Kennt Ihr Seeking Alpha? Finde es immer interessant wie hochwertig die Analysen dort sind. Komplett anders als hier in Deutschland.
Naja, mehr als raten wo die Reise hin geht können sie auch nicht. Seeking Alpha ist aber allerdings ein amerikanischer Anbieter, mit anderen Zielsetzungen als deutsche Börsenportale. Der Grund warum die deutschen Portale für gewöhnlich so schlecht sind liegt darin, dass sie nichts weiter sind als Drückerkolonnen für die Derivate-Industrie. Achtet mal darauf, ob euch in einer deutschen Aktien-Analyse am Schluss empfohlen wird in die Aktie direkt zu investieren, oder ob irgendwelche Optionsscheine oder Zertifikate angepriesen werden. Zu etwa 90% ist Letzteres der Fall. Meist noch verbunden mit der Empfehlung irgendeines Neo-Brokers wo Trading angeblich nichts kostet. In der Realität ist es aber so, dass es meistens Werbekooperationen gibt mit den Derivate-Anbietern. Die zahlen also dafür, dass ein Börsendienst solche Schrottpapiere im Rahmen von Aktienanalysen feilbietet. Genauso die "kostenlosen" Broker, denn deren Geschäft besteht darin, eure Order - und Informationen über das Anlegeverhalten von Kleinanlegern - an die Großanleger weiter zu verkaufen. Frei nach dem Motto, wenn das Produkt nichts kostet, dann bist DU das Produkt. Das Ergebnis ist, dass es solchen Börsenportalen am Ende völlig egal ist, ob ihre Analysen was taugen oder nicht. Das ist alles nur Beiwerk, um die Leute in Derivate und zu diesen Brokern zu locken.
In Amerika z.B. sind nahezu alle Emittentenpapiere wie KO-Scheine und Zertifikate für den Kleinanleger verboten, da die Börsenaufsicht SEC der Meinung ist, dass das Manipulationsrisiko durch den Emittenten zu groß ist. Folgerichtig bekommen amerikanische Börsendienste auch kein Geld für sowas, und der Fokus liegt dort insgesamt mehr auf direkte Investments in Aktien. Klar, auch in USA kann man Optionsscheine handeln. Aber das ist mehr ein Nischen-Geschäft für besonders risikobereite Kleinanleger. Aber in Deutschland boomt halt der Handel mit Emittentenpapieren. Eben auch mit den genannten Folgen, dass das Geschäftsmodell von Börsendiensten - neben kostenpflichtigen monatlichen Kunden-Abos - vorwiegend darin besteht, ein Vertriebskanal für Schrottpapiere und Neo-Broker zu sein. Und nicht darin, einen tatsächlichen Mehrwert für Kleinanleger zu schaffen.
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