im späten US-Geschäft am Freitag.
Hingegen gaben die Notierungen für Industriemetalle etwas nach. Kupfer verbilligte sich pro Tonne um zehn Dollar pro Tonne auf 8410 Dollar. Der Preis für eine Tonne Nickel gab um 350 Dollar auf 30.200 Dollar nach. Nach Einschätzung von LBBW-Analyst Sven Streitmayer deuten vielen Zeichen darauf hin, dass die physischen Metallmärkte Asiens derzeit ausreichend versorgt sind.
© Reuters 2008 Alle Rechte vorbehalten.
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31.03.2008 - 14:54
Jahre lang wurde die Hausse des Ölpreises mit Raffinerieengpässen und der Driving Season in den USA begründet. Doch jetzt ändert sich das Bild: Die Unternehmen haben Kapazitäten aufgebaut, die Nachfrage sinkt - und Diesel läuft Benzin den Rang ab.
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Michael Lynch ist genervt: "Die wenigsten Ölanalysten beschäftigen sich mit Raffinerien und Produkten. Das ist für viele ein bisschen zu viel Chemie. Das geht mir manchmal gehörig auf den Wecker." Lynch ist Präsident des Beratungshauses Strategic Energy & Economic Research in Winchester, Massachusetts. Seine Botschaft lautet: Die Ölpreise werden in den kommenden Wochen unter Druck geraten, weil es im größten Verbraucherland USA ein Überangebot an Benzin und anderen Ölprodukten gibt.
In den vergangenen Jahren spielte die Angst vor Raffinerieengpässen in den USA auf dem Ölmarkt eine bedeutende Rolle. Analysten begründeten damit zumindest teilweise die gewaltigen Preisanstiege. Denn der Rohölpreis wirkt sich nicht nur auf den Benzinpreis aus, sondern die Beziehung gilt auch umgekehrt: Raffinerien fragen aus technischen Gründen und wegen ökologischer Auflagen besonders leichtes Rohöl mit geringem Schwefelgehalt nach.
Das hat dazu geführt, dass die an den Energiebörsen gehandelten leichten Sorten West Texas Intermediate (WTI) und Brent, die als Referenzgrößte für Ölgeschäfte verwendet werden, mit heftigen Preisaufschlägen gegenüber schwerem Öl notieren. Ein Barrel (entspricht 159 Litern) WTI kostet momentan über 105 $ je Barrel. Das sind 65 Prozent mehr als im Vorjahr - und sogar 350 Prozent mehr als vor fünf Jahren. Die Differenz zwischen WTI und der schweren Sorte Maya - ein wichtiger Indikator - liegt momentan bei 16,70 $. Das ist deutlich mehr als der Durchschnitt der vergangenen Jahre.
Situation der Raffinerien hat sich entspannt
Die Situation bei den Raffinerien hat sich jetzt laut Experten aber entspannt. Die Auslastung in den USA liegt bei 82,2 Prozent. Das ist so tief wie seit Herbst 2005 nicht wieder, als die Wirbelstürme "Katrina" und "Rita" ganze Produktionsstätten außer Kraft setzten. Die Ursache: Die Benzinnachfrage der Amerikaner ist gering, die Bestände sind so hoch wie seit rund 15 Jahren nicht mehr. "Bald wird auch die Nachfrage nach Heizöl zurückgehen. Das wird den Rohölpreis kräftig unter Druck setzen", ist Ölexperte Lynch überzeugt.
Auch langfristig stimmt das Bild. Die gesetzlich vorgeschriebene Umstellung von MTBE auf Ethanol beim sogenannten Blending haben die Raffinerien abgeschlossen. Außerdem sei weltweit in neue Kapazitäten investiert worden, sagt Martin Tallett Gründer von Energysys, einem Beratungsunternehmen für die Ölindustrie: "Die Industrie hat Projekte mit einem Volumen von 18 Millionen Barrel angekündigt. Selbst wenn man konservative Annahmen zugrunde legt, sieht die Situation zwischen 2010 und 2012 komfortabel aus", sagt Tallett.
Besonders häufig für Preissteigerungen herhalten musste die Driving Season. Das ist die Ferienzeit zwischen Memorial Day und Labor Day, wenn die Amerikaner in ihre Autos steigen und übers Land fahren. Regelmäßig steigt in dieser Periode die Benzinnachfrage - und die Benzin- und auch Rohölpreise weltweit. Für 2008 könnte der Effekt ausbleiben, sagt Kevin Lindemer, der das Energieteam beim Researchhaus Global Insight leitet Die Angebots- und Nachfragesituation hat sich deutlich verbessert. Wegen der Kreditkrise müssen sich die amerikanischen Autofahrer einschränken, außerdem haben die Raffinerien Kapazitäten aufgebaut."
Lindemer nennt darüber hinaus einen weiteren Grund: Die Vereinigten Staaten hätten ihre Produktion von Ethanol und Biokraftstoffen stark ausgeweitet. Dem US-Energieministerium zufolge wurden im Jahr 2005 rund 3,9 Milliarden Gallonen (jeweils 3,78 Liter) Ethanol und 91 Millionen Gallonen Biodiesel produziert. Die Kapazitäten könnten dieses Jahr auf 7,5 Milliarden Gallonen Ethanol und 1,1 Milliarden Gallonen Biodiesel anwachsen, schätzt das Energieministerium. "Dieses wachsende Angebot an Treibstoffalternativen nimmt Druck aus dem Kessel", sagte Lindemer.
Diesel wird für die Preisfindung wichtiger
Langfristig stellt sich die Frage, ob Benzin überhaupt noch ein starkes Gewicht auf dem Ölmarkt zukommen wird. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass Diesel dem traditionellen Treibstoff Benzin den Rang abläuft. In den USA kostet Diesel mit 3,98 $ je Gallone deutlich mehr als Benzin, für das nur 3,26 $ gezahlt werden muss. Das ist ungewöhnlich, da normalerweise Benzin mit einem Aufschlag über Diesel gehandelt wird. "Der Trend zur Diesel wird anhalten. Weltweit gibt es ein hohes Nachfragewachstum, auch bei Flugzeugtreibstoff. Solche Destillate werden für die Preisfindung zukünftig wichtiger sein als Benzin", sagte Tallett.
Autor/Autoren: Tobias Bayer (Frankfurt)
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31. März 2008, 11:48 Uhr
UMWELTPROBLEME
Wissenschaftler warnen vor Biosprit
Von Christoph Seidler
Biosprit in der Kritik: Forscher haben sich ungewöhnlich drastisch gegen eine steigende Biospritproduktion ausgesprochen und warnen vor Umweltproblemen. Die Politik reagiert - aber langsam und nur aus eigennützigen Motiven.
