Ich bin da ganz bei stohimkopp, auch wenn ich damals nicht immer mit seinen Aussagen einer Meinung war. Im Vergleich zu einem Jahr hat sich so gut wie alles geändert. Grab hat damals den Deal über die Südostasien-Geschäfte abgesagt und DH hat (noch) nicht bewiesen, dass man wirklich Geld aus und mit dem Geschäft verdienen kann bzw. der Focus lag (noch) nicht auf dem Wesentlichen. Man hat vorher wieder das Abenteuer Deutschland gesucht (ein riesiger Fehler) sowie in den einzelnen Märkten teilweise nur auf das GMV-Wachstum geachtet und (in meinen Augen) die Cash-Situation vollkommen aus den Augen verloren. Ende 2023 kam dann der Sinneswandel, den man glauben konnte oder wollte. Einige Anleger haben daran geglaubt, andere halt (noch) nicht. Ende 2023 / Anfang 24 kam dann die Grab-Info und der Markt hat halt die generelle Werthaltigkeit angezweifelt.
Heute, ein Jahr später, hat sich alles geändert. DH erwirtschaftet ein positiven Cashflow, die Schulden sind für ein solches Wachstum lächerlich. Man hat 2024 ein Ebitda-Multiple i.H.v. 2,5, ähnlich einer Substanzaktie wie die Deutsche Telekom. 2025 möchte man ein FCF i.H.v. min. 200 Mio genereiren (abwarten, hier kann es eine Überraschung geben) und möchte ein Ebitda von 1 Mrd. generieren, d.h. das genannte Multiple fällt unter 2. Die langfristigen Ziele von DH sind wirklich ambitioniert aber das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen (oft genug wiederholt, siehe q4-Präsentation Seite 29): GMV in Höhe von >200Mrd. ? bei einer Ebitda-Marge von 5-8%. Selbst bei einem "normalen" Wachstum von 10% GMV (was lächerlich ist sobald man das Korea-Geschäft strukturiert bekommt, woran ich glaube) wird man in 2030 bei fast 90Mrd. ? liegen. Bis dahin möchte man die 5-8% erreichen, d.h. selbst bei einer Annahme im unteren Bereich (5%) wären das dann 4,5Mrd. ? Ebitda. Bis dahin wird man nix mehr zum Abschreiben haben und die von StrohimKopp genannten 5?/share sind absolut realistisch.
An der Börse muss man flexibel sein und nur die Teilnehmer kommen langfristig weiter, die ihre Sichtweise permanent hinterfragen und ein Ego haben, diese Sichtweise auch mal ändern zu können.
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