Ich muß gestehen das ich ganz am Anfang meiner Börsenzeit auf denselben Gedanken gekommen bin... Es hört sich ja erstmal ganz einleuchtend an. Falsch ist es leider trotzdem, schade auch.
Klar gibt es Wege, keine Spekusteuern zu zahlen:
- Man zahlt sie nicht und hofft, nicht erwischt zu werden. Das kann aber um so teurer werden, wenn man erwischt wird. Und wenn sich in Zukunft die Gesetze mal ändern und die Onlinebroker häufiger gefilzt werden, kann das Risiko größer werden, als uns lieb ist. (Vergeßt dieses "Bankgeheimnis", das gibt es in dem Sinne nicht. Mag sein, daß die Bank die Daten nicht rausrücken muß, aber dann kann die Staatsanwaltschaft sich die Unterlagen auch Beschlagnahmen.)
- man wartet das Jahr ab. Das ist leider eine schlechte Idee bei Zockerpapieren.
- man zeichnet Verluste mit Aktien, die man dann wieder ein Jahr lang liegen läßt. Da man Gewinne und Verluste gegeneinander aufrechnen kann, kann man so die Gewinne aus Zockerpapieren mindern. Das macht natürlich nur Sinn, wann man die Verluste mit Aktien zeichnet, die in Jahresfrist garantiert wieder steigen... Dafür sind solche Absturztage wie in den vergangenen Wochen natürlich ideal.
Es gibt sicher auch noch bessere Möglichkeiten, Steuern zu sparen, aber die kenne ich noch nicht... Ansonsten lebe ich eben mit den Steuern, denn irgendwo zahle ich auch wieder gerne meine 30% Steuern (grob geschätzt), wenn ich dafür 70% Gewinn in der Tasche habe...
Also nicht über das ärgern, was der Fiskus absahnt, sondern über das freuen, was für euch davon übrig bleibt. (Ist die Philosophie des Bierglases: Für die einen ist es halb voll, für die anderen halb leer...hicks)
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