Sachstand: Die Allgemeine Zeitung Namibia (AZ) hat am 24.12.08 aus einer von ihr als vertraulich eingestuften Quelle erfahren, dass das Gasvorkommen im Block 1711 bis zu 10 mal größer als das namibische Kudu-Gasfeld sein soll und man in Russland neben der Untersuchung der Proben an einem Konzept zur Förderung des Gases und dessen Verwendung arbeitet. Auf Grund der relativen Nähe zur Küste seien zudem die Förderbedingungen günstig, so dass eine entsprechende Rentabilität erwartet wird.
Die Mehrheitsanteile an Sintezneftegaz Namibia (Lizenzinhaber Block 1711) hält das gleichnamige russische Milliardenunternehmen mit 70%, weitere Teilhaber sind PetroSA (10%), Energulf (10%), die namibische Mineralölgesellschaft Namcor (7%) und ein namibisches BEE-Unternehmen (UNX, 3%).
Nachdem der Aktienkurs von Energulf daraufhin an 2 Börsentagen in der Spitze in Frankfurt um über 400% zulegte, erfolgte am 30.12.08 in Kanada zunächst ein Trading Halt und Energulf gab in einer Pflichtmitteilung bekannt, dass man über keine neuen veröffentlichungspflichtigen Informationen zu der Bohrung Kunene#1 verfügt.
Daraufhin gab der Kurs in Kanada wieder nach, auf Grund von Gewinnmitnahmen und wegen Marktteilnehmern, die mit einer schnellen Bestätigung der Angaben in dem o.g. Zeitungsartikel rechneten und deshalb verkauften. Da -wie zu Beginn erwähnt- die letzten Auswertungen zu der Bohrung noch laufen, konnte diese Erwartungshaltung nicht erfüllt werden.
Die Börse in Frankfurt dürfte am 02.01.08 mit einem Abschlag zum letzten Schlusskurs eröffnen und evtl. die kommenden Tage noch unter Druck stehen. Shortseller dürften wieder versuchen, die Unsicherheit einiger Teilnehmer auszunutzen.
Ein dann reduziertes Kursniveau könnte jedoch bereits auf kurzfristige Sicht eine neue Chance auf einen Kursanstieg bieten, denn weitere Presseartikel, ein Statement der namibischen Regierung bzw. offizielle Ergebnisse können jederzeit folgen.
Wer den positiven Gerüchten glaubt, nutzt den vorherigen Einstieg, wer mehr Sicherheit will wartet die offiziellen Bohrergebnisse ab und entscheidet dann. Wer auch mit möglichen Verlusten über das eingesetzte Kapital leben kann und nicht an eine Zukunft von Energulf glaubt, geht short. Und wer (fast) völlig risikolos anlegen will, der investiert in die Tagesanleihe des Bundes aber nicht in Aktien und schon gar nicht in Rohstoffexplorer.
Und egal wie man hier einsteigt, man sollte sich in jedem Fall ausführlich mit Energulf und der Materie beschäftigen und erst dann etwas in den Ring werfen. Mein Beitrag dazu findet sich hier (letzte ausführliche Sharewise-Empfehlung, Stand 30.12.08).
Da ich die AZ als kritisch und ihre Quellen als vertrauenswürdig und hochrangig einstufe (siehe Archiv zu Block 1711 der AZ), ich zudem im Rahmen der Ergebnisse mit einer Überraschung rechne (Hinweis auf ein Ölreservoir, das in der nächsten Bohrung erschlossen werden soll), was Jeff Greenblum in seinem Interview vom August 2008 angedeutet hat und die Preise für Öl und Gas im weiteren Verlauf wieder steigen sollten, erhöhe ich das neue 6-monats-Kursziel auf XXX Euro
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