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Dienstag, 28.08.2001, 15:25 ROUNDUP: Intertainment schließt nach Forderungsverzicht Verluste aus
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Nach dem Forderungsverzicht einer Bank schließt der angeschlagene Medienkonzern Intertainment jetzt trotz des weiter schwelenden Rechtsstreits mit dem US-Partner Franchise Verluste im laufenden Jahr aus. Das Ergebnis vor Steuern und Zinsen werde zwischen 20 und 60 Mio. DM liegen, sagte Konzernchef Rüdiger Baeres am Dienstag in München. "Wir fangen an, uns von dem Tiefschlag zu erholen. Es geht aufwärts." Die Eigenständigkeit des Unternehmens sei gesichert. Im ersten Halbjahr führte der Rechtsstreit mit Franchise zu einem Umsatz- und Gewinneinbruch.
Im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung um angeblich betrügerisch überhöhte Filmbudgets habe eine deutsche Bank auf Forderungen in Höhe von bis zu 108 Mio. DM verzichtet, sagte Baeres. Details wollte er nicht nennen. Durch die außerordentlichen Erträge sei das Negativ-Szenario eines Verlusts vom Tisch. Die bisherige Umsatzprognose von 315 Mio. DM werde sich aber wohl wie bereits auf der Hauptversammlung angedeutet, nicht halten lassen, da sich Erlöse ins nächste Jahr verschieben könnten.
PARTNERSCHAFT MIT DEM PRODUZENTEN VON "PLATOON"
Im ersten Halbjahr ging der Gewinn vor Zinsen und Steuern im Konzern von rund 64 Mio. DM auf 1 Mio. DM (510.000 Euro) zurück. Dabei wirken sich verschiedene Sondereinflüsse im Zuge des Rechtsstreits aus. Der Umsatz sank wegen der unklaren Situation um rund 105 Mio. DM auf 28,8 Mio. DM. Die Filme mit den umstrittenen Budgets würden derzeit treuhänderisch verwertet, sagte Baeres. Der Intertainment-Aktienkurs sank um zwischenzeitlich 10 Prozent auf 3,09 Euro.
In der Auseinandersetzung mit Franchise zeichnet sich ein Vergleich ab. Die US-Firma habe ein entsprechendes Angebot vorgelegt, mit dem man aber noch nicht zufrieden sei, sagte Baeres. Die Parteien hätten sich aber aufeinander zu bewegt. Die Intertainment AG (München) sei aber auch in der Lage, eine gerichtliche Entscheidung abzuwarten.
Für die Zukunft setzt Intertainment vor allem auf die Partnerschaft mit dem US-Produzenten Arnold Kopelson ("Platoon"). Ende des Jahres solle die erste Produktion gestartet werden, die Finanzierung sei kein Problem. Durch die Beteiligung an der Produktion mache sich Intertainment weitgehend unabhängig vom schwierigen Rechtehandel./ax/DP/rw/ar
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