und das über viele Jahre, bis hin zum kompletten Verkauf. Es fiel mir damals überhaupt nicht leicht, meine Aktienperle zu verkaufen. Zu gerne hätte ich noch die 50 Euro bei dieser Aktie gesehen. Aber in meinem Depot war es mein größter Erfolg mit dieser Aktie, die dazu sogar noch als Pennystock von mir gekauft wurde. Es ist enorm schwierig, diese extreme Geduld und Disziplin von mir bei anderen Aktien zu wiederholen. Natürlich weiß ich, dass man so einen Rohdiamanten selten ein zweites Mal in sein Depot einkauft, beäugt, nachkauft, beäugt, nachkauft, beäugt und dann die Zeit arbeiten lässt. Denn man stellt fest, dass man immer älter wird und die Lebenszeit gegen die Haltezeit bei den verschiedenen Aktien arbeitet. Einerseits sehe ich bei mir, dass ich aufgrund meines Evotec-Erfolges weiterhin die Bereitschaft habe, nach so einer Perle zu suchen, andererseits stelle ich aber auch fest, dass ich mich mental enorm zusammenreißen muss, nicht zu früh die Flinte ins Korn zu werfen, wenn die Aktienkurse sehr zäh oder zu sehr rückläufig verlaufen. Schließlich kann auch ein großer Erfolg an der Börse zu falschen Entscheidungen führen, weil man zu schnell diesen Erfolg wiederholen und sich mit den körpereigenen Opiaten berauschen möchte. Gestern hatte ich bewußt mal wieder einen Tag Abstand zur Börse genommen und auf der Autobahn meine momentanen Synapsenverschaltungen überprüft. Das tut sehr gut und ist erforderlich, um weiterhin (in jeder Hinsicht!) klar entscheidungsfähig an der Börse zu sein. Kurum: Die Börse macht mir nach all den vielen Jahren immer noch einen riesigen Spass und hält mein Gehirn nebst meinen Job gut in Schwung.
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