Viel deutlicher kann man es nicht formulieren: "Die Förderung des Einsatzes von Biokraftstoffen ist aus klimaschutzpolitischer Sicht keine Option", schrieb der wissenschaftliche Beirat für Agrarpolitik unlängst in einem umfangreichen Gutachten. Im Vergleich zu anderen klimapolitischen Optionen seien Biodiesel und Bioethanol aus deutscher Produktion kostspielig und nutzlos, diktierten die Forscher den Ministerialen in ungewöhnlicher Klarheit in den Zettelblock. Gemessen auf einen Hektar Anbaufläche werde auf diese Weise einfach zu wenig CO2 eingespart.
Auch aus Großbritannien war ähnliches zu hören. Bob Watson, oberster Wissenschaftsberater des Landwirtschaftsministeriums in London, wetterte gegen "perverse Ergebnisse". Der Anbau von Energiepflanzen wie Mais, Getreide, Raps oder Zuckerrohr zur Treibstoffproduktion drohe den Treibhauseffekt im Zweifelsfall zu verschlimmern. Verbindliche Quoten darüber, wie viel Biosprit dem konventionellen Treibstoff beigemischt werden müsse, seien deswegen rundheraus falsch. Ähnlich äußerte sich auch David King, Watsons Amtsvorgänger, und Großbritanniens Chefwissenschaftler John Beddington.
Immer mehr Forscher machen Front gegen die vermeintlich umweltfreundlichen Kraftstoffe. Einer der profiliertesten Köpfe ist Chemienobelpreisträger Paul Crutzen. Sein Team hatte festgestellt, dass durch zusätzliche Düngung beim Energiepflanzenanbau größere Mengen des Treibhausgases Lachgas (N2O) entstehen. Dadurch falle etwa die Ökobilanz von Raps-Diesel negativ aus: Im Extremfall könnte dessen Treibhauswirkung um 70 Prozent höher liegen als bei konventionellem Treibstoff.
Andere Forscher warnen vor der Abholzung von Waldflächen in Schwellenländern, vor Wassermangel und der Überdüngung von Meeresgebieten infolge des Energiepflanzenanbaus. Dazu kommt die Preisexplosion auf den internationalen Lebensmittelmärkten, die von Marktbeobachtern zu einem guten Teil auch auf die steigende Biospritproduktion zurückgeführt wird. Der Uno-Sonderberichterstatter Jean Ziegler hatte vor zwei Wochen einen fünfjährigen Stopp der Biospritproduktion aus potentiellen Nahrungsmitteln gefordert. In dieser Zeit solle die Menschheit nach alternativen Wegen zur Gewinnung von umweltfreundlichem Treibstoff fahnden.
Doch Mahnungen hört man in den Berliner Ministerien nicht allzu gern - hat sich die Regierung doch in der " Roadmap Biokraftstoffe" ambitionierte Ziele gesetzt. Lange Zeit war die Biospritbranche in Deutschland ein Vorzeigesektor, der gerade im wirtschaftlich oft noch schwachen Osten boomte. Zuletzt hatten die Herstellerfirmen ohnehin mit Problemen zu kämpfen, wegen einer Steuererhöhung auf Biotreibstoffe.
Noch mehr Gegenwind erscheint also politisch wenig opportun: "Die Politik ist stolz darauf, was sie im Bereich der Bioenergie alles angeschoben hat. Da ist man wenig begeistert über Kritik", sagt Folkhard Isermeyer, Chef des wissenschaftlichen Beirats für Agrarpolitik im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Isermeyer ist Chef des Bundesforschungsinstituts für ländliche Räume, Wald und Fischerei in Braunschweig - und hatte bereits vor rund zwei Jahren mit einem Thesenpapier auf die Probleme durch den Biosprit-Boom hingewiesen. "Damals war das noch eine Minderheitenmeinung", sagt er mit hörbarer Genugtuung. Denn inzwischen liegen die Dinge anders.
Gegenwind kommt auch aus der Politik
Außer Wissenschaftlern sprechen sich auch erste Politiker offen gegen eine zu starke Fixierung auf Sprit vom Acker aus, zum Beispiel Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU). Er beklagte in dieser Woche den negativen Einfluss der Biokraftstoffe auf die Lebensmittelpreise: "Dies verschärft das Ernährungsproblem in den ärmsten Ländern." Man müsse deswegen darüber diskutieren, ob eine verbindliche Beimischungsquote für Biosprit tatsächlich aufrechtzuerhalten sei.
Astrid Klug (SPD), parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, kündigte unlängst an, die deutsche Bioenergiestrategie komme "auf den Prüfstand". Für Seehofer-Berater Isermeyer sind das ermutigende Zeichen, dass sich zumindest langfristig etwas ändern könnte: "Die Politik reagiert nicht innerhalb weniger Wochen, damit muss man sich als beratender Wissenschaftler abfinden."
In diesen Zeiten sind Stimmen selten geworden, die sich ausdrücklich für den gescholtenen Biosprit aussprechen. Zu den Unterstützern gehört Ex-Umweltminister Klaus Töpfer, der frühere Chef des Uno-Umweltprogramms. Eine direkte Beziehung zwischen der Biospritproduktion und weltweit steigenden Lebensmittelpreisen herzustellen, sei zu einfach, sagt er im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE: "Wir müssen genauer hinsehen." So hätten zum Beispiel global angleichende Ernährungsgewohnheiten einen wichtigen Anteil an den Preissteigerungen. Die Biospritproduktion solle trotzdem weiter ausgebaut werden, auch gegen Quoten bei der Beimischung habe er nichts einzuwenden: "Es ist wichtig, Dinge zu quantifizieren, um sie überprüfen zu können."
Die Bundesregierung muss in diesen Tagen darüber befinden, ob in Zukunft zehn statt bisher fünf Prozent Biotreibstoff bei der Benzin- und Dieselproduktion beigemischt werden können. "Es würde uns schmerzen, wenn diese Verordnung aufgehalten wird", sagt Karin Retzlaff vom Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE. Ginge es nach ihnen, würden sie lieber reinen Biosprit verkaufen - am besten steuerbegünstigt.
Möglicherweise wird die Regierung sich nun tatsächlich bewegen und die Beimischungsquote vorerst nicht anheben. Die Gründe dafür werden aber nicht hungernde Menschen in Afrika oder abgeholzte Waldgebiete in Südamerika sein, sondern vielmehr urdeutsche Interessen: Hierzulande haben deutlich mehr Autos Probleme mit dem Biosprit als den Ministerialen lieb sein kann. Nach am Freitag vorgestellten Schätzungen würden sich rund drei Millionen Wagen am Treibstoff verschlucken, wenn der Biospritanteil im Benzin wie ursprünglich geplant auf zehn Prozent anstiege.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,543815,00.html
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"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.
