Danke für deine ausführliche Darstellung und kritische Sichtweise.
Ich denke, man könnte noch weiter recherchieren. Ein paar Ansatzpunkte und Ideen zu den von Dir aufgeworfenen Fragen:
a) Weder Pitney Bowes noch Neopost veröffentlichen die Anzahl der Frankiermaschinen im Feld, sondern nur Marktanteile. FP tut das auch nicht, bei den Investortagen oder Hauptversammlungen konnte man schon absolute Zahlen für einzelne Länder hören (auf Nachfrage), aber eine historische Zeitreihe gab und gibt es nicht.
b) Rückgängiges Briefvolumen heißt zunächst nicht weniger Frankiermaschinen, sondern nur weniger Briefe pro Maschine (durchschnittlich) zu frankieren, also kleinere Maschinen letztendlich - wo FP gerade seine Stärken hat. Außerdem gibt es ja auch immer wachsende Unternehmen, die von manueller Postbearbeitung erstals auf automatische Frankierung/Kuvertierung umsteigen sowie digitale Postlösungen. Insofern ist die Auswirkung der Markttends auf die FM-Verkäufe differenziert zu sehen. Wäre FP stärker im Paket-/Päckchenmarkt vertreten, würde ich mir überhaupt keine Sorgen machen.
c) Du nimmst an, dass der prozentual höhere Marktanteil auf weniger Maschinen entfällt. Da kann man sich aber die Umsätze über die letzten Jahre und Quartale anschauen, die nach Produkverkäufen (also Maschinen, einmalig) und wiederkehrenden Umsätzen (Verbrauchsmaterial, Porto, Mieteinnahmen, etc.) aufgegliedert sind. Dort findest Du Deine Antwort, ob die Zahl der Maschinen im Markt rückläufig ist oder nicht. Ich kann das nicht erkennen.
d) Cash in Mietmärkte und Leasing zu investieren, kann so falsch nicht sein. Es kommt auf die Geschwindigkeit an, wie diese Investitionen zurückfließen. Ich habe ~5 Jahre in Erinnerung und dass NP und PB ähnliche Lösungen auch anbieten und forcieren. Bestimmte Länder sind eher Kauf-, bestimmte Länder eher Mietmärkte. Ich vermute, dieser Punkt wird sicher auch von institutionellen Investoren hinterfragt, insbesondere ob er zum Free Cash Flow langfristig beiträgt oder nicht. FP könnte hier durchaus mal ein "Profitabilitätsbeispiel" geben. Egal ob nur für die Investoren oder auch für seine Kunden, die ja FM nutzen sollen, damit sie ökonomisch erfolgreich sind. Beispielgebend ist hier z.B. Rational - die scheuen sich nicht, konkrete Zahlen auf ihre Seite zu stellen, wie wirtschaftlich ihre Geräte sind und warum man sie kaufen/mieten/leasen sollte. https://www.rational-online.com/de_de/...er%C2%AE/Wirtschaftlichkeit/
Ansonsten: Die Zahlendarstellung mit Bereinigungen für Währungseffekte, Einmaleffekte, Restrukturierung, Investionen etc. nur für einen Teil der Zahlen etc. sehe ich zu 95% so wie Du. Hier sind die Bericht von NP und PB für mich Maßstab. Das habe ich der IR auch schon im persönlichen Gespräch gesagt. Nach der letzten HV sehe ich auch leichte Korrekturen und das geht für meinen Geschmack in die richtige Richtung. Aber es ist wohl noch ein weiter Weg...
Covacoro
|