Auszug aus: http://www.intelligent-investieren.net/2021/10/...kt-hinter.html#more Die Deutsche Rohstoff AG kann sich über die Entwicklung ihres Börsenkurses nicht beklagen. Seit dem Tiefstand Ende 2020 hat sich der Kurs inzwischen auf 22 Euro glatt verdreifacht. Und dazu hat er auch allen Grund. Ein wesentlicher Faktor ist dabei natürlich der enorme Preisanstieg bei Öl und Gas, denn die DRAG identifiziert, entwickelt und veräußert attraktive Rohstoff-Vorkommen vorrangig in Nordamerika, Australien und Europa. Der Schwerpunkt liegt in der Erschließung von Öl- und Gaslagerstätten in den USA. Hinzu kommen Metalle wie Gold, Kupfer oder Wolfram. Allerdings fördert die DRAG nicht selbst, sondern sie ist ein deutsches Unternehmen, dessen diverse Geschäftsaktivitäten aber weitgehend in den USA und Asien stattfinden, wo sie jeweils Anteile an Unternehmen hält, die in der Öl- oder Rohstoffexploration und/oder -Förderung aktiv sind. Sie ist eine Beteiligungsgesellschaft und die Umsätze und ggf. Gewinne erzielen ihre Töchter in den USA oder Australien bzw. Südkorea. Ich möchte das Unternehmen selbst an dieser Stelle gar nicht so ausführlich darstellen, denn das habe ich bereits Ende Juli getan, als ich hier im Aktien-Report die DRAG als möglicherweise "Missverstandenen, heimlichen Champion" vorgestellt habe (http://www.intelligent-investieren.net/2021/07/...tsche-rohstoff.html). Damals hatte die DRAG gerade ihre Halbjahresergebnisse vorgestellt und die waren so stark, dass sie wegen der starken Produktion und des positiven Preisumfelds für Erdöl und Erdgas ihre eigenen Prognosen für 2021 und 2022 erhöht hat. Die DRAG fördert bei Öl-Preisen über 40 US-Dollar mit Gewinn und hat ihr Bohrprogramm und damit ihre Förderung deutlich ausgeweitet. Je länger der Öl-Preis über 70 US-Dollar notiert, desto besser, denn das spült ordentlich Geld in die Kassen. Doch nach der Prognose ist vor der Prognose und nachdem nicht nur der Ölpreis weiter angestiegen ist, erhöhte das Unternehmen Mitte September erneut die eigenen Schätzungen und geht von einer weiteren deutlichen Wachstumsbeschleunigung im Jahr 2022 aus. Der Konzernumsatz soll 2022 nun 98 bis 106 Millionen Euro betragen (bisher 70 bis 75 Millionen) und das EBITDA 70 bis 76 Millionen Euro (vorher 47 bis 52 Millionen), was im Mittel einer Steigerung um 46 Prozent entspricht. Hintergrund für die Erhöhungen sind vor allem eine weitere Akquisition durch die DRAG-Tochter Cub Creek Energy, eine zusätzliche Produktion von Bright Rock in Utah und höhere Erdgaspreise. Cub Creek hatte kürzlich einen Kaufvertrag über 121 km² in Wyoming unterzeichnet, wodurch die DRAG zusammen mit den Flächen von Bright Rock Energy nun über rund 240 km² an Flächen in Wyoming verfügt. Die DRAG überprüft regelmäßig Flächen und Produktionen und nachdem sie im vergangenen Jahr ebenfalls zukaufen konnte, steht sie nicht unter Druck, nun kurzfristig neue Bohrmöglichkeiten auftun zu müssen. Sie kann stattdessen ihre gesicherten Flächen für weitere Förderungen entwickeln. Für weitere Gelegenheiten stehen der DRAG per Ende Juni 71,3 Millionen Euro zur Verfügung, so dass sie trotz der laufenden Investitionsprogramme sich bietende Akquisitions-Chancen auch kurzfristig umsetzen kann. Auf der anderen Seite agiert die DRAG durchaus auch opportunistisch und verkauft attraktive Beteiligungen, wenn der Preis stimmt und sie von mittelfristig eher sinkenden Ölpreisen ausgeht. Auch so wird ordentlich Geld in die Kassen gespült, das dann für einen Wiedereinstieg – möglichst in einer Talsohle – zur Verfügung steht. Doch nicht nur 2022 erscheint in hübscheren Farben, auch in 2021 läuft es noch besser als geplant. So erwartet der Vorstand inzwischen, dass Umsatz und EBITDA im oberen Bereich der im Juli erhöhten Prognose liegen werden. Angesichts eines Ölpreises von rund 80 Dollar kann das natürlich kaum verwundern. Wolfram: Die Spannung steigt Beim Wolfram-Projekt, der Mine in Sangdong, die eine der weltgrößten Wolframressourcen beherbergt, liegt die DRAG-Beteiligung Almonty sowohl beim Budget als auch bei der Entwicklung voll im Plan. Vorgesehen ist, dass die Mine im vierten Quartal 2022 die Produktion aufnehmen soll. Und das ist von nicht geringer Bedeutung, denn die Mine soll rund 30 Prozent des gesamten Wolframs außerhalb Chinas und zwischen sieben bis zehn Prozent des weltweiten Angebots produzieren. Wegen seines hohen Schmelzpunktes findet Wolfram vor allem in der Leuchtmittelindustrie als Glühwendel in Glühlampen und in Leuchtstoffröhren Anwendung, aber auch als Elektrode in Gasentladungslampen und in Elektronenröhren. Wolfram ist eines dieser unscheinbaren Metalle, das zu den sogenannten "Seltenen Erden" gehört, die fast ausschließlich in China gefördert werden und die für die Herstellung von Hightech-Produkten so dringend benötigt werden. Sie befinden sich auch in elektronischen Bauteilen, Waffen und Verteidigungssystemen und werden meistens erst dann bemerkt, wenn sie fehlen. Auch angesichts der zunehmenden Spannung der USA mit China, aber auch in der gesamten Asien-Pazifik-Region wäre eine Produktion außerhalb Chinas auch unter strategischen Gesichtspunkten wünschenswert – und lukrativ. Die Musik spielt für die DRAG aber ganz überwiegend beim Öl und Gas und die hohen Preise speisen fleißig die Gewinn- und Verlustrechnung. Damit sind sie auch der Treibstoff für den Aktienkurs, der bisher keine Anstalten macht, sich auszuruhen.
|