Expansion K+S mit neuen Plänen in Deutschland[09:10, 21.02.11]
Wegen der steigenden Nachfrage nach Kalidünger prüft der Kasseler Rohstoffkonzern, stillgelegte Bergwerke in Deutschland wieder zu reaktivieren und damit die Abhängigkeit vom Ausland zu verringern. An der Börse kommen die Pläne zunächst nicht so gut an. Der Streusalz- und Düngerhersteller K+S will seine Kaliproduktion in Deutschland ausbauen. Dazu prüfe K+S den Bau neuer Bergwerke, sagte Firmenchef Norbert Steiner der "Wirtschaftswoche". "Wir denken konkret über zwei Standorte nach - das Bergwerk Siegfried Giesen in Niedersachen und das Bergwerk Roßleben in Thüringen", sagte Steiner. Der Konzern will so die weltweit steigende Nachfrage nach Kalidüngemitteln befriedigen. Kali ist neben Stickstoff und Phosphat einer der Hauptbestandteile von Düngemitteln. An beiden Standorten wurden vor Jahrzehnten Kaliwerke stillgelegt, Teile der Infrastruktur sind dem Bericht zufolge aber noch vorhanden. "Für Siegfried Giesen haben wir eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die in diesem Sommer abgeschlossen sein sollte", sagte Steiner. Heimische Rohstoffe sollten stärker gefördert werden, um die Abhängigkeit vom Ausland zu reduzieren, forderte Steiner. Der Düngemittelsektor ist schon seit einigen Jahren im Blickfeld der Investoren. Hintergrund ist der wirtschaftliche Aufstieg vieler Schwellenländer, deren Nahrungsmittelbedarf für ihre wachsenden Bevölkerungen stetig zunimmt. China und Indien sind zwei der wichtigsten Abnehmer des Düngemittel-Rohstoffs. Die hohe Nachfrage hat in der Branche ein Fusionsfieber ausgelöst. K+S hatte im November mitgeteilt, für gut 300 Millionen Euro das kanadische Unternehmen Potash One zu kaufen. Damit will K+S seine Kali-Kapazitäten ausbauen. Ein schlagkräftiger Rivale formiert sich gerade in Russland, wo die Produzenten Uralkali und Silvinit bei ihrem geplanten Zusammenschluss zum Weltmarktzweiten fast am Ziel sind. Der Kauf des kanadischen Branchenprimus Potash Corp of Saskatchewan durch BHP Billiton misslang dem weltgrößten Bergbaukonzern jedoch. Neues Hoch eher unwahrscheinlichCharttechnisch markierte die Aktie Mitte des Monats ein neues Verlaufshoch knapp über 58 Euro. Allerdings hat die Aufwärtsdynamik in den vergangenen Wochen deutlich abgenommen. Dies zeigt auch der trendfolgende MACD. Der Indikator weist seit Mitte November fallende Hochpunkt aus und bestätigt damit nicht mehr die jüngsten Hochs bei der K+S-Aktie. Ein erneuter Test der Aufwärtsgeraden bei rund 54 Euro erscheint in den nächsten Tagen recht wahrscheinlich. Neue Kaufsignale ergeben sich erst wieder ab Kursen oberhalb von 59 Euro. ----------- Grüsse King-charles
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