US-Soldaten töten wahllos Zivilisten
Schießwütige US-Soldaten gehören im Irak offenbar zum Alltag. Doch sie werden fast nie bestraft und offenbaren ihre Gräueltaten selten, wie jetzt einem US-Magazin.
An jenem Tag, der das Leben des US-Sanitäters Michael Harmon für immer verändern wird, ist in der Kleinstadt El Rashidiya nahe Bagdad soeben eine Sprengfalle explodiert. Der 24-Jährige aus Brooklyn sieht, wie seine schießwütigen Kameraden deshalb wild und ziellos in die Gegend ballern. Harmons Blick fällt auf ein zweijähriges Mädchen ?mit süßen, kleinen, stämmigen Beinen?. ?Das Baby schaute mich an, weinte nicht, tat gar nichts, schaute mich einfach an. Es mag verrückt klingen, aber es war, als wollte sie mich fragen: ,Warum habe ich eine Kugel in meinem Bein???
Harmon ist seit diesem Tag Gegner des Irak-Kriegs. Er ist einer von 50 US-Irak-Kriegs-Veteranen, die die amerikanische Zeitschrift ?The Nation? über Monate interviewt hat. ?Sie beschreiben die brutale Seite des Krieges, die selten auf Fernsehbildschirmen zu sehen ist oder in Zeitungen aufgezeichnet wird?, schreibt das Magazin. Nach eigenen Angaben haben noch nie so viele ehemalige Soldaten über ihre Erlebnisse in dem Zweistromland gesprochen.
Verhalten der Soldaten ist Serie des Schreckens
Die Ergebnisse sind erschreckend: Dutzende der Interviewten wurden Zeugen, wie ihre Kameraden irakische Zivilisten niederschossen, darunter auch Kinder. Einige haben selbst mitgemacht. Zwar legen die Soldaten Wert darauf, dass sich nicht alle Truppen an dem wahllosen Töten beteiligen. Aber sie beschreiben die Gräueltaten als alltäglich ? nur werden die Vorfälle in der Regel nicht gemeldet und werden auch fast nie bestraft????..
Artikel komplett einsehbar unter
http://www.focus.de/politik/ausland/tid-6860/irak-krieg_aid_66751.html