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Dossier Treibstoffpreis lässt Airlines zittern
von Michael Gassmann (New York)Die jüngste Preiswelle bei Flugzeugtreibstoff hat in der US-Luftfahrt ein erstes Opfer gefordert. Aloha Airlines, zweitgrößte Fluggesellschaft im US-Bundesstaat Hawaii, stellte nach über 60 Betriebsjahren alle Passagierflüge ein.
"Uns ist einfach die Zeit davongelaufen, einen qualifizierten Käufer oder eine sichere Finanzierung für unser Passagiergeschäft zu finden. Wir hatten keine Wahl", sagte Aloha-Chef David Banmiller. Nur der Frachtservice soll vorerst weiterlaufen.
Der Anstieg der Treibstoffpreise belastet die Fluggesellschaften weltweit. Nach Zahlen des internationalen Branchenverbands IATA kostete Kerosin vorige Woche mit 129,5 $ je Barrel (159 Liter) 69 Prozent mehr als vor zwölf Monaten. Gegenüber dem Jahr 2000 hat sich der Preis mehr als vervierfacht.
Anders als in Europa, wo die Stärke des Euro die Effekte dämpft, trifft der steile Anstieg der Energiepreise die US-Fluggesellschaft mit ungeminderter Härte. Analysten rechnen zusätzlich mit einer sinkenden Nachfrage vor dem Hintergrund der allgemeinen wirtschaftlichen Abschwächung in den USA. Der Fall von Aloha Airlines könnte daher ein schlechtes Vorzeichen für andere Unternehmen sein. "Die Investoren sind besorgt über mögliche Liquiditätsprobleme der US-Airlines angesichts der hartnäckig hohen Energiepreise", sagte Ray Neidl, Analyst bei der Investmentbank Calyon Securities in New York. Aloha litt, zusätzlich zu den hohen Energiekosten, unter einem Preiskampf, den der neue Rivale Go auf den Strecken nach Hawaii angezettelt hatte. Im vergangenen Jahr war der Verlust von Aloha um 35 Mio. $ auf 81 Mio. $ hochgeschnellt. "Unfairer Wettbewerb hat es geschafft, uns aus dem Geschäft zu drängen", beschwerte sich Banmiller. Go schrieb in den ersten 16 Monaten am Markt ebenfalls Verluste, konnte diese aber auf 20 Mio. $ begrenzen.
Aloha, Tochter der privaten Beteiligungsfirma Yucaipa Cos. in Los Angeles, hatte am 20. März einen Konkursantrag gestellt, wollte aber den Betrieb mit seinen 26 Boeing-Jets zunächst aufrechterhalten. Nun müssen die noch 1900 Beschäftigten sich jedoch nach neuen Jobs umschauen. Weitere 1600 Beschäftigte hatte Banmiller in den vergangenen Wochen bereits entlassen. Wettbewerber wie Hawaiian Airlines erklärten sich bereit, gestrandeten Aloha-Passagieren für einige Tage freie Plätze in ihren Flugzeugen zur Verfügung zu stellen.
Die meisten großen Fluggesellschaften haben derzeit noch ausreichend Bargeld und flüssige Finanzmittel in Reserve, glaubt Neidl. "Wenn die hohen Treibstoffpreise und die trübe Wirtschaftslage allerdings bis 2009 anhalten, könnten die Cashreserven Anlass zur Sorge geben", so der Experte. Jeder Dollar, um den sich der Treibstoff verteuere, treibe die Kosten der elf größten US-Fluggesellschaften um insgesamt 200 Mio. $ nach oben. Treibstoff ist der größte Einzelposten auf der Kostenrechnung der Airlines. Das US-Verkehrsministerium bezifferte den Anteil an den Gesamtkosten auf 27 Prozent. Im Jahr 2005 waren es erst 19,8 Prozent.
Die Fluggesellschaften versuchen daher mit allen Mitteln, den Verbrauch zu drücken. So ersetzte US Airways kürzlich alle Getränkegläser durch Plastikbecher. Andere bauten leichtere Sitze ein. Die Airlines Northwest, Delta, United und US Airways verlangen seit Kurzem 25 $ von Passagieren, die ein zweites Gepäckstück mitnehmen wollen.
Der Druck ist so groß, dass Delta und Northwest inzwischen über eine Fusion auch gegen den Willen ihrer Piloten nachdenken. Die Flugzeugführer der beiden Konzerne hatten Verhandlungen ergebnislos abgebrochen. Die Nummer drei und die Nummer fünf der Branche sprechen seit Monaten über einen Zusammenschluss, schreckten vor dem Schritt aber bislang zurück, weil sich frühere Airline-Fusionen ohne die Zustimmung der mächtigen Pilotengewerkschaften als problematisch erwiesen hatten.
Aus der FTD vom 01.04.2008
© 2008 Financial Times Deutschland, © Illustration: AFP, FTD.de
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"What's Up--Or Down With These Oil Prices?
Posted By:Sharon Epperson
This morning traders on the NYMEX floor were buzzing about the oil plunge under $100 a barrel, perhaps marking the bursting of the commodities bubble.
After all, the U.S. dollar index popped over 1 percent, as the dollar rallies sharply against the Euro and other currencies, and the resulting metals meltdown sent gold fell under $900, bottoming this session under $872.
That's the lowest price for the precious metal since the end of January. Platinum slid another 6 percent today, silver and palladium are down over 2 percent.
Our colleague Bob Pisani has been talking about investors moving money from commodities to stocks as a major factor contributing to the two-day slide. But from my perspective, it's a different story in the energy markets today than the rest of the commodities complex.
Oil bulls have shown tremendous resolve. "It's pretty impressive," says Joe Terrranova, director of trading for MBF Clearing Corp. "Everyone right now would think oil would be at $98 or $99," but with 30 minutes left in the trading session oil is firmly back over $101.
Gold has seen a more than 10 percent correction, since the March 19 record close of $1003. Oil, too, is more than 10 percent off its all-time high of nearly $112. But oil prices have bounced back from the $98-101 range several times in the past 3 weeks. NYMEX crude futures haven't settled below $100 since the beginning of March.
Even after hitting an intraday low of $98.65 on March 20, prices still closed above $101 a barrel on that day. In fact, prices have closed above $100 for the past 18 consecutive sessions.
Demand concerns that seemed to weigh on the market this morning haven't abated, but Terranova says they've largely been priced into the market. Pump prices keep rising--at a record near $3.29/gallon today for regular unleaded gasoline, according to AAA. Many drivers may be opting for partial fills rather than topping off the tank.
The latest MasterCard SpendingPulse survey shows retail gasoline demand slid 1.7 percent year-over-year, continuing a trend of declines over the past 9 out of 10 weeks. But that hasn't hurt RBOB gasoline futures today--they've also turned positive on the session. Trader Anthony Grisanti says the May gasoline crack could close over $10. Remember it was at a record low just about two weeks ago.
