Wie die Verbindlichkeiten aussehen ? So oder so ? Kommt sicher auf den Verhandlungsstand im Fall "Conergy" an.
Die Bilanz wird sicher weiterhin sehr negativ durch die zahlungsunwirksamen Swaps ausfallen. Da der Euribor leicht gestiegen ist (ca,0.02) ist vielleicht eine weitere Verbesserung zu sehen. Hier sind sicher höhere Basispunkte von Nöten, um sie auszugleichen. Wie lange die EZB mit ihrer inflationären Politik ohne die Folgen in der Zukunft zu sehen, fortführen will, wissen wir nicht.
Nun zu den zahlungswirksamen Verbindlichkeiten. Das Konzernergebnis (1.HJ) viel ja erstmals seit Jahren (Ohne Swaps) positiv aus. Wenn der Zahlungsstrom wirklich komplett abgerissen ist, fehlen 750.000 EUR Erbpachtzins, der lt. Bilanz auffangbar wäre. Wie schon oft diskutiert, wird es um die Fälligkeit der Gesamtforderung gehen. Wenn wir Mutmaßen, oder besser gesagt alles circa berechnen, handelt es sich um ca. 10% der Pacht/Zins Einnahmen in der Bilanz. Da wir aber nicht die eigentliche Größenordnung, durch das poolen in den Verbriefungen kennen, müssen wir uns überraschen lassen. Wenn man blauäugig die 10% ansetzt, wären es ca. 35 Mio. zur Zahlung fällige Verbindlichkeiten. Dies würde eine Überschuldung darstellen. Wir haben es mit zwei Hauptgläubigern bei der Vivacon zu tun, wo alle zu finanzierenden Objekte verbrieft wurden. In welcher Verbriefung die "Conergy" steckt, entzieht sich meinem Kenntnisstand. Wie im GB vermerkt, wurden 2013 seitens der Gläubiger neue Zugeständnisse und Stundungen genehmigt bzw. mitgetragen, um die Sanierung nicht zu gefährten. Lt. Gesetzeslage muß der IV der Conergy aus der Masse (wir sind 1. Rang, und Conergy produziert mit hochmodernen Anlagen/Maschinenpark) bei einem Scheitern der Investorengespräche die Erbpacht bedienen. Was gut wäre. Bei scheitern und nicht Nachkommen der der Zahlungspflicht, tritt der Heimfall in Kraft. Auf die Gebäude hätte kein anderer Gläubiger Zugriff, wäre aber der langwierigerer Prozess und Masse zerstörend. Hier müsste Vivacon gemeinsam mit seinem Gläubiger eine Einigung herbeiführen. Sollte Conergy-IV einen Investor und Nutzer der Standorte finden, nebst Fortführung der Zinszahlung, wäre dies wohl die beste Lösung momentan. Bei so vielen Unwegbarkeiten ist es schwer, eine Aussage zu treffen. Jedenfalls für mich ! Sollte jemand in der Runde schon einen besseren Kenntnisstand zu den Entwicklungen haben, dann raus damit.
Was noch positiv in Erscheinung treten könnte, wären die Verkäufe der letzten Zwangsverwaltungen. Sollten bei den Verkäufen Überschüsse erzielt wurden sein, müsste Vivacon davon partizipieren. Abwarten !
Des weiteren wurde der Verkauf der Häuser als Bauträger forciert, und min. 5 verkauft. Hier sollten auch Gewinne generiert werden.
Durch die Insovenz in EV haben wir einen Trumpf bei den Vergleichen mit den Gläubigern in der Hand. Auf jeden Fall löst sich eine Verbriefung nun auf, woraus sich Chancen, aber auch Risiken entwickeln können. Das Risiko besteht darin, das die Summe bei einem Heimfall eventl. nicht den Kredit abdeckt, oder alles sich langwierig darstellt. Oder wie tbhomy bemerkte, im worst-case die Sachverhaltsdarstellungen Fragen aufwerfen. Die Chance sehe ich darin, dass man sich mit allen Beteiligten einigt, und eine Umschuldung zu verbesserten Konditionen erzielt. Das es so geht, hat die Vergangenheit bewiesen.
Sollte hier keine Lösung oder Einigung erzielt werden, würde es verdammt eng werden, und eine vierjährige Sanierung mit zig Bankenvergleichen, Umschuldungen etc. sich als vertane Zeit herausstellen.
Für mich überwiegen weiterhin die Chancen.
Die Meldung seitens der BBL vor fast genau zwei Jahren, würde ich nicht gleich als Lüge titulieren, sondern ist sicher einer unterschiedlichen Auffassung geschuldet. Ich möchte den Mitarbeitern der BBL schon die nötige Erfahrung, Kenntnisse und Kompetenz unterstellen, um eine Lage der Gesellschaft einschätzen zu können. Sie haben die Vergleiche erzielt, die es überhaupt ermöglichten, das wir noch über Vivacon schreiben ! Jeder hat halt einen anderen Blickwinkel auf die Entwicklungen. Der WP sah halt noch berechtigter Weise Risiken, wie sich es nun herausstellt. Vielleicht sitzt nun der zweite Hieb !
Sollte sich der Conergy-IV mit einem Investor zur Übernahme der Standorte einigen, steigen unsere Chancen rapide !
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