Gasoline is actually helping to support oil prices today. Though the consensus for tomorrow's oil inventory report is that crude stocks rose over 2.8 million barrels, gasoline supplies are expected to have fallen 2.7 million barrels, according to analysts surveyed by Platts.
If that draw is greater than expectations, Stephen Schork of the Schork Report says the market may read that as supportive for prices. Remember, yesterday Stephen said the oil bears might look like April fools today...and oil prices are still over $101 in this volatile session...at least for now.
© 2008 CNBC, Inc. All Rights Reserved"
Oh, Gott! Die Amis fangen an zu denken (für alle Zweifler, auch Amis haben ein Hirn zum Denken, sie benutzen es nur zu selten): Der Benzinverbrauch ist rückläufig.
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"Mittwoch, 2. April 2008
Hilmar Rempel bei n-tv.de
"Eine Lücke wird sich auftun"
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe erwartet Peak Oil zwar erst im Jahr 2020, plädiert aber dennoch dafür, Alternativen zum Erdöl schon jetzt zu entwickeln. In der Debatte um das Fördermaximum nimmt die Behörde eine Mittelposition ein, die man ein wenig verkürzt so zusammenfassen könnte: Ja, Peak Oil kommt. Aber es wird schon nicht so schlimm werden.
n-tv.de: Welche Rolle nimmt die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in der Debatte um Peak Oil ein? Sie sehen sich vermutlich in einer Mittelposition zwischen dem Mineralölwirtschaftsverband und der Peak-Oil-Community.
Hilmar Rempel: Ja, so in etwa. Wobei wir auch klar sagen: Peak Oil kommt. Wir vertreten aber nicht den Standpunkt, dass das Fördermaximum schon erreicht ist, sondern wir schätzen, dass dieser Punkt um 2020 erreicht sein könnte.
Was für ein Szenario erwarten Sie nach dem Erreichen des Peak Oil?
Die Förderung von Öl geht zurück. Das bedeutet natürlich nicht, dass dann mit einem Mal Schluss ist, sondern die Förderung geht sukzessive zurück. Wie der Rückgang erfolgt, hängt von vielen Faktoren ab: ob es mit neuen Technologien gelingt, aus den bekannten Feldern mehr herauszuholen, ob Ölsande, Schwerstöle und vielleicht auch Ölschiefer eine größere Rolle spielen können und inwieweit andere Treibstoffe aus Kohle, Biomasse und vielleicht auch Erdgas einen Teil des Rückgangs beim Erdöl ausgleichen können.
Wie optimistisch sind Sie, dass es gelingt, den Förderrückgang einigermaßen glimpflich hinzubekommen?
Wir glauben nicht, dass das vollständig gelingt. Eine Lücke wird sich sicherlich auftun, die anderweitig geschlossen werden muss - entweder durch andere Energieträger oder dadurch, dass wir weniger verbrauchen.
Sie sind nicht zuständig für Risikofolgenabschätzung, trotzdem die Frage: Welche Folgen hat Peak Oil für die Gesellschaft, für die Volkswirtschaften? Steigt die Arbeitslosigkeit, kommt der Hunger zurück nach Europa?
Für unsere Region glaube ich nicht daran. Für die Entwicklungsländer kann Peak Oil aber sehr problematisch werden. Der Förderrückgang wird das Öl noch teurer machen. Wir werden uns das wahrscheinlich noch leisten können, aber die ärmeren Länder werden gravierende Probleme bekommen.
Wir werden uns das teure Öl wahrscheinlich noch leisten können, meint Hilmar Rempel, ...
Die Bundesanstalt betont, angesichts der langen Zeiträume, die für eine Umstellung auf dem Energiesektor erforderlich sind", sei es "bereits heute notwendig, nach Alternativen für Erdöl zu suchen".
Im Energiebereich braucht man grundsätzlich einen langen Vorlauf, das geht nicht von heute auf morgen. Wobei natürlich die Frage ist, ob man sich tatsächlich langfristig auf Peak Oil einstellt oder ob man es erst einmal zur Zuspitzung der Situation kommen lässt. Die Umstellungsprozesse würde das beschleunigen. Dann wäre man gezwungen, auf einen Schlag Ersatz für das Öl zu suchen.
Auf Ihrer Website heißt es, die Bundesanstalt sei Berater für Ministerien und EU sowie Partner für Wirtschaft und Wissenschaft. Haben Sie den Eindruck, dass Regierung, EU und Wirtschaft auf Ihren Rat hören, dass es "bereits heute" notwendig ist, nach Alternativen für Erdöl zu suchen?
Ja. Diese Erkenntnis setzt sich zunehmend durch. Das zeigen auch die Energiegipfel im Kanzleramt. Ich komme gerade aus Berlin, wir haben im Wirtschaftsministerium unsere jüngste Studie zum Thema vorgestellt. Zumindest ist kein großer Widerspruch gegen unsere Einschätzung erhoben worden.
Aber ist auch die Bereitschaft da, über Konsequenzen nachzudenken?
Ja, wir sehen hier die Maßnahmen der Bundesregierung in Richtung Energieeinsparung und Ausbau erneuerbarerer Energien als bedeutend in dieser Richtung.
Teile der Peak-Oil-Community argumentieren, ein Indiz für die Richtigkeit ihrer These sei die Tatsache, dass die Ölkonzerne nicht mehr in die Suche nach neuen Ölfeldern, in Raffinerien, Pipelines und Tanker investieren. Stimmt das?
Das stimmt nicht ganz. Die internationalen Ölgesellschaften haben natürlich ein Problem: In die Regionen, in denen das meiste Öl liegt, kommen sie nicht rein, also in den Nahen Osten und andere OPEC-Länder. Dort wird die Ölförderung größtenteils von staatlichen Ölgesellschaften beherrscht. Natürlich investieren auch die großen Ölgesellschaften noch in Exploration, aber das wird zunehmend schwieriger. Felder für Entwicklung sind Regionen wie die Tiefsee, möglicherweise in Zukunft auch die Polarregionen oder Gegenden, wo nur kleinere Ölfelder liegen, die schwieriger und nur mit hohen Kosten zu erschließen sind..
Was ist mit der Infrastruktur?
Bei Raffinerien, Pipelines und Tankern ist es sicher sehr unterschiedlich, da sollte man nicht alle über einen Kamm scheren. In den USA haben sich die Ölgesellschaften bei Investitionen in ihre Raffinerien in letzter Zeit sehr zurückgehalten. Aber auch in Europa schätzt man natürlich ab, was brauchen wir an Raffinerie-Kapazitäten, reicht das, was wir haben, aus? Es handelt sich immerhin um Investitionen in Milliardenhöhe - man stellt nicht einfach eine Raffinerie auf die grüne Wiese, die dann nicht ausgelastet ist.
Würden Sie denn das Argument gelten lassen, die ausbleibenden Investitionen seien ein Indiz dafür, dass die Ölindustrie auch an Peak Oil glaubt, es nur noch nicht offen sagt?
Als Hauptargument würde ich das nicht gelten lassen.
Mit Hilmar Rempel sprach Hubertus Volmer."
Von wegen 2020! In spätestens 5 Jahren ist Schluß mit lustig!
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"Wolfgang Blendinger bei n-tv.de
"Ein Tropfen auf den heißen Stein"
Früher oder später werden die Erdölgesellschaften schon eingestehen, dass Peak Oil Realität ist, sagt Wolfgang Blendinger, Deutschlands einziger Professor für Erdölgeologie. Die Prognosen der Konzerne seien nur Augenwischerei. "Wir sind zu 98 Prozent abhängig von importiertem Öl. Mit ein bisschen Phantasie kann sich jeder die Folgen von Peak Oil selbst ausmalen." Ohne eine Abkehr vom "Wachstumsdogma" werde diese Krise nicht zu bewältigen sein.
n-tv.de: Wie wird Peak Oil berechnet? Und warum kann vom Förderverlauf einer Quelle auf die Weltförderung zurückgeschlossen werden?
Wolfgang Blendinger: Wenn Sie ungefähr wissen, wie viel Öl Sie gefunden haben, können Sie mit der vergangenen Förderkurve relativ verlässlich das Datum für den Peak berechnen - egal ob aus einem Ölfeld, einer Region oder auf der ganzen Welt. Das ist ein ganz einfaches Integral. Stellen Sie sich eine Menge Öl grafisch dargestellt in einem x-y-Diagramm vor. Wenn Sie auf der x-Achse die Zeit auftragen und auf der y-Achse die Fördermenge, dann haben Sie mehrere Möglichkeiten, den Verlauf der Förderung zu beeinflussen. Sie können möglichst schnell möglichst viel Öl fördern. Dann bekommen Sie einen hohen Peak; einen schnellen Anstieg und einen schnellen Abfall. Oder Sie strecken die Förderung. Die Ölmenge bleibt in jedem Fall dieselbe. Wenn man die Förderkurven sämtlicher Felder der Welt übereinander legt, kommt am Schluss nichts anderes raus als eine langsam abfallende Gesamtförderung. Wie viel Öl in der Vergangenheit gefunden wurde, weiß man ziemlich genau aus diversen Statistiken.
Warum fällt die Förderung einer Ölquelle nach dem Peak ab?
Das Gestein, in dem das Öl enthalten ist, kann man sich von der Struktur her vorstellen wie einen Schwamm. Das sind lauter kleine Hohlräume, die mit Öl und einer gewissen Menge Wasser gefüllt sind. Bei der Ölförderung muss das entnommene Öl durch eine andere Phase ersetzt werden, in der Regel durch Wasser. Durch die veränderten Sättigungen in den Gesteinsporen ändern sich auch die relativen Durchlässigkeiten. Je geringer die Ölsättigung, umso geringer die relative Durchlässigkeit für Öl. Das ist der absteigende Ast der Peak-Oil-Kurve.
Prof. Dr. Wolfgang Blendinger vom Institut für Geologie und Paläontologie der TU Clausthal ist Leiter der dortigen Abteilung für Erdölgeologie und Vorsitzender von ASPO Deutschland, der Association for the Study of Peak Oil and Gas.
Warum kommen die Peak-Oil-Vertreter zu so unterschiedlichen Ergebnissen? Die Energy Watch Group etwa sagt, der Peak war 2006, die ASPO erwartet ihn für 2010.
Das sind unterschiedliche Peaks für unterschiedliche Ölsorten. Öl ist nicht gleich Öl. Die Sorten unterscheiden sich hauptsächlich hinsichtlich ihrer Viskosität. Da ist zunächst das dünnflüssige Öl mit wenig Viskose. Das ist leicht förderbar, weil die Ölvorkommen meist an Land liegen. Bei diesem Öl hatten wir den Peak sehr wahrscheinlich 2005. Dieser Peak ist nicht ganz zu vernachlässigen, weil diese Art von Öl etwa 85 Prozent der weltweiten Förderung ausmacht. Die ASPO prognostiziert den Gesamt-Peak für sämtliche geförderte Ölsorten für 2010. Wenn Sie die Mineralölwirtschaft fragen, werden die Ihnen natürlich etwas anderes sagen. Die beziehen auch die so genannten nicht konventionellen Ölsorten mit ein in ihre Prognose, ?
... Ölsande, Ölschiefer, Öl aus Tiefseebohrungen ...
... und machen daraus eine große Option auf die technischen Fortschritte und überhaupt auf die Zukunft. Das macht die ASPO nicht. Diese angeblichen technischen Fortschritte sind alle längst bekannt. Es gibt keine "break throughs", das ist nur Augenwischerei.
Sie haben selbst lange in der Mineralölwirtschaft gearbeitet.
Ich war 14 Jahre bei der Shell, ich habe hauptsächlich in der Feldesentwicklung gearbeitet, war viel in der Forschung, aber auch draußen, in Oman fünf und in Venezuela zwei Jahre, dort habe ich ein Feld mitentwickelt. Dann habe ich bei der Veba in den Niederlanden noch ein Feld in der Nordsee mitentwickelt. Später habe ich Forschungsprojekte über Feldentwicklung durchgeführt. Die Technologien, die da eingesetzt werden, sind uralt. Es gibt keine Option auf die Zukunft. Wollen Sie etwas zu Teersanden hören?
Ja, natürlich.
Die werden bergmännisch abgebaut, sind also mit konventionellen Ölvorkommen, die weit unter Tage liegen, überhaupt nicht vergleichbar. Teersande müssen erst in verwendbares Rohöl überführt werden. Das ist ein aufwändiger Prozess, der viel Wasser und Energie kostet. Die Energieeffizienz von Teersanden liegt etwa bei 50 Prozent: Man investiert einen Liter Öl, um zwei Liter rauszukriegen. Im Vergleich zu den konventionellen Ölvorkommen ist das eine desaströse Bilanz.
Aber dennoch werden Ölsande abgebaut. Das scheint sich doch zu lohnen.
Das wird vollkommen überdreht dargestellt. Bezogen auf die Weltförderung machen Öle aus Teersanden derzeit zwei bis drei Prozent aus. Die Pläne der Industrie sind sehr ambitioniert, die wollen das in den nächsten Jahren hochfahren auf fünf bis sechs Prozent. Aber selbst dann wären Teersande eine vernachlässigbare Größe. Es wäre unsinnig, da große Hoffnungen draufzusetzen.
Wie ist es mit den Tiefseebohrungen?
Da gibt es sicher leichtes Öl, aber da kommen Sie schwer ran. Diese Felder liegen in mehreren tausend Metern Wassertiefe und sind im Vergleich zu den großen konventionellen Feldern meist relativ klein. Als kürzlich vor Brasilien ein Tiefseefeld gefunden wurde, ging ein Jubel durch die Medien, nach dem Motto: Wir sind gerettet, endlich wieder billiges Öl! Das können Sie vergessen. Wenn die Felder, die heute gefunden werden, überhaupt jemals die Produktion aufnehmen, dann vergehen bis dahin mindestens fünf bis zehn Jahre. In der Zwischenzeit sind so viele konventionelle Vorkommen eingebrochen, dass uns das überhaupt nichts nützt.
Warum streiten Unternehmen wie Shell hartnäckig ab, dass es Peak Oil gibt?
Ich habe neulich bei einem großen Autohersteller einen Vortrag gehalten. Da war auch ein Vertreter von Shell. Explizit geleugnet hat er den Peak nicht; er sprach von einem "Plateau". Ich fand das ganz witzig: Vor ein paar haben die gesagt, wir haben überhaupt kein Problem, jetzt befinden wir uns auf einem "Plateau". Früher oder später werden sie schon noch von Peak Oil reden. Die Autofirmen scheinen übrigens zu wissen, in welch missliche Lage Peak Oil sie versetzt.
Wie ist es mit den Regierungen?
Das wundert mich schon eher. Je weniger Öl ein Land hat, umso lauter beteuert seine Regierung, dass es keine Schwierigkeiten gebe. Für die Bundesregierung gilt das auch. Das sind ganz hartgesottene Brüder.
In den "Blättern für deutsche und internationale Politik" erschien im vergangenen Jahr ein Aufsatz*, in dem unterstellt wird, die Amerikaner hätten gemerkt, dass es zu spät ist, sich zivil auf Peak Oil vorzubereiten. Daher investiere man nun in Rüstung und Kriege. Ist Ihnen so eine Argumentation zu polemisch?
Wann und ob die amerikanische Regierung gemerkt hat, dass der Peak kommt, kann ich nicht beurteilen. Auffällig ist aber, dass diese Kriege Ressourcenkriege sind. Wahrscheinlich haben die Amerikaner sich überlegt, so lange im Irak zu bleiben, bis das Öl gefördert ist. Nützen wird ihnen das nichts, der Peak kommt trotzdem. Im Sudan sind es die Chinesen, die sich dort einkaufen. Die einzigen, die sich ins Fäustchen lachen, sind die Russen.
Weil sie selbst genug Öl haben.
Die Russen sind die einzige Weltmacht, die noch exportiert, sie sind nach Saudi-Arabien der zweitgrößte Ölexporteur. China hat auch eine Menge Öl, ist aber vor zehn Jahren vom Netto-Exporteur zum Netto-Importeur geworden. Die USA importieren gegenwärtig rund 60 Prozent ihres Ölbedarfs aus anderen Ländern.
Wann werden wir merken, dass das Öl knapp wird?
So richtig werden die Folgen bei uns spürbar, wenn Benzin und Heizöl rationiert werden.
Wann wird das sein?
Das kann ich nicht vorhersagen. Eigentlich hätte man es längst machen müssen. Spätestens wenn es zu Schlangen an den Tankstellen kommt, wird man Benzin kontingentieren müssen, damit die Leute sich nicht gegenseitig umbringen. Wir sind zu 98 Prozent abhängig von importiertem Öl. Mit ein bisschen Phantasie kann sich jeder die Folgen von Peak Oil selbst ausmalen.
Die "Zeit" hat Sie im April 2006 mit den Worten zitiert: "In dieser Legislaturperiode wird es ernst." Die Legislaturperiode dauert nur noch rund anderthalb Jahre.
Warten Sie's ab. Wir stecken doch schon mitten in den Schwierigkeiten. Auch der Finanzkollaps hat mit dem Öl zu tun. Da kommt einiges auf uns zu.
Verfolgen Sie die Entwicklung der Ölpreise?
Natürlich. Vor fünf Jahren waren die aktuellen Preise noch undenkbar. Aber an den Tankstellen kriegen Sie noch immer jede Menge Benzin für 1,40 Euro pro Liter.
Wenn der Ölpreis steigt, wird das selten mit Peak Oil begründet, sondern mit ...
Die Gründe sind immer die gleichen: Das sind die Spekulanten, die gierigen Ölscheichs, ...
... Unruhen in Nigeria ...
... die "Unruhen"! Das Hintergrundrauschen der "Unruhen" gibt es permanent. Nur der Begriff "Ressourcenerschöpfung" taucht nirgends auf, das ist geradezu ein Unwort. Aber wenn der Ölpreis über sechs Jahre kontinuierlich steigt, dann ist das nicht die Folge von Spekulationen oder Unruhen. Das sind Erschöpfungsprobleme!
Was würden Sie empfehlen? Ausweichen auf erneuerbare Energien, Atomenergie?
Tempolimits sind tabu: Deutschland fährt mit Vollgas in den Peak-Oil-Crash.
Das sind alles keine Lösungen. Beim Uran sieht es ähnlich aus wie bei fast allen Rohstoffen. Und die erneuerbaren Energien werden uns beim Verkehr nicht helfen. Auf dem Antriebssektor gibt es keine Alternative! Seit Jahrzehnten wird von Brennstoffzellen, Elektroautos, Ein-Liter-Autos und dergleichen geschwätzt, aber nichts ist passiert.
Ist es nicht so, dass die Automobilindustrie diese Alternativen eher verhindert als gefördert hat?
Ob das Absicht der Autoindustrie ist oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Aber all diese Alternativen bedeuten "sparen" und mit 50 bis 60 statt 200 km/h unterwegs zu sein - also eine angebliche "Reduktion des Lebensstandards" oder ein "Angriff auf die Freiheit", was schlichtweg nicht vereinbar ist mit der Wachstumsgesellschaft, in der sich doch jeder den Traum vom eigenen SUV erfüllen soll.
Was müsste passieren?
Viel, besonders eine drastische Reduktion des Verbrauchs im Verkehrssektor. Aber bei uns werden ja selbst die einfachsten Maßnahmen nicht umgesetzt. Das Tempolimit beispielsweise ist völlig tabu. Bevor sich etwas ändert, müssten erst einmal Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einsehen, dass hier etwas schief läuft, das mit den üblichen Instrumentarien "des Marktes" nicht verhindert werden kann. Davon sind wir weit entfernt. Die Leute fahren 200 Meter bis zum Bäcker mit dem Auto, auf den Autobahnen wird gerast wie eh und je. Es gibt keinerlei Bewusstsein für die Schwierigkeiten, in denen wir stecken. Dieses Interview ist auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Das klingt ziemlich pessimistisch.
Das ist kein Pessimismus. Die Leute haben Jahrtausende ohne Benzin, Öl und Kerosin gelebt. Der Natur ist es vollkommen egal, ob die Leute an Peak Oil glauben oder nicht.
Sie meinen, irgendwie wird's schon weitergehen.
Der Mensch wird es nicht schaffen, die Welt zu vernichten. Die Menschheit entzieht sich aber die Lebensgrundlage, und die Menschen werden sich in der Zahl gewaltig dezimieren müssen. Wenn es gelingt, das Wachstumsdogma zu überwinden, sieht die Zukunft gar nicht so schlecht aus.
Mit Wolfgang Blendinger sprach Hubertus Volmer.
*) Hauke Ritz und Otto Wiesmann, "Peak Oil: Der globale Krieg ums Öl", in: Blätter für deutsche und internationale Politik 07/2007 (siehe Link oben).
Optionen
1
1. peak oil urbommel 05.09.05 17:47
Sehen wir vor der nächsten Ölkrise noch mal eine große Hausse mit 8.000 Punkten im DAX?
Oder sind wir schon mitten in der 3. Ölkrise?
Immer wenn Maximalfördermengen erreicht wurden, gab es eine Ölkrise, siehe:
1973/74
1979/80
einhergehend mit Einbrüchen an den Aktienmärkten!
Haben wir den peak oil erreicht oder stehen wir kurz davor?
Wird es nach der 3. Ölkrise eine 4. Ölkrise geben, oder war es das?
Wird aus der letzten Ölkrise eine Weltwirtschaftskrise von ungeglaubten Ausmaßen?
Fragen über Fragen und keine Antworten!
Was doch zwei Jahre ausmachen?
gruß urbommel
Optionen
2
"Peak Oil
Wir haben ein Problem
von Hubertus Volmer
"Ein Ende der verfügbaren Ölvorräte ist in absehbarer Zeit nicht in Sicht", schreibt der Mineralölwirtschaftsverband in seiner "Prognose 2025". Das klingt beruhigend. Nicht auszudenken, wenn wir eines Tages ohne Öl dastünden. Oder ohne billiges Öl.
Ungefähr die Hälfte des weltweit förderbaren Öls haben wir bereits verfeuert. Das sagt die Peak-Oil-Theorie. Rund 160 Jahre hat die Menschheit dafür gebraucht. Stimmt die Theorie, dann reicht das Öl gewiss keine weiteren 160 Jahre. Denn die Nachfrage ist seit dem Beginn des Ölzeitalters gewaltig gestiegen.
Es gibt ein weiteres Problem: Wenn der Peak - der Gipfel - erreicht ist, fällt die Förderkurve ab. Das gilt für ein Ölfeld genauso wie für die Erdölförderung einer Region, eines Landes oder der ganzen Welt. Die Produktion sinkt bei steigender Nachfrage.
Die Peak-Oil-Theorie stellt alles infrage. Öl ist die Grundlage unserer Art zu wirtschaften, uns zu bewegen, zu leben. Es ist der mit Abstand wichtigste Energieträger. Der Verkehr weltweit basiert zu rund 96 Prozent auf Öl. Eine Welt ohne Erdöl ist für die meisten Menschen nicht vorstellbar. Alle blicken wie gebannt auf die Ölpreise. Kaum jemand glaubt, dass das Öl immer knapper wird.
Vielleicht liegt es an der Theorie. Peak Oil gehört zu jenen Themen, bei denen der Laie auf Experten angewiesen ist. Experten gibt es viele. Vergleichen wir ihre Standpunkte. Zunächst Rainer Winzenried, Pressesprecher von Shell International. Er sagt: "Was Öl und Gas betrifft, so ist der limitierende Faktor weniger die Verfügbarkeit der Rohstoffe. Den Unternehmen sind Grenzen gesetzt beispielsweise durch die begrenzte Verfügbarkeit an qualifiziertem Personal, Bohranlagen und Dienstleistungen sowie durch Kapazitätsengpässe im Anlagenbau."
"Wenn der Druck steigt"
Winzenried wirft der Peak-Oil-Theorie vor, sie blende "unkonventionelle Ressourcen" aus. Gemeint sind Ölsande, Ölschiefer und Tiefseevorkommen, die drei Hauptargumente der Mineralölwirtschaft gegen Peak Oil. "Wenn der Druck steigt, werden Technologien entwickelt, diese Vorkommen zu erschließen", sagt Winzenried. So sei es auch beim Nordseeöl gewesen.
Wolfgang Blendinger ist sicher, dass Shell es eigentlich besser weiß. Früher hat er selbst für Shell gearbeitet. Heute hat er Deutschlands einzigen Lehrstuhl für Erdölgeologie inne und ist Vorsitzender der deutschen ASPO-Sektion. Die ASPO, die Association for the Study of Peak Oil and Gas, hat Peak Oil für 2010 errechnet. Die unkonventionellen Ölsorten wurden dabei ausdrücklich nicht berücksichtigt, betont Blendinger. Denn das Versprechen neuer Technologien sei nur Augenwischerei. "Diese angeblichen technischen Fortschritte sind alle längst bekannt." Seine Botschaft: "Es gibt keine Option auf die Zukunft."
Ölsande werden im Tagebau abgebaut. Die Umwandlung in Öl ist teuer und energieaufwändig."Eine desaströse Bilanz"
Aber die Ölsande, das Tiefseeöl? "Die Energieeffizienz von Teersanden liegt etwa bei 50 Prozent: Man investiert einen Liter Öl, um zwei Liter rauszukriegen", eine "desaströse Bilanz". Kaum besser sehe es bei den Tiefseebohrungen aus: "Diese Felder liegen in mehreren tausend Metern Wassertiefe und sind im Vergleich zu den großen konventionellen Feldern meist relativ klein." Wenn dort überhaupt je die Förderung aufgenommen werde, "dann vergehen bis dahin mindestens fünf bis zehn Jahre. In der Zwischenzeit sind so viele konventionelle Vorkommen eingebrochen, dass uns das überhaupt nichts nützt."
Auch Hans-Josef Fell glaubt nicht an die Versprechen der Erdölindustrie. Fell sitzt für die Grünen im Bundestag, er ist der energiepolitische Sprecher seiner Fraktion, Peak Oil ist sein Thema. Er kennt die Einwände. "Beispielsweise das Argument, wenn der Ölpreis steigt, werde intensiver nach Erdöl gesucht und irgendwo auch genügend neues Erdöl gefunden. Nur: Der Ölpreis ist gestiegen, und dennoch hat man in den letzten Jahren immer weniger Erdöl gefunden. Seit über 30 Jahren gehen die Funde zurück - wir leben heute von den großen Funden, die in den dreißiger und vierziger Jahren gemacht wurden."
Peak Oil als Verschwörung?
Für manchen liegt es nahe, Peak Oil für eine Verschwörungstheorie von Öko-Ideologen zu halten. Wer das möchte, könnte auf Fell verweisen. "Die einzigen wirklichen Lösungen sind intensive Investitionen in erneuerbare Energien und Energieeinsparungen. Anders wird man den Umbau nicht mehr in einer angemessenen Zeit hinbekommen." Den Klimawandel denkt Fell bei Peak Oil immer mit, Energiesicherheit und Klimaschutz sind für ihn zwei Seiten einer Medaille. "Mit erneuerbaren Energien gibt es keine Verknappung. Wenn wir die Techniken schnell entwickeln und ökonomisch ausbauen, bekommen wir den Klimaschutz gratis dazu." Es wäre jedoch zu einfach, beim Klimaschutz auf Peak Oil zu hoffen, sagt er. "Denn noch können wir bei der Kohle die Förderung etwas steigern, schätzungsweise noch bis 2015. Für das Klima wäre das verheerend."
2007 stieg der Nettogewinn von Shell um 23 Prozent auf 31,3 Milliarden Dollar.Alles Ideologie? Wir fragen Hilmar Rempel, den stellvertretenden Leiter des Referats Energierohstoffe bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe. Die BGR ist eine nachgeordnete Behörde des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, mithin höchst unverdächtig, ein Hort von Ideologen zu sein. Rempels dritter Satz im Interview: "Peak Oil kommt." Die Bundesanstalt erwartet das Fördermaximum für 2020.
Gewinne durch Verknappung
Die Peak-Oil-Theorie ist bereits mehrere Jahrzehnte alt. Ihren ersten Test bestand sie 1970, als die USA als erstes Öl-Land weltweit ihren Peak erreichten. Marion King Hubbert, ein Geologe aus der Forschungsabteilung der Shell, hatte dies 1956 vorausberechnet. Die Wege von Hubbert und Shell trennten sich später - bis heute hat das Unternehmen sich mit Peak Oil nicht anfreunden können.
Kein Wunder, die Geschäfte mit dem Öl laufen gut. Der Shell-Sprecher sagt zwar, "am Ende des Tages bleibt bei den Energiefirmen gar nicht so viel hängen". Doch Mitleid wird man nicht haben müssen. 2007 stieg der Nettogewinn von Shell um 23 Prozent auf 31,3 Milliarden Dollar. "In der Verknappungsphase macht man die großen Gewinne", kommentiert Hans-Josef Fell lakonisch. "Später, wenn das Geschäft mit dem Öl nicht mehr möglich ist, kann man mit diesen Gewinnen ja in andere Unternehmenstätigkeiten einsteigen."
Historisches Versäumnis: Peak Oil war für die deutsche EU-Präsidentschaft kein Thema.Der Gipfel der Ignoranz
Was gut sein mag für Shell und Co., wird für den Rest der Welt zum Problem. Energiesicherheit ist für die Politik weltweit zwar ein großes Thema. Fast immer ist jedoch die Sicherung des Zugangs zu den Ressourcen gemeint, nicht die Vorbereitung auf die Verknappung. Bei Wolfgang Blendinger klingt ein ordentliches Maß an Fassungslosigkeit durch, wenn er sagt: "Je weniger Öl ein Land hat, umso lauter beteuert seine Regierung, dass es keine Schwierigkeiten gebe." Das gelte auch für die Bundesregierung: "Das sind ganz hartgesottene Brüder."
Hans-Josef Fell bestätigt diese Einschätzung. "Ich habe mit vielen Regierungen über das Problem gesprochen, auch mit der deutschen. Es gibt dort überhaupt kein offenes Ohr." Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe muss sich solche Äußerungen möglicherweise verkneifen. "Ich komme gerade aus Berlin", erzählt Hilmar Rempel, "wir haben im Wirtschaftsministerium unsere jüngste Studie zum Thema vorgestellt. Zumindest ist kein großer Widerspruch gegen unsere Einschätzung erhoben worden." Euphorisch klingt das nicht.
Was sind die Folgen? Hans-Josef Fell schätzt, man bräuchte "vielleicht zehn Jahre", um sich auf Peak Oil vorzubereiten. So optimistisch war Robert Hirsch nicht. Für das Energieministerium der USA schrieb Hirsch 2005 einen Bericht über die Folgen von Peak Oil. Darin entwarf er drei Szenarien: Die Verringerung der Abhängigkeit vom Öl beginnt zum Zeitpunkt des Peak, zehn Jahre vorher oder zwanzig Jahre vorher. Im ersten Fall hätte die Welt mehr als zwei Jahrzehnte "mit einem erheblichen Mangel an flüssigen Brennstoffen" zu kämpfen. Ein halbwegs sanfter Übergang wäre nur im dritten Fall möglich.
Mit anderen Worten: Wir haben ein Problem.
Fell befürchtet "drastischen Wohlstandsverlust". Ein wenig hoffnungsvoll stimmt ihn immerhin, dass die Finanzwelt das Investment in erneuerbare Energien entdeckt hat. "Überall merkt man, dass es mit Kohle, Erdgas und Erdöl zur Neige geht und dass die Preise rasant steigen. Dadurch gerät die Ökonomie der Windkraft, der Solartechnik, der Biogasanlagen, der Wasserkraftwerke in den Fokus."
Solchen Hoffnungen gibt Wolfgang Blendinger sich nicht hin. "Die Leute fahren 200 Meter bis zum Bäcker mit dem Auto, auf den Autobahnen wird gerast wie eh und je. Es gibt keinerlei Bewusstsein für die Schwierigkeiten, in denen wir stecken." Gerade beim Verkehr laufe jede Alternative zum Erdöl auf eine Einschränkung hinaus. Dazu sei die Gesellschaft nicht bereit. "Das Tempolimit beispielsweise ist völlig tabu. Bevor sich etwas ändert, müssten erst einmal Politik, Wirtschaft und Gesellschaft einsehen, dass hier etwas schief läuft, das mit den üblichen Instrumentarien 'des Marktes' nicht verhindert werden kann."
Blendinger rechnet damit, dass Benzin und Heizöl früher oder später rationiert werden - schon um Ausschreitungen an den Tankstellen zu verhindern. Nur wenn es gelinge, das "Wachstumsdogma" zu überwinden, werde die Zukunft "gar nicht so schlecht" aussehen.
Genau diesem Dogma ewigen Wachstums folgt die offizielle Position von Shell. "Es gibt noch jede Menge Kohlenwasserstoffe", sagt Rainer Winzenried, "so dass die Öl- und Gasproduktion insgesamt, also aus konventionellen und unkonventionellen Vorkommen, noch wachsen kann." Es gibt ein Zitat, das dem englischen Literaturnobelpreisträger Harold Pinter zugeschrieben wird und das hier ganz gut passt. "Die Zukunft ist die Ausrede all jener, die in der Gegenwart nichts tun wollen."